Vier wirkmächtige Trends: Was Unternehmen in Bezug auf den globalen Handel beachten sollten

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Der weltweite Handel befindet sich in einem ständigen Wandel. Unternehmen müssen Schritt halten, die neuesten Prozesse und Vorschriften kennen und rechtzeitig darauf reagieren. E2open, ein Anbieter einer vernetzten Supply-Chain-Plattform, hat die Trends identifiziert, die den globalen Handel in den letzten Monaten geprägt haben, und wirft einen Blick auf das, was uns in der Zukunft erwartet.

  1. Geopolitische Spannungen

Die aktuellen geopolitischen Spannungen beeinträchtigen den globalen Handel und die Logistik. Als Folge des Konflikts zwischen der Ukraine und Russland und des anhaltenden Handelsstreits zwischen den USA und China haben viele Länder zum Beispiel Sanktionen und strengere Ausfuhrkontrollen eingeführt. Außerdem greifen die Huthi-Rebellen in letzter Zeit immer wieder Handelsschiffe im Roten Meer an und stören so den globalen Handel. Es liegt nun an Unternehmen, Maßnahmen zu ergreifen, um mit den geopolitischen Spannungen umzugehen. Eventuell müssen sie die eigene Supply-Chain-Strategie überdenken, Bezugsquellen in anderen Regionen in Betracht ziehen und alternative Transportwege wählen.

  1. Regionale Handelsabkommen

Die Zahl der regionalen Handelsabkommen nimmt weiter zu. Nach Angaben der Welthandelsorganisation (WTO) gibt es aktuell 361 Vereinbarungen, die mehr als die Hälfte des globalen Handels regeln. Aus der Sicht von Experten hat das erhebliche Auswirkungen auf die Weltwirtschaftsordnung, die zukünftig nicht mehr von allen Staaten gemeinsam bestimmt wird. Stattdessen gewinnen bilaterale Handelsabkommen, neue Interessensphären und Strategien zur Durchsetzung der eigenen staatlichen Interessen an Bedeutung. Für Unternehmen kommt es darauf an, Technologien zu implementieren, die unabhängig von der Situation ein optimales Supply-Chain-Management ermöglichen.

  1. Digitale Transformation

Seit einigen Jahren setzen Länder weltweit Maßnahmen zur Modernisierung des globalen Handels um. Dazu gehören beispielsweise die regelmäßigen Aktualisierungen der Zollsoftware ATLAS, die in Deutschland zur Automatisierung der Zollabwicklung und zur internen Vorgangsbearbeitung dient. Im Jahr 2024 nimmt die digitale Transformation des globalen Handels weiter an Fahrt auf und verursacht große Veränderungen über alle Lieferketten hinweg. Der Grund: Regierungen und Unternehmen planen, die Vorteile von Lösungen auf der Basis künstlicher Intelligenz (KI) und anderen Technologien zu nutzen, um ihre Flexibilität, Resilienz und Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Investitionen in entsprechende Technologien nehmen weiter zu. Daher besteht für Unternehmen potenziell Handlungsbedarf, damit sie den Anschluss nicht verlieren.

  1. Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility

In das Bewusstsein der Menschen rückt auch immer mehr die Frage nach der Verantwortung von Unternehmen und den gesetzlichen Vorgaben, die damit einhergehen. Vor dem Hintergrund der Klimakrise und der Missachtung von Menschenrechten spielt der Umgang mit Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility eine zentrale Rolle. Fachleute für den globalen Handel und Compliance müssen den Themen zukünftig mehr Aufmerksamkeit schenken. Regierungen, Partner und Kunden fordern bereits umfassende Transparenz über die Lieferketten, eine Rückverfolgbarkeit und insgesamt ein hohes Maß an Verantwortung. In Verbindung mit weiteren neuen Vorgaben treibt das in den kommenden Jahren die Einführung passender digitaler Lösungen voran, die Abhilfe versprechen.

Jetzt besser auf die Zukunft vorbereiten

Unternehmen stehen auch bei der digitalen Transformation des globalen Handels vor großen Herausforderungen. Das umfasst zum Beispiel die Einhaltung rechtlicher Vorschriften, die Standardisierung von Prozessen, die Interoperabilität zwischen den Systemen, die Cybersicherheit und den Datenschutz. Erfolg setzt daher die proaktive Wahl der richtigen IT-Infrastruktur voraus. Sie muss Unternehmen dazu befähigen, alle Anforderungen zu erfüllen, die festgelegten strategischen Ziele zu erreichen und die Konkurrenz abzuhängen.

 


Unternehmen stehen vor der Herausforderung, sich in einer Welt des ständigen Wandels zu behaupten, insbesondere bei der digitalen Transformation des globalen Handels. Um in Zukunft zu bestehen, sollten Unternehmen folgende Schritte in Betracht ziehen:

 

  1. Digitale Strategie entwickeln:
    Eine klare Vision und Strategie für die digitale Transformation ist entscheidend. Unternehmen müssen ihre Geschäftsmodelle überdenken und anpassen, um neue Technologien zu integrieren.
  2. Technologie-Investitionen tätigen:
    Investitionen in die richtigen Technologien sind notwendig, um effiziente und skalierbare Lösungen zu schaffen.
  3. Datenanalyse und -management:
    Daten sind das neue Öl. Unternehmen sollten lernen, ihre Daten effektiv zu nutzen, um Einblicke in Kundenverhalten und Markttrends zu gewinnen.
  4. Kundenorientierung verstärken:
    Die Bedürfnisse und Erwartungen der Kunden ändern sich schnell. Unternehmen müssen agil sein und sich auf personalisierte Kundenerfahrungen konzentrieren.
  5. Sicherheit und Datenschutz gewährleisten:
    Mit der Zunahme digitaler Transaktionen steigt auch das Risiko von Cyberangriffen. Unternehmen müssen robuste Sicherheitssysteme implementieren.
  6. Mitarbeiterqualifikationen fördern:
    Die digitale Transformation erfordert neue Fähigkeiten. Unternehmen sollten in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter investieren.
  7. Partnerschaften und Kollaborationen:
    Kein Unternehmen kann die digitale Transformation alleine bewältigen. Partnerschaften können helfen, Innovationen voranzutreiben und Wissen zu teilen.
  8. Nachhaltigkeit berücksichtigen:
    Unternehmen sollten sicherstellen, dass ihre digitalen Strategien auch nachhaltige Praktiken fördern.

 

Durch die Berücksichtigung dieser Aspekte können Unternehmen die Herausforderungen der digitalen Transformation meistern und sich eine starke Position für die Zukunft aufbauen.

Genki Absmeier

 


Wie wird sich der globale Handel in den nächsten 5 Jahren verändern?

Der globale Handel steht vor einer Reihe von Veränderungen, die durch technologische Fortschritte, politische Verschiebungen und wirtschaftliche Entwicklungen angetrieben werden. In den nächsten fünf Jahren könnten wir eine verstärkte Digitalisierung der Handelsprozesse erleben, die zu effizienteren und transparenteren Transaktionen führt. E-Commerce wird voraussichtlich weiter wachsen und könnte traditionelle Handelsformen ergänzen oder sogar ersetzen.

Politische Entscheidungen und Handelsabkommen werden ebenfalls eine entscheidende Rolle spielen. Protektionistische Tendenzen könnten zu einer Reorganisation der Handelsblöcke führen, während Freihandelsabkommen den Zugang zu neuen Märkten eröffnen könnten. Die Nachhaltigkeit wird wahrscheinlich ein immer wichtigeres Thema werden, da Unternehmen und Verbraucher zunehmend Wert auf umweltfreundliche Produkte und Praktiken legen.

Die Rolle Chinas im globalen Handel wird wahrscheinlich weiterhin ein zentraler Diskussionspunkt sein. Die Belt and Road Initiative und andere Entwicklungsprogramme könnten die Handelslandschaft weiter formen. Gleichzeitig könnte die Entwicklung von Regionalmächten wie Indien oder Brasilien neue Dynamiken schaffen.

Insgesamt ist mit einer Landschaft zu rechnen, die durch Innovation, Anpassungsfähigkeit und verstärkte Zusammenarbeit gekennzeichnet ist. Unternehmen, die sich auf diese Veränderungen einstellen können, werden wahrscheinlich erfolgreich sein, während diejenigen, die sich nicht anpassen, möglicherweise zurückbleiben.

Genki Absmeier