Gemeinsam nutzen statt wegwerfen – Ressourcen und Abfallmengen nachhaltig reduzieren

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Jährlich produziert jede Person in Deutschland rund 600 Kilogramm Abfall [1]. Lässt sich diese Menge durch das gemeinsame Nutzen und Wiederverwenden von Werkzeugen, Geräten oder Freizeitausrüstung verringern? Diese Frage steht im Fokus des Forschungsprojekts »Untersuchung, Entwicklung und Evaluierung von Strukturen und Zentren des Teilens auf kommunaler Ebene«. Zum Kick-off trafen sich die Partner – die Stadt Essen, die Fachhochschule Dortmund und das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT – in Oberhausen.

 

Zum Kick-off von »Untersuchung, Entwicklung und Evaluierung von Strukturen und Zentren des Teilens auf kommunaler Ebene« traf sich das Projektteam bei Fraunhofer UMSICHT in Oberhausen.

»Bisher lag der Fokus bei der Reduzierung von Ressourcenverbrauch und Abfallmengen vor allem auf Recycling. Aspekte wie Sharing, Nutzungsintensivierung oder Reparatur wurden meist ebenso wenig berücksichtigt wie technologische Souveränität und Bildung. Das wollen wir ändern«, erklärte Jürgen Bertling, Leiter des Teilprojektes bei Fraunhofer UMSICHT. »Unser Ansatz: Kreislaufstrategien ausdifferenzieren und gezielt auf dezentrale, skalierbare sowie vernetzte Zentren des Teilens setzen.«

 

Im Zentrum des Projekts stehen zwei Forschungsfragen:

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit Leihen und Teilen zu einer erfolgreichen zirkulären Strategie werden können?

Wie können die Voraussetzungen im kommunalen Umfeld erfolgreich integriert werden?

Um diese Fragen zu beantworten, führen die Projektpartner in einem ersten Schritt Bedarfs- und Akzeptanzanalysen durch. Auf Basis der Ergebnisse erfolgt die konzeptionelle Planung der Zentren des Teilens – und zwar mit Blick auf Verleihportfolio, Geschäftsmodell, Stadtplanung, Leihsystem und Ansprache der Nutzenden.

Danach geht es an die prototypische Umsetzung am Beispiel der Stadt Essen. Jürgen Bertling: »In unserer Vorstellung sind diese Zentren des Teilens physische Orte in Städten, Quartieren oder Nachbarschaften für das Leihen und gemeinsame Nutzen technischer Gebrauchsgüter – vom Rasenmäher bis zum Tennisschläger. Das können automatisierte Leihcontainer sein, aber auch Leihbars oder Leihzentren, in denen neben dem Verleih auch Wartung und Reparatur sowie Netzwerken und Workshops möglich sind.«

Wie diese Formate ankommen und sich bewähren, untersuchen die Projektpartner dann im Rahmen einer sozial-ökologischen Bewertung und einer Wirtschaftlichkeitsanalyse. Am Ende sollen dann validierte Umsetzungskonzepte stehen, auf deren Basis andere Kommunen ähnliche Projekte realisieren können. »Unsere Vision«, so Jürgen Bertling, »ist es, eine kommunale Infrastruktur für Sharing-Angebote zu etablieren und auch auszuweiten – mit dem Ziel, Zirkularität und Nachhaltigkeit in der Gesellschaft weiter zu steigern.«

[1] https://ec.europa.eu/eurostat/statistics-explained/index.php?title=Municipal_waste_statistics

 

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