Studie: Hohe Datenqualität beschleunigt Applikationsentwicklung

Schlechte Brauchbarkeit von Testdaten verzögert Veröffentlichung von Software. Jedes siebte Release ist fehlerhaft.

Illustration Geralt Absmeier

Die internationale Studie »State of Test Data Management« kommt zu dem Ergebnis, dass eine hohe Datenqualität essenziell für eine schnelle Anwendungsentwicklung ist. Die Befragung von Delphix zeigt auch: Unternehmen wollen mehr Daten für eine größere Anzahl an Teams bereitstellen. Das führt in der Regel dazu, dass die IT Abstriche bei der Datenqualität machen muss. Laut Studienteilnehmer sei es allerdings wichtig, Software in hoher Qualität schnell auf den Markt bringen zu können, um im digitalen Wirtschaftsumfeld zu bestehen.

Der Erhebung zufolge setzen Unternehmen agile sowie DevOps-Methoden ein, um Innovationen hervorzubringen. Allerdings benötigen Abläufe für das Testdaten-Management (TDM) besonders viel Zeit. Gerade das verzögert die Anwendungsentwicklung mitunter stark. Die Befragung basiert auf den Antworten von 225 Führungskräften und ergab außerdem:

  • Im Durchschnitt dauert es dreieinhalb Tage, und es werden vier Mitarbeiter benötigt, um eine Umgebung für Test- und Entwicklungszwecke bereitzustellen.
  • Beim Datenschutz werden oft Abstriche gemacht, um den Anfragen nach zügiger Datenbereitstellung im gesamten Unternehmen entgegen zu kommen.
  • 75 Prozent der Befragten erklärten, dass Entwickler oft Zugang zu ungeschützten, sensiblen Informationen haben.

 

Geschwindigkeit, Qualität, Sicherheit und Kosten sind entscheidend

»Teams für die Anwendungsentwicklung benötigen schnelle und zuverlässige Testdaten für ihre Projekte. Bestimmte Anforderungen schränken jedoch viele dieser Teams in ihrer Arbeit ein: Die Faktoren Geschwindigkeit, Qualität, Sicherheit und Kosten sind entscheidend, um Daten innerhalb unterschiedlicher Umgebungen zu verschieben«, erklärt Iain Chidgey, Vice President Sales International bei Delphix. »Daten zu verschieben und zu verwalten erfordert ein erhebliches Maß an Zeit und Anstrengungen. Es kann Tage oder Wochen dauern, um Entwicklungsumgebungen bereitzustellen. Das stellt eine Belastung für operative Teams dar und führt zu Zeitverzögerungen. Anwendungen fertigzustellen dauert damit noch länger.«

Früher wurde TDM als Back-Office-Funktion angesehen. Das hat sich laut Studie jedoch geändert: Die Disziplin ist gereift und nimmt nun einen Platz neben IT-Initiativen wie Cloud und DevOps ein. TDM hat sich folglich zu einem wichtigen Business Enabler für die Agilität, Sicherheit und Kosteneffizienz entwickelt. Es bringt messbare Ergebnisse, dazu gehören schnellere Releases-Verfügbarkeit (30 Prozent Zustimmung), weniger Software-Defekte (15 Prozent) und die Einhaltung von Datenschutzgesetzen sowie Vorschriften (100 Prozent).

Von allen Befragten berichtet fast die Hälfte (45 Prozent), dass sie Maßnahmen ergreifen wollen, um TDM zu verbessern. Weitere 43 Prozent sind zuversichtlich, dass ihre Unternehmen Schritte einleiten, um TDM in den nächsten zwölf Monaten zu verbessern. Firmen planen zunehmend damit, automatisierte Self-Service-Strategien zu entwickeln. Sie ermöglichen es Programmierern, Kopien maskierter Daten als Lesezeichen zu speichern, zurückzusetzen, zu archivieren und zu teilen.

»Unternehmen achten verstärkt darauf, dass Anwendungen stabil laufen, sie Markteinführungen beschleunigen und die Kosten reduzieren können. Deshalb übernehmen sie neue Strategien für das Testdaten-Management«, erklärt Chidgey. »Eine immer stärkere Rolle spielen Prozesse und Systeme, mit denen sich die Zeit verkürzen lässt, um originalgetreue Testdaten bereitzustellen und Informationen ohne großen Zeitverlust zu anonymisieren.«

 

[1] 225 Personen aus 17 unterschiedlichen Branchen wurden innerhalb von zwei Monaten weltweit befragt. Am stärksten repräsentiert waren die Teilnehmer aus den Bereichen IT-Dienstleistungen (33 Prozent), Finanzdienstleistungen (17 Prozent) und Gesundheitswesen (10 Prozent).

 


 

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