Acht Überlegungen für eine erfolgreiche Cloud-Implementierung

Cloud Computing hat komplette Branchen verändert und verdrängt traditionelle Legacy-Infrastrukturen in Unternehmen. Sogar Regierungen, die traditionell neue Technologien eher langsam für sich entdecken, nutzen heute die Vorteile der Cloud. Im Zuge all dieser Entwicklungen sind Cloud-Native-Strategien zur Norm geworden.

Bei Cloud-Native geht es jedoch nicht einfach nur darum, die Cloud gegenüber anderen Modellen vorzuziehen. Der große Vorteil dieses Ansatzes besteht vielmehr darin, dass Unternehmen aus einer Vielzahl von Services den jeweils aktuell passenden auswählen können, um effizienter zu werden. Eine gut durchdachte Cloud-Native-Strategie ermöglicht es Organisationen, die Vorteile der Cloud – vor allem in Form von Skalierbarkeit, höherer Sicherheit und Kosteneinsparungen – schnell und unkompliziert zu nutzen.

Vor der Umsetzung einer Cloud-Native-Strategie sind jedoch acht wichtige Punkte zu beachten. Sie reichen von der Budgetzuweisung bis hin zu Aspekten rund um Ausbildung und Training.

 

  1. Budgetvergabe

Die Cloud-Technologie ist noch relativ jung. Preismodelle für manche Services sind für einige Kunden ungewohnt. Doch diese Herausforderung lässt sich meistern. Wichtig ist, dass Preise transparent dargelegt werden und sich Anbieter und Kunde auf einen bestimmten Service-Level einigen können. Setzen Unternehmen auf die Cloud, sinken die Betriebskosten. Die Verwaltung eigener Rechenzentren ist nicht länger nötig, für die Wartung der IT-Infrastruktur ist der Cloud-Dienstleister verantwortlich. Enthält der Budgetplan eine grobe Aufstellung darüber, wie viel Geld für welche Aktivitäten vorgesehen ist, können Unternehmen die Cloud-Performance optimieren, neue Services entwickeln und Innovationen vorantreiben.

 

  1. Vertrags- und Beschaffungsflexibilität

Die Entwicklung eines offenen Wettbewerbs in der Beschaffung ist ein entscheidender Bestandteil eines robusten und effektiven Cloud-Rollouts. Schließlich führt ein gesunder Wettbewerb dazu, dass Unternehmen Zugang zu einer breiteren Palette von Produkten und Dienstleistungen erhalten und gleichzeitig die Kosten senken können.

Die Öffnung des Beschaffungsprozesses gibt Unternehmen die Möglichkeit, Kosten und Nutzen zu vergleichen. Darüber hinaus können sie durch kürzere, flexiblere Verträge mit Anbietern die gut funktionierenden Dienste erweitern und bei weniger optimalen Angeboten den Umstieg einleiten, ohne dass dies mit erheblichen Kosten oder Frustrationen verbunden ist.

 

  1. Übergang von einem Beschaffungsmodell zu einem Verbrauchsmodell

Der Wechsel von einem Investitions- zu einem OPEX-Modell ist einer der großen Vorteile der Cloud und ermöglicht es Unternehmen, Kosten zu senken, Ressourcen effektiv zu verwalten und die IT-Performance zu maximieren. Anstatt mehr in die Optimierung von Rechenzentren und Servern zu investieren, bezahlen Unternehmen nur für die Ressourcen, die sie in der Cloud tatsächlich verbrauchen.

Ein solcher Ansatz ermöglicht es Firmen, die IT-Nutzung je nach Bedarf zu skalieren. So werden beispielsweise Entwicklungs- und Testumgebungen in der Regel nur acht Stunden am Tag während der Arbeitswoche genutzt. Dadurch sind Kosteneinsparungen von 75 Prozent (40 Stunden gegenüber 168 Stunden) möglich. Außerdem lassen sich Ressourcen effektiv verwalten, und die Cloud-Performance kann maximiert werden.

 

  1. Cloud-Sicherheitsanforderungen/Benchmarks 

Cloud-Sicherheit ist eine notwendige und wichtige Komponente jeder Cloud-Implementierung. Da die Bedrohungslandschaft wächst, müssen Unternehmen über ausgereifte Sicherheits- und Compliance-Prozesse verfügen, um die Daten zu schützen, die durch ihr Netzwerk fließen. Ob Sicherheitsvorgaben wie ISO 27000, DSGVO oder Compliance-Richtlinien – Regularien und Gesetze dieser Art müssen in jeder Cloud-Computing-Infrastruktur beachtet werden.

 

  1. Richtlinien zur Datenklassifizierung

Bei der Datenklassifizierung und -identifikation geht es darum, Daten so zu kennzeichnen, dass sie effektiv geschützt, sowie schnell und effizient gefunden werden können. Als Teil eines Cloud-basierten Ansatzes ist es wichtig, über eine Datenklassifizierungsrichtlinie zu verfügen und zu verstehen, wie Informationen im Unternehmen verwendet werden.

Sofern Nutzer bei der eigenen Arbeit erfahren, dass sie mit Sicherheitstechnologien wie End-to-End-Verschlüsselung sicherer und Compliance-konform arbeiten, steigt die Akzeptanz, und Cyberattacken können erfolgreicher abgewehrt werden.

 

  1. Datenschutz und Kontrolle

Es ist kein Geheimnis, dass Cyberangriffe an Volumen und Raffinesse zunehmen. Laut einer Studie von Linklater hat die Anzahl der Unternehmen, die Hackern zum Opfer fielen, innerhalb der vergangenen drei Jahre um 63 Prozent zugenommen. Zugleich hat das Vertrauen der Kunden höchste Priorität. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen Unternehmen Datenflüsse exakt kennen und sich an Datenschutzbestimmungen halten. Bei Datenlecks verstoßen Unternehmen nicht nur gegen Vorschriften und Gesetze, sondern sie verlieren auch Kunden und der Ruf leidet.

Gehen Unternehmen in die Cloud, so müssen sie dem Datenschutz oberste Priorität einräumen. Für Cloud-Anbieter sind Datenmanagement und Services, die regelmäßigen Audits unterzogen werden, ein Muss. Cloud-Anbieter entwickeln diese Dienste am besten auf Basis von Best-Practice-Beispielen aus dem Bereich Datenschutz. Zugleich müssen Unternehmen das vollständige Nutzungsrecht an den Daten besitzen, sie vollständig kontrollieren und entscheiden können, an welchem geografischen Ort diese gespeichert werden. Haben Organisationen ihren Datenbestand im Griff, können sie Risiken erkennen und die Privatsphäre ihrer Kunden schützen.

 

  1. Cloud-Ausbildung und Training

Cloud-Ausbildung und -Training sind wichtige Elemente einer erfolgreichen, langfristigen Cloud-Implementierung. Sie wird allerdings fragmentiert bleiben und nicht von den Mitarbeitern effizient genutzt werden, wenn nicht für alle Beteiligten klar erkennbar ist, wie die Cloud der Organisation helfen kann. Vorteile wie Wachstum, Flexibilität, Skalierbarkeit und Innovation müssen deutlich werden.

Als Teil eines Kulturwandels ist es wichtig, in die Unterstützung von Mitarbeitern und Interessengruppen zu investieren. Indem Unternehmen Schulungen und Zertifizierungen anbieten, Cloud-basierte Qualifikationen ermöglichen und eine fruchtbare Arbeitsumgebung rund um die Cloud schaffen, können sie deren Potenzial nutzen. Darüber hinaus entsteht mehr Know-how im Unternehmen. Es hilft dabei, Innovationen voranzutreiben, neue Ideen zu entwickeln und Wettbewerbsvorteile zu sichern.

 

  1. Roadmap für die Cloud-Migration

Viele Unternehmen wollen auf die Cloud umsteigen, hadern jedoch mit der Umsetzung. Das ist verständlich, denn die Cloud bietet viele neue Konzepte, Implementierungsmodelle und Anwendungen.

Ein Kernvorteil von Cloud Computing ist das breite Leistungsspektrum, das große Anbieter wie AWS anbieten. Mit ihm lässt sich eine sehr individuelle IT-Umgebung aufbauen. Obwohl es keine einheitliche Lösung für den Wechsel in die Cloud gibt, kann eine Anleitung in Form einer Roadmap für die Cloud-Migration dabei helfen, den richtigen Weg zur Cloud-Akzeptanz zu finden.

Es ist hilfreich, gemeinsam mit einem Cloud-Provider einen klaren Plan auszuarbeiten, der die Cloud-Strategie und Unternehmensziele in Einklang bringt. Auf diese Weise können Firmen ihre Cloud-Migration transparent vorantreiben, Probleme beheben und die Grundlage für eine Cloud-first-Organisation schaffen.

 

Cloud ist die Zukunft

Es ist unbestreitbar, dass die Cloud viele Möglichkeiten für Innovation und Zusammenarbeit auf der ganzen Welt schafft. Trotzdem sehen noch immer viele IT-Verantwortliche in diesem Bereich große Unwägbarkeiten und wissen nicht, wie sie aus dieser für sie unbekannten Technologie das Optimum herausholen können.

Gleichzeitig wollen immer mehr Unternehmen Cloud-Native-Strategien umsetzen. Dafür benötigen sie einen klaren Migrationsfahrplan. Wird dieser durch innovative Trainingsprogramme und den klaren Fokus auf Sicherheit, Datenschutz und Compliance flankiert, gelingt der reibungslose Übergang in die Cloud.

Constantin Gonzalez, Principal Solutions Architect bei AWS

 

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