»Ändere dein Passwort«-Tag: Lieber starke Passwörter statt häufige Passwortwechsel

Illustration: Absmeier Geralt

 

  • 14,8 Prozent ändern nie ihre Passwörter, 37,4 Prozent seltener als einmal im Jahr.
  • Zum »Ändere dein Passwort«-Tag am 1. Februar gibt eco 3 Tipps für sichere Log-ins.

 

Wenn es um ihre Online-Passwörter geht, bevorzugen viele Deutschen Kontinuität: 37,6 Prozent geben in einer repräsentativen Civey-Umfrage im Auftrag des eco Verbands an, sie wechseln ihre Passwörter seltener als einmal im Jahr. 14,8 Prozent sagen, sie wechseln diese nie. Einmal im Jahr überlegen sich 7,9 Prozent neue Passwörter für ihre Online-Accounts, mehrmals im Jahr 16,9 Prozent.

 

Reicht das aus? Jährlich will der »Ändere dein Passwort«-Tag am 1. Februar motivieren, Passwörter zu wechseln. Aktiv werden sollen Nutzer jedoch nur bei unsicheren Exemplaren. Im Jahr 2022 lautete das beliebteste Passwort der Deutschen »123456«, ermittelte das Hasso Plattner Institut. »Angesichts der vielen Passwörter, die wir nutzen, ist es besser auf starke, schwer zu knackende Passwörter zu setzen, statt diese häufig zu wechseln«, sagt Prof. Norbert Pohlmann, Vorstand IT-Sicherheit im eco – Verband der Internetwirtschaft e. V. »Starke Passwörter schützen die eigene Online-Identität und verhindern unbefugte Zugriffe auf persönliche oder geschäftliche Informationen. Ein zusätzlicher zweiter Faktor ist noch besser.« Mit diesen drei eco Tipps sind Sie sicher im Internet unterwegs:

 

Tipp 1: Tauschen Sie unsichere gegen kryptische Passwörter aus.
Diese sind acht bis zwölf Zeichen lang, besteht aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen – in willkürlicher Reihenfolge. Überprüfen Sie, ob Ihre wichtigen Online-Passwörter sicher und schwer zu knacken sind – und ändern Sie diese gegebenenfalls heute.

 

Tipp 2: Verwenden Sie einen Passwort-Manager, da sichere Passwörter schwer zu merken sind.
Damit müssen Sie sich nur noch ein Passwort merken, nämlich das zu Ihrem Passwort Manager. Für alle anderen Zwecke generiert die Software starke und einzigartige Passwörter automatisch und speichert diese verschlüsselt ab – lokal auf einem Gerät oder auch online. Das hat den Vorteil, dass man auch mobil und mit verschiedenen Geräten auf die eigenen Passwörter zugreifen kann.

 

Tipp 3: Verwenden Sie für besonders schützenswerte Zugänge die Zwei-Faktor Authentifizierung.
Ein zweiter Identifikationsweg, zusätzlich zum Passwort, erhöht die Sicherheit. Diese Zwei-Faktor-Authentifizierung gibt es in zahlreichen Varianten, etwa als Code per SMS, mit einem TAN-Generator etwa beim Online-Banking oder in einer App. Ein starkes Passwort und aktivierte Zwei-Faktor Authentifizierung schützen sehr wirksam gegen Missbrauch durch Kriminelle.

 

Einen Vorschlag, wie sich auch ein komplexes Passwort leicht merken lässt, gibt der eco Verband auch. Es hilft, sich einen Satz oder eine Phrase auszudenken und daraus die ersten Buchstaben jedes Wortes zu nehmen und es mit Sonderzeichen und Ziffern zu kombinieren. Beispiel: Aus »Ich wohne in einem gelben Haus und habe 2 Katzen« könnte IwiegH&h#2K! werden.

 


 

»Change Your Password«: Tipps für starke Passwörter

Anlässlich des »Change Your Password Days« am Samstag, dem 1. Februar, erinnerte das Hasso-Plattner-Institut (HPI) an die wichtigsten Regeln zur Erstellung starker Passwörter. »Schwache Zahlenreihen wie etwa »123456« werden weltweit weiterhin viel zu häufig genutzt«, kritisiert HPI-Direktor, Professor Christoph Meinel.

»Viele Internetnutzer verwalten bereits mehr als hundert Online-Konten – da fällt die Wahl viel zu oft auf Passwörter, die man sich leicht merken kann«, sagt Meinel. Auch die weit verbreitete Mehrfachnutzung von Passwörtern für unterschiedliche Dienste sei extrem leichtsinnig, wenn man bedenke, welche Schäden hierdurch entstehen könnten.

Die wichtigsten Regeln zur Erstellung starker Passwörter:

  • Die Länge des Passworts sollte mindestens 15 Zeichen umfassen.
  • Das Passwort sollte möglichst viele verschiedene Zeichentypen (Buchstaben, Ziffern, Sonderzeichen) sowie Groß- und   Kleinschreibung mit einbeziehen.
  • Keine Begriffe aus dem Wörterbuch oder andere »sinnvolle« Zeichenfolgen verwenden. Neben den Brute-Force-Attacken sind vor allem »Wörterbuchangriffe« üblich, um Passworte zu knacken: Hierbei werden Listen mit Wörtern genutzt, um fremde Passwörter zu entschlüsseln.
  • Nie dasselbe Passwort für mehrere Konten verwenden. Wird ein Passwort geknackt, ermöglicht es Kriminellen sonst den Zugang zu allen anderen Diensten.
  • Niemals persönliche Informationen wie Namen, Geburtsdaten, Haustiernamen, Namen der Partner oder der jeweiligen Anwendung (etwa »Adobe«) verwenden. Diese Daten könnten leicht erraten werden.
  • Wenn möglich, die 2-Faktor-Authentifizierung nutzen.
  • Passwortmanager helfen bei der Generierung und der sicheren Aufbewahrung starker Passwörter

 

Identity Leak Checker

Ob man selbst Opfer eines Datendiebstahls geworden ist, lässt sich mit dem Identity Leak Checker, einem Online-Sicherheitscheck des Hasso-Plattner-Instituts (HPI), sehr leicht überprüfen. Seit 2014 kann dort jeder Internetnutzer unter https://sec.hpi.de/ilc kostenlos durch Eingabe seiner E-Mail-Adresse prüfen lassen, ob Identitätsdaten von ihm frei im Internet kursieren und missbraucht werden könnten. Die Sicherheitsforscher ermöglichen den Abgleich mit mittlerweile mehr als 10 Milliarden gestohlener und im Internet verfügbarer Identitätsdaten. Dabei liegt der Fokus auf Leaks, bei denen deutsche Nutzer betroffen sind.

 

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