Ambient und Ubiquitous Computing: Wie die 2020er unser Verständnis von Technologie verändern werden

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Die technologischen Trends für 2020 sind vielfältig. Smartphones sind zwar weiterhin der König, wenn es um personalisierte Gadgets geht. Doch inzwischen drängen auch die neuen Produktkategorien immer stärker in den Mainstream: Apples Wearables-Geschäft, welches die Apple Watch und die Airpods Kopfhörer umfasst, erwirtschaftete laut Boersennews im vergangenen Jahr einen Umsatz von 18,9 Milliarden US-Dollar und soll 2020 die Einnahmen mit PCs und Laptops des Unternehmens überholen. Und das ist erst der Anfang: Die aktuellen Stichworte lauten Ambient Computing und Ubiquitous Computing. Intelligente Geräte überall? So wird sich unser Leben durch die immer stärkere Vernetztheit verändern.

 

Ambient Computing: Alexa, bist du überall?

Eng verbunden sind die Begriffe Ambient Computing und Internet of Things (IoT). Das Internet of Things ist inzwischen überall: Smarte Lautsprecher, Kühlschränke, Steckdosen, sogar Duschköpfe gibt es inzwischen. Es ist keine Überraschung, dass dieser Trend sich auch 2020 und darüber hinaus noch weiter fortsetzen wird. Das kommende Jahrzehnt wird vernetzter und intelligenter werden, daran besteht kein Zweifel. Verbindet man nun das IoT mit größerer künstlicher Intelligenz durch die Verwendung von IT, ergibt sich daraus das Ambient Computing: Intelligente Maschinen, die uns überall umgeben werden. Diese werden auf unsere Sprachbefehle hören und in Brillen, Kleidung sowie Accessoires wie Uhren integriert sein. Die Informationen, die die Geräte über uns besitzen, werden dann von ihnen intelligent benutzt. Mittels Sensoren wird beispielsweise unsere Anwesenheit wahrgenommen und der Kontext verstanden, in dem wir Dinge sagen. Teilweise werden sie sogar erahnen können, was wir als Nächstes tun wollen. Und die Zukunft wird schneller da sein, als man denkt: Bis Ende 2020 soll es weltweit rund 20,4 Milliarden vernetzte Geräte geben, so Statista. Der Trend zum Ambient Computing ist unaufhaltsam. Bald wird Rechenpower überall und beinahe unsichtbar sein – ähnlich wie Strom und Wasser.

 

 

Neue Netzwerktechnologien: 5G kommt

Der Trend für 2020 ist bereits klar: 5G ist hier das neue große Schlagwort. Noch dieses Jahr soll das schnelle Mobilfunknetz mit bis zu 10 Gigabit pro Sekunde mehr oder weniger flächendeckend in Deutschland verfügbar sein. Das wird eine Vielzahl neuer Anwendungsmöglichkeiten eröffnen. Vielleicht noch in diesem Jahr werden zunächst datenintensive Angebote über das Internet für die Nutzer von überall aus verfügbar sein. Gaming und Entertainment werden immer stärker auf Streaming setzen. Das sieht man bereits jetzt, zum Beispiel an Services wie Google Stadia oder auch Playstation Now, die den Spielern Zugriff auf ihren Spiele-Katalog von egal wo ermöglichen. Oder an Spielautomaten und anderen Casino-Spielen, die immer häufiger in Live-Varianten angeboten werden und dadurch die Spieler vernetzen, wie man bereits bei etablierten Anbietern wie Betway Casino sehen kann. Oder eben auch an Angeboten wie Netflix und Hulu, die bald auch für die Masse der Nutzer von überall aus zugänglich sein werden und schon jetzt aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken sind.

Das hat weitreichende Auswirkungen: Zum Beispiel muss künstliche Intelligenz immer ethisch und effizient sein, damit das Datensammeln nicht von den großen Firmen ausgenutzt werden kann. Doch in den kommenden Jahren wird die stärkere Vernetzung auch autonome Fahrzeuge, Augmented Reality und mehr ermöglichen.

 

Ubiquitous Computing: Implizite Informationsverarbeitung

Bereits heute sieht man die Anzeichen für diese Entwicklung: Smart-Home-Geräte wie der Echo Dot werden immer günstiger und sind oft bereits für unter 50 Euro auf Seiten wie Amazon im Angebot. Die Preise werden in Zukunft mit Sicherheit noch sinken. Das alles wird – wenn auch erst nach dem Jahr 2020 – zum »Ubiquitous Computing«, also zu der omnipräsenten Informationsverarbeitung, führen. Am Ende der kommenden Dekade wird das Computing so allgegenwärtig sein, dass wir verwundert sein werden, wenn ein Gegenstand, ein Kleidungsstück oder ein Raum nicht ständig vernetzt ist. Wir werden dauerhaft mit dem Internet verbunden sein und das Greifbare wird mit dem Ungreifbaren verschmelzen. Ist die Rechenleistung dann erst einmal überall, werden wir außerdem aufhören, darüber nachzudenken. Statt nur über dedizierte Produkte wie Laptops oder Smartphones erreichbar zu sein, wird sich das Internet überall verstecken.

Vor allem Deutschland muss hier jedoch aufpassen, den Trend nicht zu verpassen: Nur 38 Prozent der Unternehmen haben bislang eine zentrale Digitalstrategie. In anderen Ländern sieht das bereits viel besser aus. Doch die Entwicklung ist unaufhaltsam und die ersten Auswirkungen werden sich bereits im Jahr 2020 zeigen.

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Fazit

Ambient und Ubiquitous Computing werden unser Verständnis von Technik und IT verändern. Zunächst werden die Auswirkungen nur langsam zu spüren sein: Besseres mobiles Internet dank 5G, mehr Smart-Home-Geräte Zuhause. Doch schon in wenigen Jahren wird Rechenpower allgegenwärtig und unsichtbar sein. Das Internet of Things, Smartwatches und Augmented Reality sind nur die ersten Vorboten. Die Zukunft wird schneller hier sein, als die meisten von uns denken.

 


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