Entertainment-Trend E-Sport entwickelt sich zum Breitensport mit Millionen von Zuschauern.
Anderen Menschen bei Sport und Spiel zuzusehen, hat schon immer die Massen begeistert – volle Stadien und Millionen von Menschen an den Fernsehern bei Fußballübertragungen sind das beste Beispiel dafür. Jetzt macht zunehmend ein neuer Breitensport von sich reden: E-Sport. Die noch junge Vokabel beschreibt den sportlichen Wettkampf zwischen Menschen mit Hilfe von Computerspielen.
Gaming wird Breitensport
Nach Einschätzung von eco – Verband der Internetwirtschaft e. V. (www.eco.de) hat E-Sport das Potenzial, künftig ein mit der Bundesliga vergleichbares Momentum zu erreichen. »Wenn rund 11.000 Menschen in einer Halle spielen, wie im August 2015, als die ESL One in der Kölner Lanxess Arena gastierte, und 27 Millionen Zuschauer über IP-TV mitfiebern, ist der Begriff Breitensport sicherlich nicht übertrieben. Das zeigt auch der Ansturm auf die Gamescom schon im Vorfeld«, sagt Markus Schaffrin, Geschäftsbereichsleiter Mitglieder Services, bei eco. Damit stuft der Verband E-Sport als ein breit akzeptiertes Sportformat ein und beantwortet die Frage, ob Gaming überhaupt als Sport einzustufen sei, mit einem klaren »Ja!«.
Extreme Masters ist wie UEFA Champions League
Zwar seien Computerspiele in der Regel nicht mit »körperlicher Ertüchtigung« verbunden, wie man sie landläufig mit »Sport« verbindet, räumt der Verband ein, weist allerdings darauf hin, dass es auch heute schon bewegungsarme Sportarten wie Schachturniere gäbe. Werde hingegen der Wettkampf als maßgebliches Kriterium herangezogen, stehe E-Sport weit vorne auf der Liste der Sportarten. Schon bei »Pong«, dem wohl ersten Videospiel der Welt, habe der Wettkampf der Spieler im Vordergrund gestanden – »und bis heute steht das Sich-miteinander-messen im Mittelpunkt der meisten Computerspiele«, sagt Markus Schaffrin.
Er erklärt: »Es wird höchste Zeit, der in weiten Teilen der Gesellschaft herrschenden Ansicht entgegenzutreten, dass Gaming bestenfalls ein netter und schlechtestenfalls ein eher zweifelhafter Zeitvertreib sei, während Bildschirm-Bundesliga als sportlich gilt. Es ist nicht übertrieben, die Intel Extreme Masters als die UEFA Champions League des Gamings zu bezeichnen.«
Den Einstieg des FC Schalke 04 in den E-Sport mit einem eigenen Team wertet eco als einen wichtigen Schritt. Der FC Schalke 04 tritt im Strategiespiel League of Legends gegen andere Teams aus ganz Europa an. Für den VFL Wolfsburg spielen zudem zwei Gamer »Fifa« Fußball auf dem virtuellen Rasen und auch der FC Bayern ist auf den Megatrend E-Sport schon aufmerksam geworden.
In Korea sind Gamer so populär wie Fußballstars
Der eco Verband weist darauf hin, dass in anderen Kulturkreisen wie beispielsweise Südkorea, E-Sportler schon lange so populär sind wie in Deutschland etwa Fußballstars. »Dieser Trend ist mittlerweile von der breiten Öffentlichkeit noch weitgehend unbemerkt in Europa angekommen«, sagt Markus Schaffrin. Als bestes Beispiel hierfür mag die Tatsache gelten, dass die Spielemesse Gamescom an den Tagen Donnerstag, Freitag und Samstag schon lange vor Eröffnung komplett ausverkauft ist.
eco (www.eco.de) ist mit mehr als 900 Mitgliedsunternehmen der größte Verband der Internetwirtschaft in Europa. Seit 1995 gestaltet der eco Verband maßgeblich die Entwicklung des Internets in Deutschland, fördert neue Technologien, Infrastrukturen und Märkte, formt Rahmenbedingungen und vertritt die Interessen der Mitglieder gegenüber der Politik und in internationalen Gremien. In den eco Kompetenzgruppen sind alle wichtigen Experten und Entscheidungsträger der Internetwirtschaft vertreten und treiben aktuelle und zukünftige Internetthemen voran.
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