Öffentliche Verwaltung wichtigster Treiber für die Verbreitung digitaler Rechnungsprozesse

Marktzahlen zur Umsetzung der elektronischen Rechnung weltweit.

Immer noch werden 90 Prozent aller Rechnungen weltweit manuell verarbeitet. Galt in der Vergangenheit die Privatwirtschaft als entscheidender Treiber für die flächendeckende Umstellung auf E-Invoicing, kommt diese Rolle nun dem Public Sector zu. Grund dafür sind Bemühungen diverser Regierungen, Mehrwertsteuerhinterziehung einzudämmen. Zu diesen Ergebnissen kommt der diesen Monat veröffentlichte Billentis Report 2017. Die jährliche Studie des Marktexperten Bruno Koch untersucht den globalen Stand der Umsetzung von E-Invoicing.

Laut Report wird das Gesamtvolumen elektronischer Rechnungen 2017 weltweit bei über 36 Milliarden liegen. Das erwartete jährliche Wachstum von E-Invoicing liegt dabei zwischen 10 und 20 Prozent. Der Bericht geht außerdem davon aus, dass sich in den kommenden Jahren der weltweite Markt für elektronische Rechnungen vervielfachen wird. Dieses erwartete Wachstum ruft immer mehr Anbieter auf den Plan. Der Experte schätzt, dass sich das Marktvolumen von E-Invoicing von aktuell 3,3 Milliarden bis 2024 auf über 16 Milliarden erhöht.

Gesetzesvorgaben begünstigen Verbreitung von E-Invoicing

Die zunehmende Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung betrifft vor allem Rechnungen, aber auch andere Geschäftsunterlagen wie Handels-, Steuer- und Logistikdokumente. Die Entwicklung wird durch die Digitale Agenda der Bundesregierung begünstigt: mehr als 300.000 Institutionen des Public Sector sind ab Ende 2018 dazu verpflichtet, die europäische Norm für elektronische Rechnungen und deren Verarbeitung zu erfüllen.

Zwar ist von den gesetzlichen Vorgaben per se nur die öffentliche Verwaltung betroffen, aber die Auswirkungen bekommt auch die Privatwirtschaft zu spüren. Quasi jedes Unternehmen der Privatwirtschaft ist Lieferant der öffentlichen Hand und somit künftig ebenfalls verpflichtet, elektronische Rechnungen auszustellen. »Von den EU-Richtlinien im Rahmen der digitalen Agenda sind eben nicht nur die öffentliche Verwaltung, sondern auch alle ihre Zulieferer unmittelbar betroffen. Sich der Umstellung auf digitale Geschäftsprozesse zu verweigern, ist also für keine der beteiligten Parteien eine Option«, erklärt Marcus Laube, Gründer und CEO von crossinx. »Von zentraler Bedeutung sind bei der Umstellung die Einhaltung von gesetzlichen und steuerlichen Vorgaben.«

Mit angezogener Handbremse auf dem Weg in eine digitale Zukunft

Während in Lateinamerika oder Skandinavien bereits seit Jahren Rechnungen fast ausschließlich digital verschickt und bearbeitet werden, können andere Regionen von solchen Verbreitungsraten nur träumen. In den meisten Ländern Lateinamerikas sind elektronische Rechnungen längst Pflicht, hierzulande nähert man sich einer flächendecken Verbreitung nur äußerst langsam.

»Zwar zeichnet sich weltweit ein klarer Trend in Richtung E-Invoicing ab – nicht zuletzt begünstigt durch diverse europäische Richtlinien. Aber auch 2017 wird das Potenzial von E-Invoicing überwiegend nur unzureichend genutzt. In der DACH-Region gilt das ganz besonders: Länder und Kommunen lassen aus Angst vor einer Umstellung, aus Trägheit und anderen Gründen ein riesiges Einsparpotenzial aus«, so Laube. »Eine Kostenreduktion von bis zu 60 Prozent im Vergleich zu papierbasierten Rechnungsprozessen sollte eigentlich Motivation genug sein, die Umstellung aktiv anzugehen. Leider ist der überwiegende Teil der öffentlichen Verwaltung immer noch auf beiden Augen blind für den Zugewinn an Prozess-Qualität und die damit einhergehende Kostenersparnis.«

[1] Auch 2017 ist crossinx, Anbieter von E-Invoicing und Finanzierungslösungen für die digitalisierte Financial Supply Chain, Co-Sponsor für Billentis. Alle wichtigen Informationen zur Umstellung und wie der Public Sector den Sprung in eine digitale Zukunft meistern kann: https://www.crossinx.com/de/wissenswertes/oeffentliche-verwaltung/

 

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