Smart Community: Hälfte der Europäer will digitalen Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen

Verbraucher erwarten die Zusammenarbeit von Service Providern und Regierungen, um die erfolgreiche Akzeptanz eines Smart-Community-Projekts zu gewährleisten.

 

Juniper Networks hat zusammen mit YouGov eine neue Marktforschung präsentiert [1]. Diese zeigt, dass Verbraucher Fähigkeiten wie Interoperabilität und Cybersecurity über technologische Fortschritte wie 5G, Cloud, IoT und Automatisierung bei der Verwirklichung von Smart Communities stellen. Smart Communities nutzen Informationstechnologien als Katalysator für die Transformation von Leben und Arbeit in einer Vielzahl von Umgebungen und Anwendungsfällen. Diese Szenarien reichen von Dörfern bis hin zu den Metropolen. Dazu gehören Innovationen in den Bereichen automatisiertes Infrastrukturmanagement, Umweltüberwachung, autonome Fahrzeuge, sozialer Wandel sowie Information und Schutz der Bevölkerung.

 

Die Umfrage unter mehr als 12.000 Verbrauchern in sechs Ländern in Europa und im Nahen Osten zeigt auch, dass Service Provider und lokale Behörden den wichtigsten Beitrag leisten, um Smart Communities zu realisieren, zu schützen und aufzuklären. Darüber hinaus zeigt die Studie, dass hohe Erwartungen an den potenziellen Nutzen von Smart Communities geknüpft werden. Gleichzeitig besteht aber auch noch Aufklärungsbedarf, wie Gemeinschaften von einzelnen Projekten profitieren können.

 

Smart Communities bieten viele Vorteile, aber für verschiedene Gruppen ergeben sich unterschiedliche Möglichkeiten. Die Antworten auf die Frage, welche Vorteile Smart Communities bieten und welche Umgebungen am meisten davon profitieren können, zeigen, dass sich Standort, Umwelt und die verfügbare Technologie auf die Art einer Initiative auswirken. Dies kann für Irritationen hinsichtlich Smart Communities führen – und zeigt deutlich, dass eine gezielte Aufklärung über den Nutzen für die Gemeinschaft, Sicherheitsbedenken und die Zusicherung der Privatsphäre notwendig ist.

 

Die Highlights in der Übersicht:

  • Fast die Hälfte (47 Prozent) nannte Interoperabilität als einen Schlüsselfaktor für den Erfolg jeder Smart Community. Mehr als ein Drittel (36 Prozent) gab Cybersecurity als wesentlichen Erfolgsfaktor an. Diese wurden als wichtiger eingestuft als die mobile Konnektivität (29 Prozent), internetbasierte Infrastruktur, zum Beispiel Cloudsysteme (28 Prozent), Sensoren und Connected Devices, beispielweise das Internet of Things (IoT) (25 Prozent) und Automatisierung durch Machine Learning und künstliche Intelligenz (20 Prozent).
  • 27 Prozent der Befragten gaben an, dass Netzbetreiber und Service Provider vor allem für die Sicherheit aller Geräte, Dienste und Daten innerhalb einer Smart Community verantwortlich sein sollten. Fast ein Viertel (23 Prozent) sagte, dass diese Verantwortung bei der Gemeinde beziehungsweise Regierung liegen sollte. Insgesamt stellt dies die Hälfte der Befragten dar und zeigt die Notwendigkeit eines gemeinsamen Ansatzes, um die erfolgreiche Akzeptanz eines Smart-Community-Projekts zu gewährleisten.
  • Besserer Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen und Informationen wurde als wichtigster Vorteil von etwa der Hälfte (51 Prozent) der Befragten genannt, gefolgt von mehr öffentlicher Sicherheit und optimierten Rettungsdiensten (42 Prozent), Services für einen bessern Lifestyle (39 Prozent) und Umweltverbesserungen (39 Prozent). Sechzehn Prozent gaben an, nicht zu wissen, welchen Nutzen ein Smart-Community-Projekt in Bezug auf Bildung bringen könnte.
  • Auf die Frage, wie die Konnektivität über intelligente Community-Dienste erreicht werden könnte, sagte ein Drittel (33 Prozent), dass es sich um »eine Sammlung von Netzwerkdienstleistern handeln sollte, die auf gemeinsamen Standards aufbauen«. Fast ein Viertel (23 Prozent) wusste es nicht, 18 Prozent sagten, dass es ein einzelnes Netzwerk sein sollte, das im Besitz der lokalen Behörde/Regierung ist und von ihr betrieben wird.
  • Als potenzielle Herausforderungen bei der Umsetzung eines Smart-Community-Projekts wurden der Datenschutz (42 Prozent) und die Daten- und Infrastruktursicherheit (40 Prozent) als die beiden wichtigsten Punkte hervorgehoben.

 

»Smart-Community-Projekte und -Initiativen haben das Potenzial mit Spitzentechnologien, wie IoT, 5G, Multicloud und Machine Learning, den Alltag zu verbessern und sogar zu verändern, insbesondere für Menschen in ländlichen Umgebungen und Entwicklungsländern. Diese Studie zeigt, dass Verbraucher dies erkennen, aber wollen, dass gemeinsame Standards und Sicherheit im Mittelpunkt stehen. Ebenso verstärkt der große Umfang und die Vielfalt einer Smart-Community-Initiative die Notwendigkeit, die Wähler über Vorteile und die Art, wie Herausforderungen angegangen werden, zu informieren und zu beruhigen. Für Service Provider bietet sich eine große Chance, mit Unterstützung von lokalen Behörden und Regierungen, ein wesentlicher Bestandteil der Gemeinschaft zu werden. Die Umsetzung, Weiterentwicklung und Aufrechterhaltung dieser Smart-Community-Projekte ist oft eine komplexe Aufgabe. Juniper Networks setzt sich dafür ein, diese Komplexität mit Service Providern zu vereinfachen, indem wir eine vereinfachte, sichere und automatisierte Infrastruktur bereitstellen.«

Tom Ruban, Vice President, Systems Engineering EMEA von Juniper Networks

 

[1] Marktforschung von YouGov im Auftrag von Juniper Networks. Alle Zahlen, sofern nicht anders angegeben, stammen von YouGov Plc. Die Gesamtstichprobe umfasste 12.180 Erwachsene. Die Befragung fand zwischen dem 20. Juni und dem 11. Juli 2018 statt. Die Umfrage wurde online durchgeführt. Die Zahlen wurden gewichtet und sind repräsentativ für alle Erwachsenen (ab 18 Jahren) in den teilnehmenden Ländern.

 


 

Die beiden Schlüsselfaktoren für das Funktionieren von Smart Cities sind zum einen Interoperabilität (47 %) und Cybersicherheit (36 %) für Geräte, Dienste und Daten. Sicherheit taucht auch noch an einer anderen Stelle in den Ergebnissen der Studie auf. Datenschutz (42 %) und Daten- und Infrastruktursicherheit (40 %) werden als potenziell größte Herausforderung für die Umsetzung von Smart City-Projekten betrachtet.

 

Ein Kommentar von Ian Low, Autor bei GlobalSign:

»Smart Cities und Smart Technology bieten praktische aber auch wirtschaftliche Vorteile. Ich konzentriere mich auf vier Hauptbereiche, die in den letzten Jahren besondere Fortschritte gemacht haben. Das sind die Bereiche Sicherheit, Effizienz in der Abfall- und Wasserwirtschaft, Verkehrs- und Infrastrukturprobleme und Verkehrsmittel selbst.

Eine mit Smart Cities verbundene Erwartung ist die von mehr Sicherheit durch Überwachung im öffentlichen Raum. Über Closed Circuit Television (CCTV) Kameras zum Beispiel. CCTV selbst ist nicht gerade neu. Aber neue Technologien wie die Gesichtserkennung haben ihren Wert gesteigert. So verspricht man sich verdächtige oder gefährliche Personen zu identifizieren, bevor sie ein Verbrechen begehen oder Personen nach einer Straftat schnell zu identifizieren. Aktuelle CCTV-Kameras können aber noch mehr. Sie überwachen Bewegungen, geben Feuer- und Rauchalarm aus, messen die Luftqualität, ver- und entriegeln Türen je nach wahrgenommener Situation und vieles mehr. Über die ganze Stadt verteilte Hotlines und Panic Buttons gehören ebenfalls in die Sicherheitsszenarien smarter Städte. Panic Buttons sind an einem festen Standort installiert. Dadurch können Polizei und andere Einsatzkräfte den Bereich genau lokalisieren und entsprechend reagieren. Smart Technologies wie Verkehrsleitsysteme helfen zusätzlich schneller am Ort des Geschehens zu sein.

Die Wasser- und Abfallwirtschaft kämpft mit einer ganzen Reihe von Problemen: Wasser geht durch unerkannte Lecks und Verstopfungen verloren, es wird mehr Wasser verbraucht als nötig, es kann nicht rechtzeitig festgestellt werden, wenn die Wasserqualität unzureichend ist, der Transport von Wasser und Abfall verbraucht zu viel Energie und so weiter. Eine Lösung, zu der auch ein intelligentes Wassersystem gehört, sind Smart Water Grids (intelligente Wassernetze) (SWGs). Sie gewährleisten die Sicherheit der zur Verfügung gestellten Wassermenge und überwachen den Verbrauch. Zusätzlich lässt sich die Wasserqualität testen.

Ein großer Vorteil in vielen Smart Cities ist die Möglichkeit, bestimmte Verkehrslagen und häufige auftretende Engpässe durch Sensoren in Fahrzeugen zu überwachen. Die gesammelten Daten betreffen zum Beispiel Bereiche in denen der Fahrer häufig schnell bremsen muss. Das signalisiert ein hohes Verkehrsaufkommen sowie gefährliche Gebiete oder Kreuzungen, die zum Wohl der Allgemeinheit entschärft werden sollten. Unfallgefährdete Kreuzungen werden überdurchschnittlich stark überwacht und so umgestaltet, dass es den Verkehrsfluss erleichtert. Daneben überwacht Smart Technology etwa die Alterung von Geräten wie Lichtzeichenanlagen und Fußgängerampeln oder sie kann den Einfluss des Verkehrs auf die Umweltbedingungen ermitteln.

Ein wichtiger Aspekt jeder Stadt ist die Fähigkeit, Güter, Dienste und Menschen effizient zu transportieren. Ineffiziente Verkehrsmittel, egal ob durch übermäßigen Leerlauf aufgrund von hohem Verkehrsaufkommen oder zu viel Individualverkehr erhöhen die Schadstoffemissionen. Daher suchen viele Städte nach intelligenten Technologien, um Fahrten zu optimieren und alternative Möglichkeiten für Privatpersonen zu schaffen. Ein Weg sind Handy-Apps, die Zeitschätzungen für Züge, Busse und andere öffentliche Verkehrsmittel erlauben. Die App sollte Zeitschätzungen für jede genommene Route enthalten und für alternative Routen in der Stadt verfügbar sein, um auch die aktuellen Verkehrslagen widerzuspiegeln. Diese vergleichsweise einfache Methode gibt nachvollziehbare Kriterien an die Hand, ob man besser ein individuelles oder ein öffentliches Verkehrsmittel wählt. Ein weiterer wichtiger Trend sind Elektrofahrzeuge.

Smart Cities haben ganz offensichtlich unzählige Vorteile und sind eine Investition in die Zukunft. Sie sind effizienter, nachhaltiger und sie verbessern die Lebensbedingungen der Einwohner.«