Social Media: Unsoziale Netzwerke

Über soziale Netzwerke kann man mit Freunden in Kontakt bleiben, Meinungen austauschen, Nachrichten lesen – oder das eigene Profil pflegen. Dass dabei alle die bestmögliche Version ihrer selbst darstellen, ist klar. Und das kann unglücklich machen, denn die meist sorgfältig ausgewählten Fotos, Postings und Orte, an denen man gewesen ist, stehen selten repräsentativ für das Leben, das wirklich geführt wird.

Eine Umfrage des Softwareunternehmens Kaspersky unter fast 17.000 Befragten aus 18 Ländern weltweit zeigt, warum sich viele nach der Nutzung von Social Media schlechter fühlen. Für 61 Prozent der Befragten ist das der Fall, wenn sie jemand »entfreundet« hat. 59 Prozent schlägt es auf das Gemüt, wenn sie ein Foto von einer Party sehen, zu der sie nicht eingeladen waren. Und ganze 57 Prozent haben generell das Gefühl, dass das Leben der anderen besser ist, wie die Grafik von Statista zeigt. Social Media hat zwar das Potenzial Menschen näher zusammenzubringen – glücklicher sind sie dabei aber nicht unbedingt. Hedda Nier

https://de.statista.com/infografik/8392/schlechte-laune-durch-social-media/


 

Mehr als jeder Fünfte fühlt seine Meinung durch Social Media stärker wahrgenommen

Repräsentative Umfrage zur Wahrnehmung und Verantwortung von Medien.

Facebook, Twitter und Co. machen es einfach, seine Meinung anderen mitzuteilen. Aber fühlen sich die Deutschen dadurch auch besser in der medialen Öffentlichkeit wahrgenommen als in der Zeit vor den sozialen Netzwerken? Eine repräsentative Umfrage zeigt nun: Insgesamt 22 Prozent finden, dass ihre Meinung heute stärker wahrgenommen wird, 66 Prozent sehen hingegen keinen Unterschied zu früher. 12 Prozent fühlen ihre Meinung heute weniger stark wahrgenommen. Auffällig: Diese Option wurde besonders von den 50- bis 60-jährigen gewählt (16 Prozent). Diese Ergebnisse ermittelte Statista im Auftrag der Medien- und Digitalinitiative nextMedia.Hamburg.

Bedeutung als Sprachrohr der User

Ein gutes Zeugnis stellen vor allem die jungen Mediennutzer den etablierten Medien aus: Fast die Hälfte (45 Prozent) der 18- bis 29-jährigen finden, dass die Berücksichtigung von Meinungen und Themen aus den sozialen Netzwerken in etablierten Medien ausgewogen ist. Über alle Altersgruppen hinweg betrachtet, sahen dies 37 Prozent so. »Obwohl die sozialen Medien heute vermehrt als Distributionskanal für Inhalte der Medienhäuser genutzt werden, behalten sie nach wie vor ihre Bedeutung als Sprachrohr der User und direkte Feedback-Möglichkeit«, erklärte May-Lena Bork, Digitalexpertin von nextMedia.Hamburg. »Für Medienmacher steigt durch die direkte Interaktion mit den Nutzern die Komplexität ihrer Arbeit. Zum anderen eröffnen sich hierdurch aber auch neue Chancen – denn das gefilterte Feedback kann zur Innovation und Verbesserung der Inhalte maßgeblich beitragen«, so May-Lena Bork weiter, die mit dem nextMedia.StartHub die Anlaufstelle der Initiative leitet.

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Zu viel Meinung aus dem Netz monierten 23 Prozent, nur 17 Prozent kritisierten zu wenig Social-Media-Themen in etablierten Medien. Gerade aber die ältere Bevölkerung scheint mehr Debatten von Twitter und Co. auch in Print und TV sehen zu wollen (jeweils 20 Prozent bei 40- bis 49- sowie den 50- bis 60-jährigen).

[1] Zur Umfrage: Statista befragte im Auftrag von nextMedia.Hamburg in einer repräsentativen Online-Befragung vom 30. August bis 5. September 2016 insgesamt 1000 Internetnutzer zwischen 18 bis 60 Jahren in Deutschland.

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