- Höhere Produktivität und mehr Gewinn durch flexible Arbeitsplatzkonzepte.
- Erfolgreiches Instrument bei Mitarbeiterbindung und -rekrutierung.
- Deutsche Unternehmen hinken bei der Nutzung digitaler Technologien hinterher.
Flexibles Arbeiten macht Unternehmen produktiver und profitabler sowie attraktiver für Mitarbeiter. Das zeigt eine aktuelle, weltweite Untersuchung von Vodafone, für die insgesamt 2.800 Unternehmen und 5.500 Angestellte in zehn Ländern befragt wurden. In Deutschland bieten bereits 72 Prozent der befragten Firmen ihren Mitarbeitern flexible Arbeitsplatzkonzepte, der internationale Durchschnitt liegt mit 75 Prozent auf vergleichbarem Niveau. Die Mehrheit der deutschen Unternehmen sowie in den anderen Ländern gab an, dank dieser Maßnahme wirtschaftlich erfolgreicher zu sein.
Allerdings schöpfen deutsche Firmen ihr volles Potenzial gestiegener Flexibilität noch nicht aus, da viele ihrer Angestellten digitale Kommunikationstechnologien als Grundlage für eine erfolgreiche, ortsunabhängige Zusammenarbeit häufig nur wenig nutzen oder sich im Umgang damit nicht ausreichend qualifiziert fühlen. In diesen Punkten liegt Deutschland im internationalen Vergleich deutlich hinten.
»Der klassische Arbeitsplatz mit ständiger Büropräsenz und starren Arbeitszeiten ist ein Auslaufmodell. Zentraler Treiber dieser Entwicklung ist die fortschreitende Digitalisierung, die Unternehmen und Mitarbeitern mehr Flexibilität und Mobilität ermöglicht. Firmen müssen ihre Infrastruktur und Organisation diesen neuen Anforderungen anpassen, um nicht vom Wettbewerb abgehängt zu werden. Wie unsere Untersuchung zeigt, haben deutsche Unternehmen bei der Nutzung mobiler, digitaler Technologien im internationalen Vergleich Nachholbedarf«, so Alexander Saul, Geschäftsführer Firmenkunden bei Vodafone Deutschland.
Großer wirtschaftlicher Nutzen
72 Prozent der befragten deutschen Unternehmen ermöglichen ihren Mitarbeitern, flexibel zu arbeiten – bezogen auf die Arbeitszeit oder auch den Arbeitsort. Für die meisten zahlt sich das aus: Rund drei Viertel dieser Unternehmen gaben an, durch flexibles Arbeiten die Produktivität ihrer Mitarbeiter gesteigert zu haben, die Hälfte verzeichnete einen höheren Gewinn. Die häufig geäußerten Bedenken, dass Mitarbeiter durch mehr Freiheit und weniger Kontrolle auch weniger leisten könnten, bestätigten sich damit nicht. International zeichnet die Untersuchung ein vergleichbares Bild.
Wettbewerbsvorteile in Zeiten des Fachkräftemangels
Deutsche Arbeitnehmer sehen die Hauptvorteile von flexiblem Arbeiten in der Freiheit bei der Arbeitsgestaltung (37 Prozent) und einer besseren Work-Life-Balance (34 Prozent). Diese Aspekte sind für Mitarbeiter auch von großer Bedeutung bei der Entscheidung über einen möglichen Jobwechsel. So gab knapp ein Drittel an, dass die Bereitschaft im aktuellen Job zu bleiben, sich deutlich erhöhen würde, wenn die Angebote für flexibles Arbeiten in ihrem Unternehmen ausgebaut würden. 61 Prozent sind überzeugt, dass sie zufriedener mit ihrer Arbeit wären, wenn sie hinsichtlich Arbeitszeit und -ort noch mehr Spielraum hätten.
Aus Arbeitgebersicht ergibt sich folgendes Bild: 54 Prozent der Firmen berichten von einer höheren Mitarbeiterbindung, 56 Prozent ermittelten eine verbesserte Unternehmensreputation aufgrund flexibler Arbeitsmodelle. Diese Zahlen verdeutlichen, dass Angebote rund um das flexible Arbeiten ein wichtiges Instrument der Personalpolitik und -entwicklung sind.
Deutschland mit Nachholbedarf beim Einsatz mobiler, digitaler Technologien
Wesentliche Voraussetzung für flexibles und ortsunabhängiges Arbeiten sind digitale, mobile Kommunikations-technologien. Hier zeigt die Untersuchung, dass Deutschland im internationalen Vergleich Nachholbedarf hat. Dies betrifft sowohl den Einsatz von Laptops und Mobiltelefonen genauso wie File-Sharing-Plattformen oder Audio- und Webkonferenzsysteme, die Unternehmen ihren Mitarbeitern zur Verfügung stellen, und für deren Einsatz sie ihre Angestellten schulen müssen.
So bearbeiten zwar bereits 29 Prozent der befragten deutschen Arbeitnehmer E-Mails auf dem Smartphone, im internationalen Durchschnitt sind es dagegen mit 39 Prozent erheblich mehr; beim Spitzenreiter Indien sogar 58 Prozent. Noch deutlicher fällt der Unterschied bei dem mobilen Zugriff auf das Unternehmensnetzwerk mit nur 15 Prozent (international: 46 Prozent) und von File-Sharing-Software mit lediglich 12 Prozent (international: 20 Prozent) in Deutschland aus. Und nur sieben Prozent der Mitarbeiter (international: 18 Prozent) nutzen Audio- oder Webkonferenzanwendungen.
Mit diesen geringen Nutzungsraten liegt Deutschland im internationalen Vergleich auf dem letzten Platz. Hinzu kommt, dass bei den deutschen Mitarbeitern, die diese Technologien nutzen, sich nur rund ein Viertel sicher im Umgang damit fühlt.
[1] Die Befragung »Flexibles Arbeiten: Freund oder Feind?« wurde vom Marktforschungsunternehmen Morar (zuvor Redshift Research) im Auftrag der Vodafone Group durchgeführt. Untersuchte Länder waren Deutschland, Italien, die Niederlande, Spanien, das Vereinigte Königreich, Hong Kong, Indien, Singapur, Südafrika und die USA. Insgesamt wurden 2.800 Unternehmen und 5.500 Mitarbeiter befragt.