Über 6,8 Milliarden Euro – so viel kostet der individuelle Support für Windows 10

Illustration Absmeier foto freepik ki

Unternehmen sollten auf Windows 11 umsteigen, um Cyberrisiken und hohe Supportkosten zu vermeiden.

Nexthink warnt vor hohen Kosten, die durch den individuellen Support für Windows 10 entstehen können. Basierend auf Marktanteilsdaten und Schätzungen zur betrieblichen Nutzung könnten sich diese weltweit auf bis zu 6,8 Milliarden Euro belaufen.

Nexthink schätzt, dass etwa 30 Prozent der 1,4 Milliarden genutzten Windows-Geräte weltweit auf kommerzielle oder öffentliche Organisationen zurückfallen. Umgerechnet sind das etwa 420 Millionen Geräte in Unternehmen. Windows 10 hat dabei mit 43 Prozent nach wie vor den größten Marktanteil – das entspricht etwa 181 Millionen Geräte.

Eine Analyse von Nexthink zeigt, dass der Anteil von Windows-10-Geräten zwischen dem 19. Mai und dem 1. August 2025 um 33 Prozent gesunken ist. Sollte dieser Trend bis zum 14. Oktober anhalten, würden noch etwa 121 Millionen Geräte verbleiben. Bei einem Preis von 56,12 Euro pro Gerät und Jahr für den individuellen Support müssten Unternehmen mit Gesamtkosten von über 6,8 Milliarden Euro rechnen.

»Ein Betriebssystemwechsel sollte nicht als Störung, sondern als Chance verstanden werden«, erklärt Mauro Simoncini, AVP, Central Europe bei Nexthink. »Unternehmen sollten vor der Migration die Leistung ihrer Geräte und Anwendungen analysieren und potenzielle Probleme frühzeitig erkennen, um einen reibungslosen Ablauf sicherzustellen. Ziel ist es, Produktivitätsverluste durch IT-Störungen zu vermeiden und den Nutzen der Investitionen zu maximieren.«

Die Analyse zeigt außerdem, dass Windows-11-Geräte derzeit eine höhere Instabilität aufweisen: Systemabstürze treten doppelt so häufig auf (1,2 Prozent vs. 0,6 Prozent bei Windows 10), ebenso Hard-Resets (9,9 Prozent vs. 8,5 Prozent). Diese Unterschiede sind in den ersten Jahren eines neuen Betriebssystems nicht ungewöhnlich, verdeutlichen aber, wie stark Faktoren wie Hardwarekompatibilität, Treiber und Systemkonfiguration die Mitarbeitererfahrung beeinflussen können. Individuelle Bibliothekspakete helfen, diese Risiken zu erkennen und zu minimieren.

Für eine erfolgreiche Migration empfiehlt Nexthink einen proaktiven, datengestützten Ansatz. Unternehmen sollten sowohl technische Anforderungen als auch Auswirkungen auf die Mitarbeitererfahrung berücksichtigen:

  • Unternehmen sollten verbleibende Windows-10-Geräte identifizieren und die Hardware-Kompatibilität mit Windows 11 prüfen.
  • Nach dem Supportende steigt das Risiko von Sicherheitsvorfällen wie Malware und Ransomware. Eine Risikoplanung ist daher unerlässlich.
  • Die Kompatibilität der Anwendungen sollte sichergestellt werden, um Softwareprobleme zu vermeiden.
  • Ältere Hardware kann die Produktivität beeinträchtigen und Upgrades erschweren. Deshalb sollte die Leistung der Geräte berücksichtigt werden.
  • Nicht unterstützte Geräte verursachen oft höheren IT-Supportaufwand.
  • Mitarbeitende sollten aktiv in neue Funktionen wie Copilot und verbesserte Benutzeroberflächen eingeführt werden.
  • Eine konsistente Nutzererfahrung zwischen Windows 10 und 11 hilft, teamübergreifende Konflikte zu vermeiden.

»Die Migration zu Windows 11 ist aufwändig und bringt Herausforderungen mit sich, oft weniger durch das System selbst als durch Hardware, Treiber und Bereitstellung. Ohne Transparenz agieren IT-Teams im Blindflug«, fasst Simoncini zusammen. »Erfolg haben jene Unternehmen, die strategisch vorgehen, den Zustand ihrer Geräte analysieren und die digitale Erfahrung messen. So wird aus einer Compliance-Frist eine echte Chance für einen reibungslosen Ablauf und bessere Arbeitsweisen.«

 
Methodik
Die vollständige Berechnung von Nexthink lautet wie folgt:
  • Weltweit gibt es rund 1,4 Milliarden Geräte mit Windows-Betriebssystem. Schätzungen zufolge werden etwa 30 Prozent davon von Unternehmen oder öffentlichen Einrichtungen genutzt [1].
  • Das entspricht 420 Millionen Windows-Geräte in Organisationen.
  • Wenn davon 43 Prozent mit Windows 10 betrieben werden, ergibt das 180.600.000 Windows-10-Geräte in Unternehmen [2].
  • Unter der Annahme, dass sich dieser Anteil zwischen dem 1. August und dem 14. Oktober um 33 Prozent reduziert, verbleiben 59.598.000 Geräte, die aktualisiert werden müssen.
  • Bei einem Preis von 56,12 Euro pro Gerät und Jahr für den benutzerdefinierten Support ergeben sich weltweit Kosten von rund 6,8 Milliarden Euro [3].
 
[1] https://blogs.windows.com/windowsexperience/2025/06/24/stay-secure-with-windows-11-copilot-pcs-and-windows-365-before-support-ends-for-windows-10/
[2] https://gs.statcounter.com/windows-version-market-share
[3] https://learn.microsoft.com/en-us/windows/whats-new/extended-security-updates

 

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