Interview mit Patrick Oliver Graf von NCP zu Remote Access und Security bei IoT

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Bei der Maschinenkommunikation in der Industrie 4.0 und dem Industrial Internet of Things (IIoT) kommt VPN neu ins Spiel. Gefordert ist eine plattformübergreifende und maximale infrastrukturelle Kompatibilität mit der Möglichkeit zur zentralen Verwaltung der gesamten Lösung.

NCP ist ein mittelständisches Unternehmen, welches seit 30 Jahren erfolgreich im Markt agiert und sehr große und namhafte Unternehmen zu seinen Kunden zählt. Wie schafft NCP es, sich gegen die großen Player durchzusetzen?

Wir stellen an uns und unsere Produkte die höchsten Ansprüche hinsichtlich Qualität, Sicherheit, Funktionalität und Zuverlässigkeit. Wir haben nie den Fehler gemacht uns auf den sogenannten »verdienten Lorbeeren« auszuruhen. Mit Produkten in den Bereichen Remote Access, Security und Mobility haben wir uns in den letzten Jahren durch viel Innovation faktisch technologische Marktführerschaft erarbeitet.

Remote Access- und Security-Lösungen sind Ihr Thema. Mittlerweile gibt es ja eine ganze Produktfamilie. Wohin führt der Weg und welche neuen Lösungen entwickelt NCP?

VPN ist und bleibt unser Kerngeschäft. NCP besitzt heute ein komplettes Angebot rund um das Thema VPN. Zudem setzen unsere Produkte auch auf bestehende Lösungen auf, wie etwa Cisco. Für unsere Kunden bedeutet das ein Maximum an Investitionssicherheit. Hinzu kommen neue Themen wie Industrie 4.0 beziehungsweise Industrial Internet of Things (IIoT). Praktische Beispiele hierfür sind die sichere Anbindung von Geldautomaten und die Flottensteuerung im Bereich der Car IT. Rund um die Maschinenkommunikation untereinander gibt es Themen, in denen VPN neu ins Spiel kommt. Wichtig ist auch hier: wir bieten eine plattformübergreifende und maximale infrastrukturelle Kompatibilität mit Möglichkeit zur zentralen Verwaltung der gesamten Lösung.

NCP zählt mittlerweile über 35.000 Kunden weltweit. Wie sieht Ihre Wachstumsstrategie für die Zukunft aus?

Wir wollen auf jeden Fall organisch wachsen. Wir haben kein großes Interesse, uns durch irgendwelche Zukäufe zu stärken – wobei das natürlich nicht ausgeschlossen ist. Gegenwärtig ist das allerdings nicht geplant. In den letzten Jahren konnten wir ein durchschnittliches Wachstum von rund zehn Prozent verzeichnen. Ziel ist es, die nächsten Jahre die Wachstumsraten auszubauen. Diese Zuwächse erwarten wir zum einen durch neue Produkte, die wir im Bereich von Industrie 4.0/Industrial Internet of Things anbieten und den strategischen Ausbau von Kooperationen mit namhaften, weltweit agierenden Herstellern. Zum anderen durch unser neues Partnerprogramm zur Intensivierung des Channel-Vertriebs.

Was unterscheidet Ihre Lösungen von anderen, Stichwort USP/Alleinstellungsmerkmal?

NCP ist universell einsetzbar und eine reine Softwarelösung, die auch für den virtuellen Einsatzbereich ausgelegt ist. Für die Bereiche geheimschutzbetreuter Unternehmen und E-Government, also dort wo ein entsprechend hoher Sicherheitsanspruch gefragt und vorgegeben ist (Stichwort: Verschlusssachen), gibt es eine vom BSI zugelassene Hardwarelösung, unsere NCP Secure VPN GovNet Box. Einzigartig ist die Kombination aus Security und Networking, das heißt, wir bieten unseren Kunden maximale Sicherheit und erfüllen darüber hinaus auch alle für die Netzwerkkommunikation relevanten Anforderungen. Beides vereint in einem Produkt sucht Seinesgleichen. Daher stellt sich für uns die Mitbewerbsfrage in der Regel gar nicht.

Funktional bedeutet das, wir bieten eine »One-Click-Solution«, die es Anwendern sehr einfach macht. Dies spiegelt sich vor allem in dramatisch sinkenden Helpdesk-Kosten wider. In der Konsequenz amortisiert sich eine Investition in unsere Lösung in kürzester Zeit. Gleichzeitig steigt die Produktivität durch zufriedene Anwender, die sich auf ihre Arbeit konzentrieren können und sich nicht mit technischen Details für eine sichere Kommunikation auseinandersetzen müssen.

Welche Sicherheitsprobleme werden Ihrer Meinung nach gerne in Unternehmen übersehen?

Der Mitarbeiter sitzt am Ende der gesamten Sicherheitskette. Was nützen hohe Investitionen in Sicherheitssysteme, wenn der Anwender nicht mit ins Boot genommen und für Sicherheit sensibilisiert wird. Viele Angriffe auf Unternehmen kommen nach wie vor von innen, das sollte man immer im Auge behalten. Darüber hinaus ist auch eine neue Qualität der Angriffe von klassischen Hackern zu beobachten, die sich mittlerweile gezielt auf das private Netzwerk des Anwenders im Home-Office richten.

Wird es bei den Anbietern Konsolidierungen im VPN-Markt geben?

In reifen und gesättigten Märkten ist das Thema Konsolidierung immer zu erwarten. Natürlich sind börsennotierte Unternehmen hierfür anfälliger. NCP ist ein inhabergeführtes Unternehmen, daher stellt sich die Frage für uns nicht.

NCP bietet eigentlich für jedes Betriebssystem einen VPN Client an. Warum nicht für Apple iPhone und iPad?

Einen nativen IPSec VPN Client auf Basis von iOS anzubieten war uns von Apple bisher verwehrt worden. Das hat sich aber im Laufe des Jahres geändert und wir werden deshalb in Kürze, voraussichtlich noch Ende des Jahres 2016, einen NCP Secure Client für iOS anbieten.

Wie sind Sie in den vergangenen Jahren im Partnerumfeld in DACH und in Europa vorangekommen?

Wie Sie sich vorstellen können, kommt NCP mit einer 30-jährigen Historie aus dem klassischen Direktgeschäft. In den letzten Jahren haben wir begonnen, den Channel für uns sinnvoll zu entwickeln. Weiterhin haben wir es verstanden, über die letzten Jahre hinweg ein sehr erfolgreiches Geschäft mit OEM-Partnern zu etablieren. Hierzu gehören Größen wie etwa die Deutsche Telekom, Lancom Systems, bintec elmeg, WatchGuard oder auch die Phoenix Contact Cyber Security, letztere als Newcomer. Im Bereich der Systemintegration gibt es Partnerschaften mit Bechtle sowie in der Distribution mit ALSO (ausschließlich Entry Clients). Die Telekom ist heute unserer wichtigster Vertriebspartner und im Bereich der Technologievertriebspartner arbeiten wir unter anderem mit Microsoft und Apple zusammen. Sie sehen, wir sind bestens gerüstet für die Zukunft.

NCP hat kürzlich auf der it-sa Messe in Nürnberg als einer der ersten Hersteller einsatzfähige Lösungen für Industrie 4.0 beziehungsweise Industrial Internet of Things (IIoT) vorgestellt. Was hat es damit auf sich und weshalb kann NCP heute schon liefern?

Wir haben das Thema Industrie 4.0 schon vor gut zwei Jahren für uns als möglichen neuen Markt identifiziert und beschäftigen uns seitdem intensiv mit dem Thema. Unsere Produkte eignen sich hervorragend für die Integration in diese durchaus anspruchsvollen Umgebungen. Zum einen, weil wir reine Softwarelösungen anbieten, die flexibel integriert und betriebssystemübergreifend eingesetzt werden können und kompatibel sind. Hinzu kommt noch die Möglichkeit der zentralen Verwaltbarkeit der Endpunkte, beispielsweise für Maschinenzertifikate zur Authentisierung.

 


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