Davos: Wie verantwortungsvolle Führungspolitik das Vertrauen in das digitale Zeitalter bewahrt

foto autor Mark McLaughlin palo alto networksMark McLaughlin, Chairman und CEO von Palo Alto Networks, kommentiert den Beginn des Weltwirtschaftsforums in Davos.

Ich habe die Ehre, am diesjährigen Gipfeltreffen des Weltwirtschaftsforums (WEF) im Schweizer Davos teilzunehmen, das unter dem Tagungsmotto »Responsive and Responsible Leadership« steht. Wie das Weltwirtschaftsforum (WEF) festgestellt hat, haben die bestehenden Systeme und Institutionen auf nationaler, regionaler und globaler Ebene sich bemüht, mit einer zunehmend komplexen und vernetzten Welt Schritt zu halten. Dennoch zeigt das Wachstum dieser Komplexität und Vernetzung keine Anzeichen einer Verlangsamung, da die vierte industrielle Revolution (Thema des letztjährigen Gipfels in Davos) »die Konvergenz von Technologien vorantreibt, die die Linien zwischen physischen, digitalen und biologischen Systemen verwischen«.

Wie ich im vergangenen Jahr im Vorfeld von Davos festgestellt habe, beruht der künftige Wohlstand der vierten industriellen Revolution auf dem Vertrauen, das wir alle in die Technologie setzen, dass diese korrekt und sicher funktioniert. Die Nutzung von vernetzten Geräten, intelligenten Häusern, selbstfahrenden Autos und anderen Innovationen untermauert die digitale Wirtschaft, aber macht uns auch anfällig für neue Angriffsformen.

Die Cybersicherheit ist daher eine absolute Notwendigkeit für die zukünftige wirtschaftliche Prosperität. Aus diesem Grund kommen mir einige Themen in den Sinn, wo dringend eine verantwortungsvolle Führungspolitik erforderlich ist. Dies bedeutet nicht nur, dass alle an einem Strang ziehen, sondern erfordert auch die Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Interessengruppen.

Verantwortungsvolle Führungspolitik im digitalen Zeitalter bedeutet auch, etablierte Praktiken in Frage zu stellen und die Umsetzung von Änderungen voranzutreiben, wenn diese gerechtfertigt sind. Zu diesem Zweck werde ich meine Zuhörer dazu ermutigen, sich an die kommende Bedrohungslandschaft anzupassen, indem sie sich für einen präventionsbasierten Ansatz entscheiden. Damit lassen sich Cybersicherheitsrisiken proaktiv identifizieren und verwalten. Für viele geht es jetzt auch darum, herkömmliche Ansätze für die Cybersicherheit, die es nicht geschafft haben, mit der vierten industriellen Revolution Schritt zu halten, zu hinterfragen. Zudem gilt es sicherzustellen, dass operative Teams die richtigen Kombinationen von Personen, Prozessen und Technologien anwenden, um erfolgreiche Angriffe zu verhindern.

Die sinkenden Kosten für Rechenleistung machen es für Cyberkriminelle einfacher und billiger als je zuvor, Angriffe in größerem Volumen und mit größerer Raffinesse zu starten. Die Angreifer profitieren von sinkenden Einstieg- und Margenkosten dank automatisierter, spezialisierter und skalierbarer Tools, um ihre Ziele zu erreichen. Herkömmliche Abwehrsysteme erweisen sich hier als unzureichend, um mit diesem Anstieg an Volumen und Raffinesse Schritt zu halten. Diese Ansätze basieren auf Jahrzehnte alter Technologie, Patchwork-Systemen sowie manueller Intervention von Sicherheitsteams.

Um das Risiko effektiv zu bewältigen, müssen verantwortliche Führungskräfte stattdessen die Anstrengungen ihrer Organisationen auf die automatisierte Verhinderung von Angriffen konzentrieren. Dadurch lassen sich die Wahrscheinlichkeit für einen erfolgreichen Angriff verringern und die Kosten für die Angreifer erhöhen. Indem wir uns auf Prävention konzentrieren, machen wir Angriffe unerschwinglich und verringern ihre Erfolgsquote. So können wir auf sichere Weise die Technologien betreiben, auf denen wir unser digitales Zeitalter gründen.

Die vierte industrielle Revolution ist vielversprechend, aber sie wird uns auch in noch nie dagewesener Weise herausfordern. Nur wenige Herausforderungen sind meiner Ansicht nach so ernst wie die der Cybersicherheit, weshalb es das perfekte Thema ist, wenn es um verantwortungsvolle Führung geht. Ich freue mich darauf, diese Botschaft nach Davos zu bringen und hoffe, dass wir alle auf einen neuen Ansatz der Cybersicherheit hinarbeiten, der sich auf die Verhinderung erfolgreicher Cyberangriffe konzentriert.

[1] https://www.weforum.org/events/world-economic-forum-annual-meeting-2017

[2] https://www3.weforum.org/docs/WEF_AM17_Overview.pdf


 

Die Top 10 Nationen beim Weltwirtschaftsforum

Weltwirtschaftsforum: 88 Prozent der Beschäftigten sehen Verantwortung für innovative Arbeitskulturen bei Arbeitgebern

Kleine Unternehmen fühlen sich bei der politischen Entscheidungsfindung unterrepräsentiert

Digitalisierung: Digital ist schneller

Unternehmen könnten das Potenzial digitaler Innovationen viel stärker ausschöpfen

»Europa hat in der chinesischen Wahrnehmung bereits jetzt verloren«

62 Menschen besitzen so viel wie die Hälfte der Weltbevölkerung

 Fokussierung auf digitale Fähigkeiten und Technologien bringt Wachstumsschub

Deutsche skeptisch bei der Digitalisierung