Healthcare-Daten auf dem Weg in die Cloud – 8 Kriterien

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IT-Abteilungen im Gesundheitswesen sind – aus gutem Grund – meist konservativ, was den Einsatz neuer Architekturen angeht – und die Reise in die Cloud ist hier keine Ausnahme. Es gibt viele Einwendungen und Fragen: Sind unsere Daten sicher? Was passiert insbesondere mit den klinischen Daten? Wer besitzt unsere Daten, wenn sie in der Cloud sind? Erfüllt die Plattform unsere HIPAA-Richtlinien und Compliance-Anforderungen? Die Eignung und der Nutzen der Cloud für die Healthcare-IT werden sehr sorgfältig geprüft und Cloud-Strategien lebhaft diskutiert.

»Im Wesentlichen haben sich acht Aspekte herauskristallisiert, die IT-Entscheider im Gesundheitswesen beschäftigen«, erklärt Güner Aksoy, Regional Sales Director Central Europe bei Pure Storage. »Sie stehen dabei vor der schwierigen Herausforderung, besonders sensible Daten wirksam zu schützen und zugleich bestmöglich verfügbar zu machen – und dies zu vertretbaren Kosten.«

 

  1. Öffentlich? Privat? Hybrid? Die Hybrid-Cloud-Strategie ist derzeit auf dem Vormarsch. Datenbanken sowie Latenz- und Performance-empfindliche Anwendungen, die eine hohe Bandbreite benötigen, verbleiben bevorzugt in Vor-Ort-Installationen, während die meisten sonstigen Anwendungen als besser geeignet scheinen, in der Cloud betrieben zu werden – als Erweiterung des eigenen Rechenzentrums.

 

  1. »Cloud-first«-Strategie gewinnt an Boden. SaaS-Anwendungen und die Nutzung von Plattformen wie Salesforce, Office365 und Workday avancieren zum Mainstream. Die IT-Entscheider machen bereits einen Bogen um Anbieter, die über kein Cloud-Angebot verfügen, unabhängig davon, ob sie sich aktuell entscheiden, eine Anwendung vor Ort oder in der Cloud als SaaS bereitzustellen.

 

  1. Migration zurück aus der Cloud ins eigene Rechenzentrum. Auch das ist bereits ein Thema. Wenn durch Zusammenschlüsse neue Bereiche, Anwendungen und Plattformen unter einen organisatorischen Schirm vereint werden müssen, werden Workloads aus der Cloud zurückgeholt, um sie vor Ort zu betreiben, als Teil der Konsolidierung, weil Standardisierung entscheidend ist. Bestimmte Arbeitslasten und Anwendungen, insbesondere in einer konsolidierten Organisation, haben sich als besser geeignet für den Betrieb vor Ort erwiesen statt in der Cloud als SaaS.

 

  1. Die Rolle von IT bei Zusammenschlüssen und Übernahmen. Da die Konsolidierung im Gesundheitswesen voranschreitet, spielen IT-Verantwortliche zunehmend eine vertrauensvolle Geschäftspartnerrolle, wenn die Muttergesellschaft ihr Geschäftsportfolio durch spezialisierte IT-gestützte Aktivitäten erweitert. Dies kann beispielsweise so aussehen: Eine Klinik, die erstklassige gastrointestinale Fähigkeiten hat und spezialisiert ist auf die neuesten Fortschritte in der Fluoroskopie, ist in der Lage, ihr Know-how als bezahlten Service für regionale Krankenhäuser und Kliniken bereitzustellen. Dies ermöglicht es einer größeren Organisation, einen festen Platz in regionalen Krankenhäusern und Kliniken einzunehmen und ebnet den Weg für die weitere Expansion und Akquisitionen. Spätestens dann aber geht es um viele Details, wie die Integration der elektronischen Patientenakten, den Zugang zu Röntgenbildern in den regionalen Kliniken und andere Fragen. Dies ist jedoch eine interessante Möglichkeit für die IT, entsprechende Aktivitäten zu unterstützen.

 

  1. Aufgeben der physischen Healthcare-IT. Das Gesundheitswesen ist stark geprägt von physischer Infrastruktur (Kliniken, Betten, Krankenhäuser) für die Patientenversorgung. Aber müssen weiterhin immer größere Rechenzentren gebaut werden, um die Healthcare-IT-Workloads zu verwalten und zu betreiben? Oder können diese Aufgaben als Dienste in Anspruch genommen werden? Ist das Gesundheitswesen bereit für IT-as-a-Service? Können IT-Infrastrukturdienste in einer Weise konsumiert werden, die das genaue Gegenteil der ansonsten überwiegend physischen Infrastruktur in Kliniken ist?

 

  1. Die große Debatte um Kapitalkosten vs. Betriebskosten. Einige Gesundheitseinrichtungen wählen eindeutig einen Schwerpunkt auf Kapitalkosten, während andere sich auf Betriebskosten konzentrieren. Die Gründe reichen von »Unser Finanzvorstand bevorzugt einen traditionelleren Abschreibungsplan für Sachanlagen« bis hin zu »Um schlank und zeitgemäß zu wirtschaften, sind wir auf der Suche nach flexibleren Pay-per-Use-Modellen«.

 

  1. Nutzung der Cloud, um Kosten zu sparen. Viele Führungskräfte agieren unter der Prämisse, dass die Cloud ihrer Organisation generell helfen kann, Kosten zu sparen, wenn eine 7-jährige TCO zugrundegelegt wird. Es gibt jedoch einen Trend, dass die IT-Verantwortlichen sehr versiert und anspruchsvoll in Bezug auf die Validierung der richtigen Arten von Anwendungen und Workloads vorgehen, bevor Sie um die Entscheidung »Cloud gegen Vor-Ort-Rechenzentrum« geht.

 

  1. Keine Nutzung der Cloud, um Kosten zu sparen. Es gibt ebenso Entscheider in Sachen IT, die es vorziehen, weiterhin Kapitalkosten für den Ausbau ihrer Vor-Ort-Infrastruktur auszugeben, anstatt die offensichtlichen – und manchmal auch nicht erkannten – Zusatzkosten für die Cloud zu berappen. Zu den verborgenen Kosten der Cloud gehören Datenmigration und Zugangskosten sowie mögliche weitere Kosten in folgendem Zusammenhang:

• Workflow-Hindernisse beim Datenzugriff. Es kann zu unvorhersehbare Datenzugriffszeiten in Abhängigkeit von der Art des Datenzugriffs kommen.

• Anwendungsreife für die Handhabung mehrstufiger und tief in der Cloud archivierter Daten. Zum Beispiel können nicht alle Anwendungen über geeignete APIs und Frameworks verfügen, um ältere Datenbestände zu bearbeiten.

• Erwartungen werden nicht erfüllt. Gesundheitsdienstleister sind anspruchsvoll, was ihre Daten betrifft und interessiert an einer Steigerung der Produktivität, die nicht immer eintrifft.

• Kosten der Netzwerkinfrastruktur, um adäquate Netzwerkverbindungen zwischen dem Rechenzentrum der Klinik und der Cloud bereitzustellen. Diese können sich leicht auf mehrere Tausend bis Zehntausende von Euro an Betriebskosten pro Monat belaufen – nur für die Vernetzung zur Cloud. Die Höhe der Kosten kann derart signifikant sein, dass sie in einigen Fällen ein ökonomisches Argument gegen die Cloud darstellt.

 

»Das Wachstum der Public-Cloud-Anbieter ist beeindruckend und wird sicherlich noch weiter zunehmen. Im Healthcare-Bereich gibt es sicherlich auch einzelne Bereiche, in denen die Public Cloud eine Option ist«, fasst Güner Aksoy abschließend zusammen. »Dennoch rate ich den IT-Entscheidern speziell im Gesundheitswesen sich alle Vor- und Nachteile der verschiedenen Cloud-Optionen genau zu verdeutlichen, um den besten Mix aus den verschiedenen Infrastrukturen und Betriebsmodellen zu finden.«

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