Industrie 4.0 mit Luft nach oben: Manuelle Datenerfassung statt Echtzeit-Monitoring

  • Erschließung neuer Geschäftsmodelle Treiber der Digitalisierung.
  • Nur jeder zweite Industriebetrieb setzt bereits Digitalisierungsprojekte um.
  • Hindernisse sind fehlendes Know-how und technische Voraussetzung.

 

Künstliche Intelligenz, Internet of Things und Smarte Fabrik – die Industrie 4.0 in aller Munde. Doch wie weit sind Industrieunternehmen hierzulande wirklich beim Thema Digitalisierung?

47 Prozent der Unternehmen haben bislang noch gar keine Digitalisierungsprojekte angestoßen. Und lediglich 30 Prozent sind über die eigentliche Pilotierungsphase entsprechender Projekte hinaus im Live-Betrieb. Dabei sehen deutsche Industrieunternehmen neben dem vorherrschenden Fachkräftemangel (16 Prozent) vor allem die Themen Datenintransparenz (14 Prozent) und -inkonsistenz (11 Prozent) sowie eine kundenindividuelle Produktion (10 Prozent) als aktuelle Herausforderungen in ihrem Betrieb. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des publish-industry Verlags im Auftrag der Telekom-Tochter T-Systems Multimedia Solutions.

Treiber der Digitalisierung sind für 30 Prozent die Erschließung neuer Geschäftsmodelle.

Nur jedes vierte Unternehmen reagiert mit der Digitalisierung nur auf direkte Kundenanforderungen. Gefragt nach den Gründen, warum bislang noch keine Digitalisierungsprozesse in ihren Betrieben angestoßen wurden, führen die Befragten vor allem fehlendes Know-how (18 Prozent) und fehlende technische Voraussetzungen (16 Prozent) an. Aber auch hohe Investitionskosten (14 Prozent), Unrentabilität (14 Prozent) sowie Unsicherheit über künftige Standards und Entwicklungen (10 Prozent) fallen hier ins Gewicht.

Sind 53 Prozent der Befragten die vorherrschenden Herausforderungen mindestens bereits in Pilotprojekten erfolgreich angegangen, erfassen zwei Drittel aller Unternehmen ihre Produktionsdaten noch immer manuell anstatt automatisiert in Echtzeit. Und auch Cloud-Dienste sind im Produktionsumfeld nur bei der Hälfte der Befragten für Datenvorhaltung oder -verarbeitung die Regel.

»Der Hype um die Industrie 4.0 und die Realität in den Unternehmen passen noch nicht ganz zusammen«, sagt Peter Klingenburg, Geschäftsführer bei T-Systems Multimedia Solutions. »So zeigt sich, dass neben viel Einsicht und Begeisterung auch Unsicherheiten und Fragen bestehen. Vor allem müssen die komplexen Themen, die sich unter dem Begriff Digitalisierung subsummieren, für Verantwortliche in Industrie und Produktion greifbarer und verständlicher werden. So minimieren wir auch Bedenken im Hinblick auf Know-how, Kosten oder IT-Voraussetzungen.«

 

[1] Im Rahmen der Umfrage wurden 73 Verantwortliche aus deutschen Industrieunternehmen im Dezember 2017 befragt. Die vollständigen Umfrageergebnisse gibt es zum kostenlosen Download hier: https://www.t-systems-mms.com/expertise/downloads/whitepaper-industrie-40.html

 


 

Hannover Messe bringt Industrie 4.0 in die Praxis

Industrie 4.0: Erst jede vierte Maschine ist smart und vernetzt

Industrie 4.0 – noch fehlen messbare Ergebnisse

Industrie 4.0: German Angst oder neue Chancen?

Schwachstellen »Meltdown« und »Spectre« und die Handlungsempfehlungen für Industrie 4.0

Industrie 4.0 in der Praxis: Wer suchet, muss auch finden können

Industrie 4.0 : Fertigungsindustrie stellt die Weichen für Wachstum in 2018