Kultur in 3D als Publikumsmagnet: digitale Zusatzangebote in Museen

Das Anfassen der Ausstellungsstücke ist in den meisten Museen genauso verboten wie der Gebrauch von Handys. Doch die Bevölkerung wünscht sich digitale, interaktive Formen der Ausstellungsgestaltung. 

foto fröbus atlas coelestis

3D-Kultur zum Anfassen – eine von fröbus erstellte digitale Reproduktion des Atlas Coelestis von Johann Gabriel Doppelmayr (Bildquelle: fröbus)

Museumsland Deutschland: Mehr als 6.000 Museen, Kunsthallen und Ausstellungshäuser gibt es hierzulande – und diese werben ununterbrochen um Besucher und Aufmerksamkeit. Bereits 4 von 10 Bundesbürgern (39 Prozent) gehen regelmäßig ins Museum, 28 Prozent sogar zwei bis drei Mal im Jahr. Doch diese Zahl könnte viel höher sein, wenn Kultureinrichtungen mehr auf elektronische Zusatzangebote setzen würden. Das geht aus einer bevölkerungsrepräsentativen Befragung von fröbus, dem Spezialisten für 2D- und 3D-Visualisierungen, hervor [1]. Demnach würden 57 Prozent der Deutschen öfter in ein Museum gehen, wenn das Angebot interaktive digitale Exponate zu Anschauungszwecken umfassen würde.

Museum 3.0: Neue Präsentationsformen und Wissensspeicher 

Die hochauflösende 2D- und 3D-Erfassung von analogen Beständen wie Gemälden, Skulpturen und Schriftstücken macht es möglich, die gespeicherten Daten für zahlreiche Wiedergabeformate und als Wissensspeicher zu verwenden. So wird jeder Museumsbesuch zu einem wissensreichen Abenteuer mit einem hohen Unterhaltungsfaktor: Digitale Exponate lassen sich zum Sprechen bringen und können faszinierende Geschichten zu den Werken und Künstlern erzählen. Didaktisch sind neue Ansätze denkbar, um die Neugier auf Kultur zu wecken und neue Zielgruppen zu erreichen.

Daher überrascht es nicht, dass Kultur in 3D auf breite Zustimmung in der Bevölkerung stößt: 76 Prozent der Deutschen würden visuell gestützte Führungen durch Ausstellungen und Sammlungen nutzen. Frei zugängliche Online-Datenbanken mit Exponaten und multimedialen Zusatzinformationen interessieren weitere 73 Prozent der Bevölkerung. 3D-Rekonstruktionen – bspw. durch Hologramme – von nicht mehr vollständig erhaltenen Gemälden oder Skulpturen begeistern 71 Prozent der Bundesbürger, während 65 Prozent Museums-Rundgänge in 3D über das Internet gern in Anspruch nehmen würden. Auch eine große Nachfrage nach digital rekonstruierten Arbeitstechniken berühmter Künstler, von der Skizze bis zum fertigen Kunstwerk (61 Prozent), sowie Virtual Reality-Installationen (56 Prozent) konnte durch die fröbus-Studie bestätigt werden.

Welche elektronischen Zusatzangebote würden Sie im Kulturbereich nutzen? (Mehrfachantworten) 
1. Visuell gestützte Führungen durch Ausstellungen und Sammlungen  76 %
2. Frei zugängliche Online-Datenbanken mit Exponaten und multimedialen Zusatzinformationen  73 %
3. 3D-Rekonstruktionen von nicht vollständig erhaltenen Werken (z. B. Skulpturen)  71 %
4. Museums-Rundgänge in 3D über das Internet  65 %
5. Mobile Info-Apps für personalisierte Rundgänge zu den kulturellen Highlights einer Stadt  63 %
6. Digital rekonstruierte Arbeitstechniken berühmter Künstler von der Skizze bis zum fertigen Kunstwerk für Lern- und Weiterbildungszwecke  61 %
7. Mobile Smartphone- und Tablet-Anwendungen im Museum  55 %
8. Immersion in 3D-Umwelten (Virtual reality, z. B. mit Oculus Rift)  56 %

All das wird durch die voranschreitende technische Entwicklung der letzten Jahre möglich gemacht. Die Digitalisierung von Kulturschätzen ist heute auf einem Niveau möglich, das noch nie qualitativ so hochwertig und nachhaltig war. »Die hochauflösende Erfassung aller relevanten 3D-Daten und des technisch größtmöglichen Farbraums eines Kunstwerkes ebnet den Weg für zahlreiche Anwendungen – wie etwa originalgetreue Rekonstruktionen, hochwertige Replikate oder 3D-Drucke. Diese eröffnen den Museen faszinierende Möglichkeiten und lassen die Attraktivität der Kulturangebote enorm steigern,« erklärt Frank Bayerl, Geschäftsführer von fröbus.

[1] Die repräsentative Online-Befragung wurde von fröbus gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut Promio unter 1.000 deutschen Verbrauchern im Mai 2016 durchgeführt.


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