Millionen von Nutzern und eine entwicklerorientierte Arbeitskultur

Berliner Start-up-Unternehmen Blinkist setzt auf MongoDB Atlas.

Nicht untypisch für ein Start-up-Unternehmen, liegen die Anfänge von Blinkist in einem Studentenwohnheim. Allerdings war den Beteiligten damals noch nicht klar, dass aus ihrer Idee einmal ein Unternehmen werden würde. Es vergingen Jahre, bis sie sich entschlossen, ihre studentischen Lernhilfen kommerziell zu vermarkten. Heute fasst Blinkist Lehr- und Sachbücher zu prägnanten und einfach verständlichen 15-minütigen Kurzfassungen zusammen, die über eine App gelesen oder gehört werden können.

 

»Alles begann mit vier Freunden«, erklärt Sebastian Schleicher, Director of Engineering bei Blinkist. »Nach dem Studium begannen sie zu arbeiten und führten ein Leben, das sie voll ausfüllte. Doch leider blieb dabei kaum Zeit, um zu lesen und neue Dinge zu lernen.« Anstatt das einfach hinzunehmen, suchten die vier Freunde nach Möglichkeiten, ihren Wissensdurst trotz Zeitmangels zu stillen. Sie beschlossen, ihre Lernmethoden aus Studentenzeiten wiederzubeleben: Damals machten sie sich beim Lesen Notizen zu den wichtigsten Punkten und gaben diese untereinander weiter. Schnell erkannten sie das Geschäftspotenzial dieses Systems, bei dem nützliche Inhalte erstellt und auf einfache Art und Weise für andere als Inspiration und Lernhilfe zugänglich gemacht werden. Und so wurde 2012 Blinkist gegründet.

 

Sechs Jahre später beschäftigt das Berliner Start-up-Unternehmen mehr als 100 Mitarbeiter – zu denen keine hauptberuflichen Autoren oder Redakteure, wohl aber Teemeister und Content-Ninjas zählen. Bei Blinkist arbeiten die Teams völlig eigenständig. Herkömmliche Strukturen wurden durch BOS, das Blinkist Operating System, ersetzt [1]. Die App des Unternehmens hat mittlerweile mehr als sieben Millionen Nutzer und basiert auf Datenbanken, die mit MongoDB Atlas, dem vollständig verwalteten Datenbankservice von MongoDB, auf AWS gehostet werden. Das war allerdings nicht immer so.

 

»Nach vier Jahren hatten wir eine Million Nutzer und 2.500 Bücher«, berichtet Schleicher. »Wir führten Hörbücher ein, die schnell zu unserem wichtigsten Medium wurden. In der Folge verdreifachten wir unseren Umsatz, verdoppelten die Mitarbeiterzahl, zogen in ein größeres Großraumbüro. Es lief bestens.«

 

Dann kam eine unwillkommene Wendung. In der Anfangszeit des Unternehmens basierte Blinkist auf dem Database-as-a-Service-Angebot eines Drittanbieters, das wiederum auf MongoDB aufbaute. Die Entscheidung für einen MongoDB-basierten Service war naheliegend, da das Dokumentenmodell Blinkist die nötige Flexibilität für schnelle Änderungen bot, auch wenn im Team die Ressourcen zur Verwaltung der Infrastruktur fehlten. Doch 2016 entschloss sich der Datenbankanbieter zu einer Änderung seiner Architektur. Das stellte Blinkist vor große Probleme, da das Unternehmen von nun an auf eine alte Version von MongoDB festgelegt war. »Wir standen ganz allein da«, erinnert sich Schleicher. »Es hieß einfach: ›Hier ist ein Tool, migriert eure Daten‹. Selbst auf mehrfache Nachfrage erhielten wir keine Unterstützung. Das war für uns der Grund zur Kündigung.«

 

Die Suche nach einem neuen Datenbankanbieter begann. »Wir zogen sogar MySQL in Betracht. Das hätte bedeutet, die Produktentwicklung anzuhalten und alle Ressourcen für die Migration einzusetzen. Und das bei laufendem App-Betrieb. Diese Aussicht gefiel uns gar nicht.« Glücklicherweise war der verwaltete Cloud-Service MongoDB Atlas zu diesem Zeitpunkt bereits gut etabliert und bot sich als Lösung an. »Wir luden den kostenlosen Mongomirror-Dienst von MongoDB herunter«, erläutert Schleicher, »kamen dann aber nicht weiter. Die Infrastruktur war für eine sehr alte Version der Datenbank ausgelegt und wir fanden einfach keine Lösung.«

 

Daraufhin wandte sich Schleicher an MongoDB und die schickten ihren eigenen Daten-Ninja oder – wie es früher auf der Visitenkarte gestanden hätte – »Principal Consulting Engineer«. »Es war die einfachste Sache der Welt«, erinnert sich Schleicher. »An nur einem Tag implementierte er vier angefragte Features, wickelte die Migration ab und sorgte für die Synchronisierung unserer Datenbanken. Das war großartig.«

 

Nach dem Umstieg auf Atlas hat Blinkist nach Schleichers Einschätzung nun eine sehr solide Basis für die Zukunft. »Die Leistung ist fantastisch, obwohl unsere App-Entwickler versehentlich einen DDoS-Angriff auf unsere eigenen Systeme programmiert haben: In jeder Zeitzone wurden jede Nacht um Mitternacht alle mobilen Apps unseres Unternehmens automatisch gleichzeitig synchronisiert.« Während im Normalbetrieb in der Spitze gut 7.500 Abfragen pro Minute verzeichnet werden, steigt deren Zahl bei der Synchronisation auf 40.000. »Das hätte unser altes System überfordert und den Geschäftsbetrieb beeinträchtigt – durch die Unterbrechung von Anmeldeprozessen und Nutzerinteraktionen. Doch in diesem Fall hat niemand etwas von dem Fehler mitbekommen. Im Moment haben wir den Eindruck, dass wir einen großen technologischen Vorsprung haben. Und mit MongoDB Atlas und AWS verfügen wir über Partner, auf die wir uns auch künftig verlassen können.«

 

Deshalb ist Schleicher optimistisch: »Als Teil unserer Zukunftsstrategie bauen wir gerade eine Mikroarchitektur auf. Die Entwickler wissen, dass sie sich keine Sorgen darüber machen müssen, was hinter der API in MongoDB vor sich geht. Es funktioniert einfach. Wir können mit Datenanalyse, künstlicher Intelligenz und beliebigen anderen wachstumsfördernden Technologien und Tools experimentieren und müssen nicht unsere ganze Zeit damit verbringen, ein monolithisches System zu pflegen.«

 

Angesichts der globalen Ambitionen von Blinkist ist Skalierbarkeit nicht nur eine technische Herausforderung, sondern stellt zusätzlich die Unternehmenskultur – wie modern sie auch sein mag – auf die Probe. Dabei profitiert das Unternehmen von der starken Kundenorientierung von MongoDB, die sich als mindestens so hilfreich wie die neue Datenplattform erweist.

 

»Bei Gesprächen mit MongoDB ist man nicht ständigem Kaufdruck ausgesetzt. Die Zusammenarbeit steht im Vordergrund – das ist beruhigend. Es gibt jede Menge technisch versierte Ansprechpartner, die einen ganzheitlichen Ansatz ohne Silos verfolgen und alles dafür tun, um uns zu helfen.«

 

Diese Partnerschaft macht Blinkist auch zu einem äußerst attraktiven Arbeitsplatz für Entwickler. Wer ein Verständnis für die geschäftlichen Anforderungen und die Unternehmensvision entwickelt hat, kann eigene Projekte produktiv vorantreiben. Wir glauben an höchste Transparenz. Jeder bekommt, was er braucht, um etwas zu erreichen.«

 

[1] https://www.blinkist.com/magazine/posts/whole-story-holacracy-blinkist
[2] https://www.mongodb.com/cloud/atlas

 


 

Erhöhter Bedarf, die Daten in den Datenbanken und File-Systemen zu schützen

Orientierung im Datenbank-Lizenzdschungel: 7 Kriterien, die Entscheider beachten sollten

Praxishandbuch für die Nutzung von Wissensdatenbanken im Service

Warum muss die Datenbank besser geschützt werden?

Einmal Datensee und zurück: relationale Datenbank und polystrukturierte Daten

Trend zu mehr Open-Source-basierten Datenbanken