Showroomer lassen sich im stationären Handel beraten und kaufen dann online. Webroomer informieren sich online und kaufen dann beim Handler vor Ort ein. Welche Gruppe ist am größten?
Infas 360 hat über 10.000 Personen auf ihr Channel-Einkaufsverhalten untersucht. Durch das Smart Research-Verfahren konnten völlig neue Shoppertypen generiert, präzise beschrieben und auf alle Haushalte in Deutschland übertragen werden.
Der aktuelle CASA-Monitor Handel hat in einer über 20-minütigen Befragung 10.832 Personen zu ihrem Einkaufsverhalten online wie offline untersucht. Zum einen hinsichtlich des Informations- und Kaufverhaltens (»Wo informiere ich mich und wo kaufe ich dann?«) und zum anderen: »Wie oft kaufe ich online beziehungsweise shoppe ich stationär?«
In der Marktforschung steht der Begriff des »Showroomings« für ein Verhalten, sich zunächst im stationären Handel zu informieren, aber dann online zu bestellen. Der Konsumententyp des Showroomers testet also vor der Kaufentscheidung in einem Geschäft Haptik, Funktionalität, Passform oder Geruch eines Produkts. Er lässt sich alles umfassend persönlich präsentieren und erläutern – was im Einzelhandel gerne als »Beratungsklau« angesehen wird. Denn der Showroomer verlässt nach der Beratung den Shop und kauft das Produkt anschließend bestens informiert im Internet. Er holt sich aus beiden Welten das vermeintlich Beste. Immerhin ca. 12 % der Befragten entsprechen diesem Typ. Dennoch bilden sie unerwarteterweise das Schlusslicht der Untersuchung.
Aber es gibt auch ein Pendant, den Webroomer. Überraschenderweise ist dieser mit 24,8 % über doppelt so häufig im CASA-Monitor vertreten. Dieser Shoppertyp informiert sich zuerst ausführlich online – und kauft dann aber zur Freude des Einzelhandels stationär ein.
Es ergab sich folgende interessante Gesamtverteilung unter den 10.832 befragten Personen (Selbsteinschätzung):
- 45,78 % | Der moderne Shopper | ONLINE informieren, ONLINE oder STATIONÄR kaufen
- 24,80 % | Der Webroomer | ONLINE informieren, STATIONÄR kaufen
- 17,88 % | Der klassische Ladenkäufer | STATIONÄR informieren, STATIONÄR kaufen
- 11,48 % | Der Showroomer | STATIONÄR informieren, ONLINE bestellen
Übertragung ins CRM mit Smart Research
Die vier Shopper-Typen hat infas 360 mit dem Smart-Research-Verfahren identifiziert, präzise beschrieben und für ganz Deutschland lokalisiert. Einzigartig daran ist die Anreicherung der Befragung mit der CASA-Datenbank und ihren rund 700 mikrogeographischen Merkmalen. Die Anreicherung ermöglicht die Spezifizierung der Typen und die Übertragung der Ergebnisse auf alle Haushalte Deutschlands. So können die o.g. Shoppertypen etwa in jedem CRM wiedergefunden werden. Ideal auch für alle Geomarketing-Anwendungen, Standortanalysen und Filialplanungen.
Dies gilt auch für die neuen Shoppertypen, die nach der Frequenz (Häufigkeit der Einkäufe online / offline) untersucht wurden. Dort kristallisierten sich folgende Gruppen heraus:
- Der City-Shopper | STATIONÄR sehr häufig kaufend | 40,41 % aller Befragten
- Der Online-Shopper | ONLINE sehr häufig kaufend | 23,59 % aller Befragten
- Der Cross-Shopper | häufig in STATIONÄR und ONLINE kaufend | 16 % aller Befragten
Ebenfalls abgefragt und profiliert wurden die tradierten Kaufkanäle »Katalog« (53 % der Befragten haben sich in den letzten 12 Monaten über einen Katalog und/oder Prospekt informiert und dann gekauft) sowie »TV« (8,58 % der Befragten).
Diese und viele weitere Informationen zur Studie erhalten Sie beim Consulting-Team von infas 360 unter: consulting(at)infas360.de oder 0228 74887-0.
Übersicht der neuen Lebens- und Konsumwelten
Ein wichtiges Instrument bei der Beschreibung der Lebens- und Konsumwelten ist der CASA Monitor. Der CASA Monitor ist eine quartalsmäßige Online-Befragung mit bei jeder Ausgabe wechselndem thematischen Schwerpunkt. Die große Stärke der Erhebung liegt in der Verknüpfung mit der CASA-Datenbank. Dadurch können die Ergebnisse regionalisiert werden, womit z. B. der regionale Marktanteil von Netflix gegenüber dem Marktführer Amazon Prime berechnet werden kann. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, neue Zielgruppensemente (hier etwa für Payed Content) zu finden und mikrogeographisch in die Fläche zu übertragen. Die Ergebnisse lassen sich sowohl ins firmeneigene CRM einspielen als auch zur Identifikation neuer Potenziale verwenden.
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