PC-Markt in Deutschland geht im ersten Quartal 2016 um 8 Prozent zurück

Konsolidierung des PC-Marktes setzt sich fort.

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Im ersten Quartal 2016 wurden laut einer Untersuchung des IT-Research und Beratungsunternehmens Gartner 2,53 Millionen PCs in Deutschland ausgeliefert, dies ist ein Rückgang von 7,8 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2015.

Die Zahl ausgelieferter Desktop-PCs sank im Jahresvergleich um 12 Prozent, bei Standard-Notebooks und ultramobilen Geräten betrug der Rückgang 5 Prozent. Ein Wachstum von 6 Prozent konnte der Markt für Business-PCs verzeichnen, während die Auslieferung von Consumer-PCs um 22 Prozent zurückging.

 

Tabelle 1
PC-Auslieferungen in Deutschland im 1. Quartal 2016 nach Hersteller (in 1.000 Stück)


Hersteller
Auslieferungen Q1/2016 Marktanteil Q1/2016 ( %) Auslieferungen Q1/2015 Marktanteil Q1/2015 ( %) Wachstum Q1/2016 – Q1/2015 ( %)
Lenovo 527 20,8 598 21,8 -11,8
HP Inc. 474 18,7 470 17,1 0,7
Asus 253 10,0 266 9,7 -4,9
Acer Group 204 8,0 292 10,6 -30,2
Dell 197 7,8 197 7,2 0,1
Andere 878 34,7 924 33,6 -5,0
Gesamt 2.533 100,0 2.747 100,0 -7,8

Anmerkung: Die Daten erfassen Desktop-PCs, Notebook-PCs und Ultramobile Premium-Geräte.

Quelle: Gartner (Mai 2016)

 

»Endverbraucher bleiben gegenüber PCs weiterhin eher gleichgültig. Stattdessen nutzen sie Smartphones zunehmend auch zu Hause. Auf Unternehmensseite erwarten wir dagegen, dass ab dem zweiten Halbjahr 2016 die Early Adopter mit der Einführung von Windows 10 beginnen werden, in den Jahren 2017 bis 2019 wird das System dann zum Mainstream werden«, erläutert Meike Escherich, Principal Analyst bei Gartner.

Größere Schwierigkeiten als die Hersteller realisieren

Laut Meike Escherich steht der PC-Markt vor größeren Schwierigkeiten als die Hersteller realisieren: »Die Hersteller müssen mit immer schmaleren Margen überleben und gleichzeitig ihr Angebot in neuen Gerätekategorien ausweiten, die Effizienz und Profitabilität steigern und weiter in Forschung und Entwicklung investieren. Nicht alle sind dabei erfolgreich und gerade im mittleren Marktsegment kämpfen viele Hersteller mit der Marktentwicklung. Das Resultat ist der Zusammenbruch des mittleren Marktsegments in den vergangenen vier Jahren und eine Konsolidierung im Spitzensegment. Samsung, Sony und Toshiba haben seit 2011 zusammengenommen 10 Prozent Marktanteil in Deutschland verloren.«

 

Im ersten Quartal 2016 haben HP und Dell von der stabilen Unternehmensnachfrage profitiert und konnten das Volumen bei Standard-Notebooks und Premium-Ultramobilgeräten steigern. Lenovo und Acer dagegen litten im Vergleich zu einem sehr starken Vorjahresquartal, in dem die BING Promotion für Mobile-PCs die Nachfrage steigerte. Beide Hersteller verzeichnen einen starken Rückgang von 29 beziehungsweise 30 Prozent in der Nachfrage nach Notebooks für Privatanwender.

 

Tabelle 2
PC-Auslieferungen in Westeuropa im 1. Quartal 2016 nach Hersteller (in 1.000 Stück)

Hersteller Auslieferungen Q1/2016 Marktanteil Q1/2016 ( %) Auslieferungen Q1/2015 Marktanteil Q1/2015 ( %) Wachstum Q1/2016 – Q1/2015 ( %)
HP 3.007,0 24,2 2.937,4 21,9 2,4
Lenovo 2.327,0 18,8 2.564,1 19,1 -9,2
Asus 1.471,5 11,9 1.365,9 10,2 7,7
Dell 1.191,8 9,6 1.197,6 8,9 -0,5
Acer Group 1.023,0 8,2 1.467,2 10,9 -30,3
Andere 3.385,8 27,3 3.893,4 29,0 -13,0
Gesamt 12.406,1 100,0 13.425,5 100,0 -7,6

Anmerkung: Die Daten erfassen Desktop-PCs, Notebook-PCs und Ultramobile Premium-Geräte.

Quelle: Gartner (Mai 2016)

 

In Westeuropa war der PC-Markt im ersten Quartal 2016 das vierte Quartal in Folge rückläufig und fiel um 7,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. »Die hohen Bestände haben die Auslieferungen neuer Geräte im ersten Quartal gebremst und sind der Hauptgrund für den schwachen Markt in Westeuropa«, erklärt Meike Escherich. Lenovo und Acer litten am stärksten unter nicht aufgebrauchten Beständen und mussten einen Rückgang von 9,2 beziehungsweise 30,3 Prozent hinnehmen. Die Hersteller hatten zudem Schwierigkeiten, das Quartal profitabel abzuschließen.

 

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