Bundestagswahl und Falschmeldungen/Fake-News

Am 24. September 2017 ist die nächste Bundestagswahl: Da stellt sich auch für MetaGer die Frage, was wir zu einer fairen Wahl beitragen können.

Denn wie bei allen Wahlen der jüngsten Zeit wird auch hier voraussichtlich versucht werden, durch Falschmeldungen/Fake-News das Ergebnis zu beeinflussen. Die Fairness einer Wahl kann durch solche Betrügereien massiv gestört werden.

Wir haben daher einiges getan, um politische Nachrichten und deren Inhalte besser zu vermitteln (weiteres ist in Planung):

 

1) Wir haben die MetaGer-Nachrichten-Quellen durch eigene Crawler und Datenbanken ergänzt. Sie erreichen diese, in dem Sie auf der MetaGer-Startseite den Suchfokus »News/Politik« anklicken. Die Ergebnisse werden in zeitlicher Reihenfolge sortiert ausgegeben (neuste zuerst).

 

2) Wir haben die MetaGer-Hilfeseiten (https://metager.de/hilfe – unten: Fakten-Prüfung contra Fake-News) durch zwei Beschreibungen und Verlinkungen zur Beurteilung des Inhaltes von Nachrichten ergänzt:

a) Eine ausführliche Beschreibung eines journalistischen Experten dieses Gebietes (Albrecht Ude):

   https://www.password-online.de/?wysija-page=1&controller=E-Mail&action=view&E-Mail_id=280

b) Eine zusammenfassende Fakten-Checkliste:

   https://metager.de/hilfe/faktencheck

 

3) Wir konnten Albrecht Ude, der als journalistischer Experte für Fake-News Erkennung seit vielen Jahren u.a. dazu Seminare veranstaltet, und mit Lehrauftrag u.a. auch dazu an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg) lehrt, für ein solches Seminar am Samstag, den 2.9.2017 im SUMA-EV in Hannover gewinnen.

 

Uns ist durchaus bewusst, dass es keine absolute Sicherheit gegen Falschmeldungen/Fake-News gibt. Aber es gibt Indizien, was wahr und was gelogen ist – diese Indizien sollte jeder Internet-Nutzer kennen. Uns ist weiterhin bewusst, dass dieses Thema bei vielen Menschen hoch-emotional besetzt ist, und dass wir uns nie anmaßen werden, die Rolle eines »Wahrheitsministeriums« zu spielen! Bitte sehen Sie daher davon ab, uns nach dem Wahrheitsgehalt von Nachrichten zu fragen: SIE müssen selber entscheiden – wir können nur Entscheidungskriterien bereitstellen.

 


 

Fakten-Prüfung contra Fake-News:

Woher kommt die Nachricht?

 

Webseite

  • Hat diese Webseite ein Impressum? Wer ist dort genannt (Namen, Firma, …) und was kann über diese Personen herausgefunden werden?
  • Wer ist in der Whois-Datenbank als Eigentümer der Website verzeichnet? Passt das mit dem Impressum zusammen und was kann über die Eigentümer der Website herausgefunden werden? (https://de.wikipedia.org/wiki/Whois)
  • Ist auf der Webseite ein Autor genannt? Was kann über diese Persone/n herausgefunden werden?
  • Publizieren die o.g. Personen häufig/er zu dem Thema? Sind sie bekannt in diesem (Fach)gebiet? Gibt es zu Ihnen vielleicht Wikipedia-Einträge?
  • Sind im Text Fakten genannt, die an anderer Stelle überprüft werden können? Auch außerhalb von Internet-Quellen?
  • Gibt der Stil des Schreibens Hinweise, ob der Text evtl. satirisch/ironisch gemeint ist?
  • Sind im Text Zitate enthalten, deren Korrektheit an anderer Stelle überprüfbar ist?
  • Ist die Argumentation im Text logisch und plausibel?

 

Facebook oder andere soziale Netze oder Foren

  • Ist ein Autor mit einem Namen genannt, der real erscheint? Wenn nicht: Nachricht äußerst fragwürdig.
  • Welche zusätzliche Info gibt es zu diesem Namen?
  • Kann verifiziert werden, ob dieser Name echt ist? Ist diese Person auch auf anderen Kommunikationskanälen erreichbar? Kann man sie anrufen und mit ihr über diesen Text sprechen?
  • Ist das Profil dieses Namen bei FB verifiziert? (https://www.facebook.com/help/196050490547892)
  • Seit wann gibt es dieses Profil?
  • Wie viele FB-Freunde hat dieses Profil? Was kann über die Namen dieser Profile herausgefunden werden?

 

Wikipedia

  • Nicht alles, was bei Wikipedia steht ist wahr!!
  • Versionsgeschichte prüfen: Wer hat wann was geschrieben?
  • Kann zu diesen Autoren etwas herausgefunden werden?
  • Gibt es eine Diskussionsseite zu diesem Wikipedia-Eintrag, aus der weitere Rückschlüsse möglich sind?

 

E-Mails

 

Bilder, Videos

  • Hintergrund genau ansehen. Landschaft, Gebäude, Autos und Kennzeichen, Kleidung, Personen. Ist das stimmig, passt es ggf. mit dem zugehörigen Text zusammen?
  • Sind mit der Reverse-Image-Search von Bildsuchmaschinen ähnliche Bilder zu finden?
  • Kann man mit Grafikprogrammen Metadaten der Bilder auslesen? Passen diese Metadaten mit dem Bildinhalt zusammen?

 

Für Smartphones gibt es eine »Fake News Check«-App, die auch sehr subjektive und emotionale Aspekte berücksichtigt. Dazu weitere Links zum Fact-Checking

 

Es gibt KEINE absolute Sicherheit gegen Fälschungen!!

 

Textquelle: https://metager.de/hilfe/faktencheck

 


 

Wahlkampf: Die Wirkung von Fake News

In Deutschland beginnt langsam der Wahlkampf für die anstehende Bundestagswahl im September. Einen Vorgeschmack, wie Wahlkampf im sogenannten postfaktischen Zeitalter aussehen kann, gab die US-Wahl. Spätestens seit Donald Trump US-Präsident ist, hat der Begriff »Fake News« Hochkonjunktur. Eine aktuelle Umfrage von Statista in Zusammenarbeit mit YouGov zeigt, dass die Mehrheit der Deutschen (83 Prozent) der Meinung ist, dass Wahlen von Fake News beeinflusst werden können. Dabei sieht die Bevölkerung hierzulande vor allem die sozialen Medien als Verbreitungskanal (87 Prozent), weniger die klassischen Medien. 85 Prozent sagen allerdings auch, dass es seit der zunehmenden Verbreitung von Falschmeldungen immer schwieriger wird, Nachrichten überhaupt zu vertrauen. Hedda Nier

https://de.statista.com/infografik/8390/die-wirkung-von-fake-news/


 

Fake News und Hate Speech: Schmaler Grat zwischen Meinungsfreiheit und strafrechtlich relevanten Äußerungen

  • Weniger als ein Drittel der Bevölkerung nutzt soziale Medien als Nachrichten-Informationsquelle.
  • 34 % der deutschen Bevölkerung sind schon einmal mit Fake News in Berührung gekommen.
  • 88 % der Deutschen sind der Meinung, zweifelhafte Nachrichten sollten gekennzeichnet werden.

Seit Wochen beschäftigen sich die deutsche Öffentlichkeit und die Politik mit Löschforderungen gegenüber Betreibern sozialer Plattformen. Während sich die Diskussion zunächst auf das Löschen von Hate Speech fokussierte, hat sich die Diskussion im Zuge der US-Wahl im November 2016 auf das Löschen von Fake News ausgeweitet. eco – Verband der Internetwirtschaft steht den aktuellen Plänen der Bundesregierung für eine gesetzlich vorgeschriebene Löschung von Hasskommentaren und Falschmeldungen innerhalb von 24 Stunden in sozialen Netzwerken skeptisch gegenüber.

»Aus unserer Sicht dreht die Bundesregierung mit diesem Vorschlag an den falschen Stellschrauben. Wir bewegen uns hier in einem sehr sensiblen Spannungsverhältnis zwischen Meinungsfreiheit und strafrechtlich relevanten Äußerungen. Das bedeutet, die Entscheidung über das Löschen fraglicher Inhalte muss sich in erster Linie am Grundsatz juristisch gründlicher Prüfung und nicht an gesetzlich vorgeschriebenen Zeitfenstern orientieren«, sagt eco Vorstand Politik & Recht Süme.

Auch die langjährigen Erfahrungen der eco Beschwerdestelle im Umgang mit rechtswidrigen Internetinhalten zeigten, dass 24 Stunden zur Einordnung juristischer Grenzfälle häufig ganz einfach nicht ausreichten, da die zu prüfenden Sachverhalte in vielen Fällen juristisch sehr komplex seien. »Sollte ein gesetzliches Zeitfenster kommen, haben wir bald eine wahllose Löschkultur im Internet, weil Unternehmen dann nicht mehr gründlich prüfen, sondern im Zweifel Nachrichten und Kommentare schnell löschen, um die gesetzlichen Auflagen zu erfüllen, so Süme weiter. Der Verband fordert außerdem ein konsequenteres Einschreiten der Strafverfolgungsbehörden: »Auch der Staat ist hier in der Verantwortung, durch effektivere Strafverfolgung der Täter die Ursache des Problems zu bekämpfen und in der Öffentlichkeit ein stärkeres Bewusstsein für illegale Äußerungen und Inhalte zu schaffen.«

 

Soziale Medien als Nachrichten-Informationsquelle: Weniger als ein Drittel der Bevölkerung informiert sich über soziale Medien

eco mahnt außerdem zu mehr Augenmaß und Besonnenheit in der Fake-News-Debatte. So belegt eine aktuelle repräsentative Bevölkerungsumfrage, die das Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag von eco durchgeführt hat, dass die Deutschen sich immer noch hauptsächlich über traditionelle Medien wie TV (80 %) und Radio (59 %) informierten. Weniger als ein Drittel (31 %) der Deutschen gibt an, sich regelmäßig auf Facebook, Twitter & Co über tagesaktuelle Geschehnisse auf dem Laufenden zu halten. Davon geben 34 % der Befragten an, auch schon mal bewusst mit Fake News in Kontakt gekommen zu sein.

Eine verbesserte und gezieltere Vermittlung von Medienkompetenz von Bundesbürgern aller Altersgruppen könnte aus Sicht des Verbandes dabei helfen, das Bewusstsein in Hinblick auf Falschmeldungen innerhalb sozialer Netzwerke zu schärfen. »Die Bundesregierung sollte daher nicht nur regulatorische Maßnahmen diskutieren, sondern auch Maßnahmen zur Stärkung der Medienkompetenz, damit Internetnutzer dazu befähigt werden, glaubwürdige Quellen zu erkennen und Tatsachenbehauptungen zu prüfen sowie für mögliche Folgen gedankenloser Verbreitung von Fake News sensibilisiert werden«, so Süme.

 

88 % der Deutschen sind der Meinung, zweifelhafte Nachrichten sollten gekennzeichnet werden

Als hilfreich bewertet der Großteil der Deutschen (88 %) auch die Kennzeichnung zweifelhafter Nachrichten in sozialen Netzwerken. Entsprechende Maßnahmen werden aktuell beispielsweise von Facebook in den USA und Deutschland etabliert.

eco begleitet die kommenden Monate bis zur Bundestagswahl 2017 mit einer digitalpolitischen Themenkampagne unter dem Motto Wahl/Digital 2017. Ziel ist es, im Rahmen von Veranstaltungen, Publikationen und Onlineangeboten die wichtigen politischen Fokusthemen rund um Internet und Digitalisierung zu diskutieren sowie auf relevante digitalpolitische Fragestellungen und Herausforderungen aufmerksam zu machen. Das Schwerpunktthema des Monats Januar ist »Rechtsverletzungen im Internet«.

Weitere Informationen finden Sie online auf der neuen eco Website zur Digitalpolitik www.eco-digitalpolitik.berlin

eco (www.eco.de) ist mit über 1000 Mitgliedsunternehmen der größte Verband der Internetwirtschaft in Europa. Seit 1995 gestaltet der eco Verband maßgeblich die Entwicklung des Internets in Deutschland, fördert neue Technologien, Infrastrukturen und Märkte, formt Rahmenbedingungen und vertritt die Interessen der Mitglieder gegenüber der Politik und in internationalen Gremien. In den eco Kompetenzgruppen sind alle wichtigen Experten und Entscheidungsträger der Internetwirtschaft vertreten und treiben aktuelle und zukünftige Internetthemen voran.

 

infografik eco information quelle fake news 20170116

 

 

 

 

 

 


 

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Politisches Informationsverhalten: Messenger und Social Media hoch im Kurs

Beschwerdestelle: Bekämpfung rechtswidriger Inhalte ist gesamtgesellschaftliche Aufgabe

Medien: Was tun gegen Fake News?

Potenzial für politische Umbrüche: Weltweit glauben Menschen, ihr Land sei im Abstieg und das System gegen sie

Wer soll gegen Fake News vorgehen?

Bundestagswahl 2017: Mehrheit der Deutschen befürwortet Online-Wahl

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