Digital Workspace 2018: Mobilität, Integration, Kontext und ein Hauch von KI

Quelle: ISG

Wieder einmal sind zwölf Monate vergangen, wieder einmal ging es schneller als erwartet, wieder einmal ist es Zeit, kurz zurückzublicken und wieder nach vorn. Was hat sich in dem Markt für Digital Workspace Services getan? Der Unified Endpoint ist heute etabliert, weil Anbieter mit der starken Nachfrage mitgezogen haben und zumindest einheitliche Services anbieten, auch wenn die Integration der Admin-Systeme noch nicht ganz vollzogen ist. Während 2017 ist der Anteil der Mobile-Only-Nutzer deutlich gestiegen. Es gab viel Diskussion um die Integration von Mobility und automatisierte Agenten wie Chatbots für Helpdesks. Alles in allem, ein ereignisreiches Jahr für den Digital Workspace. Was steht für 2018 auf dem Programm? Hier sind die Trendprognosen von ISG:

 

  1. Wir sehen im Jahr 2018 eine zunehmende Diversifikation der »Terminals«. Dabei ist es schon eine spannende Frage, was alles unter mobile Endgeräte fällt. Wearables haben sich bisher zwar nur sehr begrenzt im beruflichen Kontext durchgesetzt. Doch mit der Zunahme an praktischen Anwendungen werden sie bald ebenso eine größere Rolle einnehmen wie das Multimedia-Display im Fahrzeug. Mobile Geräte sind, wie der Chronograph oder die Geldbörse, zum persönlichen Gegenstand geworden.
  2. Unternehmen üben auch 2018 zunehmend weniger Kontrolle über die Endgeräte aus. Endgeräte wie Firmen-PCs und Laptops einerseits und Smartphones, Datenbrillen, Datenhandschuhe und die Smartwatch werden zunehmend in den persönlichen Raum, das Auto, die Kleidung oder das Eigenheim integriert. Für einen sehr großen Teil der Erwerbsbevölkerung werden die Geräte an sich immer weniger vom Unternehmen bezogen oder kontrolliert.
  3. Das Jahr 2018 wird das Jahr der Integration verschiedenster Workspace-Technologien. Unified Endpoint, also die Integration der Verwaltung aller mobilen Endgeräte und PCs ist nur der Anfang. Die Wertsteigerung für den Endnutzer und die höhere Produktivität der Unternehmen ergibt sich vor allem aus der Integration. Über eine zentrale Logik werden die relevanten Inhalte medienbruchfrei über verschiedene Geräte zur Verfügung gestellt. Integration beinhaltet dabei wesentlich mehr als die Administration der Endgeräte.
  4. Unified Communication und Collaboration (UCC) wird zentraler Bestandteil. Collaboration-Lösungen sind heute schon in den Büroalltag fest integriert. Keine anderen Lösungen werden so viel genutzt wie etwa E-Mail, Telefonie und Webkonferenzen. Viele Anwendungen sind mit Kommunikations- und Kollaborations-Tools verknüpft, um Teamarbeit effektiver zu machen. Ein weit verbreitetes Beispiel ist die CTI-Integration im CRM. Derzeit werden verschiedene Kommunikationskanäle in vielen Unternehmen noch einzeln genutzt, obwohl von der installierten Software beziehungsweise dem bezogenen Cloud-Dienst eine volle Integration von UCC möglich ist. Für bessere Erreichbarkeit und Ad-hoc-Abstimmungen werden diese Tools zunehmend nachgefragt. Entscheidungen über Collaboration-Plattformen fallen zunehmend im Rahmen der Arbeitsplatzstrategie.
  5. Das Gewicht von Mobile-Only-Workspaces wird 2018 weiter zunehmen. In großen Unternehmen arbeiten heute bereits 30 Prozent der Belegschaft zum größten Teil mit mobilen Endgeräten. Dieser Anteil wird auch 2018 rasant zunehmen. Mobile Anwendungen sind heute der Benchmark für IT-Systeme in Bezug auf Zugang und Nutzbarkeit. Konzepte wie Single Sign-on und Identity and Access Management nehmen eine Schlüsselrolle für die Verteilung von kritischen Inhalten auf mobile Endgeräte ein. Diese werden auch mit Blick auf Datenschutz und die neue EU-DSGVO 2018 besonders im Fokus stehen.
  6. Künstliche Intelligenz im Digital Workspace wird 2018 in das Hype-Stadium rücken. Es wird 2018 sehr viel über KI im Zusammenhang mit Anwenderführung, Helpdesks und Textverarbeitung gesprochen und geforscht werden. Erste Anwendungsfälle werden die Nutzung, gerade von sprachgesteuerten Agenten verdeutlichen und der Personal Assistent wird zu neuem Leben erwachen. Doch die Akzeptanz bleibt noch fraglich denn Spracheingabe ist nicht jedermanns Sache. Ältere Menschen sprechen weniger gerne in einen PC, Jüngere texten lieber als dass sie über Sprache kommunizieren. Solange sich so viele Arbeitnehmer mit KI noch unwohl fühlen, wird es noch keinen universellen Durchbruch geben.
  7. Der Fokus auf kontextbasierten Zugang zum digital Workspace nimmt 2018 deutlich zu. Der Arbeitsplatz wechselt von mobil zu fest und das Arbeitsgerät von der Smartwatch zum Display im Auto. Mit mehr Intelligenz und mehr Auswahl wird es möglich sein, mit jedem Gerät von fast überall zu arbeiten, solange der Zugang zu den richtigen Unternehmensinformationen gewährleistet ist. Sobald sich der Mitarbeiter anmeldet, verbindet das System den Benutzer mit seiner Rolle und dem entsprechenden Kontext. Die Informationen können gemäß dem Zeitplan und in einer angepassten Schnittstelle präsentiert werden. Das System zeigt beispielsweise Visuals anstelle von Audio an, wenn sich jemand mit einem Tablet anmeldet. Im Auto wird die gleiche Information verbal präsentiert, wenn sie vom Fahrer abgefragt wird. Solche und ähnliche Szenarien werden in den nächsten zwölf Monaten weiter forciert.

 

 

Dr. Henning Dransfeld, ISG

 


 

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