Fortune 500-Unternehmen zeigen nicht genug Engagement für die Cybersicherheit

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In einem aktuellen Report wurde die Verpflichtung weltweit führender Unternehmen zur Verbesserung ihrer Cybersicherheitsinitiativen untersucht. Dazu hat Bitglass die Fortune 500-Unternehmen des Jahres 2019 betrachtet und öffentlich zugängliche Informationen wie die Inhalte ihrer Websites ausgewertet [1].

Der Report zeigt, dass 77 Prozent der Fortune 500 auf ihren Websites keine Angaben darüber machen, wer für ihre Sicherheitsstrategie verantwortlich ist. Darüber hinaus schreiben 52 Prozent auf ihren Websites nichts darüber, wie sie die Daten von Kunden und Partnern schützen, abgesehen von einer gesetzlich vorgeschriebenen Datenschutzerklärung. Die Ergebnisse zeigen, dass den meisten Unternehmen ein authentisches, dauerhaftes Engagement für die Cybersicherheit fehlt, wobei das Sicherheitsbewusstsein in bestimmten Branchen geringer ist als in anderen. Da Datenschutzverletzungen weiterhin Millionen kosten, zur Fluktuation von Führungskräften beitragen, Aktienkurse senken und zahlreichen Stakeholdern schaden, müssen Unternehmen relevante Führungspositionen unbedingt besetzen und die angemessene Cybersicherheit in den Vordergrund stellen.

Weitere wichtige Ergebnisse:

– 38 Prozent der Fortune 500 des Jahres 2019 haben keinen Chief Information Security Officer (CISO).
– Von diesen 38 Prozent nennen nur 16 Prozent eine andere Führungskraft als Verantwortlichen für ihre Cybersicherheitsstrategie, wie beispielsweise einen Vice President of Security.
– Von den 62 Prozent, die einen CISO haben, nennen nur 4 Prozent auf den Webseiten, auf denen sie ihr Führungsteam vorstellen, seinen Namen.

Sicherheitsbewussteste Branchen in den Fortune 500:

– In der Transportbranche herrscht das größte Sicherheitsbewusstsein. Hier geben 57 Prozent der Unternehmen eine Führungskraft als Verantwortlichen für die Cybersicherheitsstrategie an. Den zweiten Platz belegt die Luft- und Raumfahrt (33 Prozent) und den dritten Platz die Versicherungsbranche (30 Prozent).
– 89 Prozent der Luft- und Raumfahrtunternehmen informieren auf ihren Websites darüber, wie sie die Daten von Kunden und Partnern schützen. Auf den nächsten Plätzen folgen die Finanz- (72 Prozent) und die Technologiebranche (66 Prozent).

Am wenigsten sicherheitsbewusste Branchen in den Fortune 500:

– Im Gastgewerbe nennt kein Unternehmen eine für die Cybersicherheitsstrategie verantwortliche Führungskraft. Weitere Schlusslichter sind die Fertigungsindustrie (8 Prozent) und die Telekommunikationsbranche (9 Prozent).
– In der Baubranche, in der Öl- und Gasindustrie und im Gastgewerbe informieren jeweils nur 25 Prozent der Unternehmen auf ihren Websites darüber, wie sie Daten von Kunden und Partnern schützen.

»Initiativen zur gesellschaftlichen Verantwortung haben es auf die Websites der Fortune 500 geschafft, aber wie unsere Recherchen zeigen, wird der öffentlichen Darstellung von Cybersicherheitsinitiativen nicht die gleiche Bedeutung beigemessen«, kommentiert Anurag Kahol, Chief Technology Officer von Bitglass. »Laxe Sicherheit und die daraus resultierenden Datenschutzverletzungen haben langfristige Auswirkungen auf Unternehmen, aber auch auf ihre Kunden, Aktionäre, Partner und andere Stakeholder. Fortune-500-Unternehmen sollten sich genauso sehr auf den Schutz personenbezogener Daten und der Privatsphäre der Verbraucher konzentrieren wie auf andere Bereiche der gesellschaftlichen Verantwortung.«

[1] Weitere Informationen zum aktuellen Stand der Cybersicherheit bei den Fortune 500 des Jahres 2019 stehen in dem vollständigen Bericht zur Verfügung: https://pages.bitglass.com/CD-FY19Q3AnAnalysisofCybersecurityintheFortune500_LP.html

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