Immer mehr KMU von Cyberangriffen betroffen

Fehlende Ressourcen sorgen für langfristig höhere Kosten.

Illustration: Absmeier, Pixabay

Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) werden immer häufiger Opfer von Cyberangriffen. Aktuelle Studien zeigen zudem, dass die Mehrheit der KMU nicht auf digitale Angriffe vorbereitet ist. Aus diesem Grund haben Sicherheitsforscher von Malwarebytes verschiedene Faktoren analysiert, die sich auf die Cybersicherheit von KMU auswirken, von der Häufigkeit von Vorfällen und Personalengpässen bis hin zu den Kosten, die nach Angriffen entstanden sind [1].

Sichtbarkeit im Internet ist für Unternehmen essenziell wichtig, doch zugleich setzen sie sich dadurch Bedrohungen aus. Online-Händler können beispielsweise durch Angriffe mit Web-Skimming-Taktiken in erstzunehmende Konflikte geraten und schon das einfache Öffnen einer E-Mail kann ein komplettes Unternehmen gefährden.

Wie vorbereitet sind KMU auf Cyberangriffe? Im Folgenden ein aktueller Blick auf die Cyber-Sicherheitslage.

 

Die Hälfte aller KMU von Cyberangriffen betroffen.

  • Im Jahr 2019 verzeichneten Unternehmen mehr Cybervorfälle als im Vorjahr.
  • Der Anteil von kleinen Unternehmen, die von einem oder mehreren Cybervorfällen betroffen waren, ist von 33 Prozent auf 47 Prozent gestiegen.
  • Bei mittelständischen Unternehmen war der Anstieg noch stärker, von 36 Prozent im Jahr 2018 auf 63 Prozent im Jahr 2019.

 

Fehlende Ressourcen.

KMU verfügen in der Regel über weniger Ressourcen für Cybersicherheit, also geringes Budget für Softwarelösungen oder über- beziehungsweise unterforderte IT-Mitarbeiter. Dies kann zu Fahrlässigkeit führen, die letztendlich in eine gestiegene Bedrohungslage mündet.

  • Im Durchschnitt erhält ein KMU bis zu 5.000 Sicherheitswarnungen pro Tag, aber nur 55,6 Prozent dieser Warnungen werden auch analysiert, so Cisco.
  • Laut einem Bericht des Ponemon Institute beklagen 6 von 10 KMU, dass Angriffe auf sie gezielter, intelligenter und schädlicher geworden sind; dennoch haben 47 Prozent von ihnen keinen Plan, wie sie ihre Unternehmen vor Cyberattacken schützen können.
  • 52 Prozent der KMU geben an, keinen internen IT-Fachmann in ihrem Unternehmen zu haben, so der Untangle SMB IT Security Report 2019.
  • Untangle fand auch heraus, dass 48 Prozent der Unternehmen einräumen, dass das begrenzte Budget ein großes Problem darstellt, wenn es um die IT-Sicherheit geht.

 

Enorme Kosten bei Cyberangriffen

  • KMU tragen im Vergleich zu größeren Unternehmen im Vergleich zu ihrer Dimension höhere Kosten, gemäß IBMs Cost of a Data Breach Report.
  • Unternehmen mit einer Mitarbeiterzahl zwischen 500 und 1.000 haben durchschnittlich 2,65 Millionen US-Dollar an Gesamtkosten zur Bekämpfung von Datenschutzverletzungen aufgewendet.
  • Die Gesamtkosten für Unternehmen mit mehr als 25.000 Mitarbeitern beliefen sich auf durchschnittlich 204 US-Dollar pro Mitarbeiter, während Unternehmen mit 500 bis 1.000 Mitarbeitern durchschnittliche Kosten von 3.533 US-Dollar pro Mitarbeiter hatten.

Dabei zeigt sich zudem, dass KMU bei Lösegeldforderungen eher nachgeben, da sie nicht ohne Zugriff auf ihre sensiblen Daten arbeiten und sich die üblichen 8+ Stunden Ausfallzeit leisten können.

 

[1] https://blog.malwarebytes.com/business-2/2019/10/smbs-lack-resources-to-defend-against-cyberattacks-plus-pay-more-in-the-aftermath/

 

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