Mieten: Wunsch und Wirklichkeit auf dem Wohnungsmarkt

Die Suche nach einer neuen Wohnung kann zeitaufwendig, anstrengend und voller Enttäuschungen sein – vor allem in den Großstädten. Wie sehr Wunsch und Wirklichkeit von Angebot und Nachfrage in den größten Städten Deutschlands auseinanderklaffen, zeigt eine aktuelle Auswertung des Immobilienportals Immowelt für das Jahr 2018.

Ausgewertet wurden 150.000 Inserate für Mietwohnungen und die dazugehörigen Kontaktanfragen. 50 Prozent der Anfragen richteten sich an vergleichsweise günstige Angebote, die allerdings nur einen Bruchteil der Angebote ausmachten und zum Teil weit vom Median der inserierten Preise abwichen.

Am deutlichsten ist der Unterschied in München. Die Hälfte der Anfragen richteten sich an Wohnungsangebote mit einer maximalen Miete von 840 Euro. Doch diese Angebote machten lediglich 18 Prozent des Marktes aus. Die restlichen 82 Prozent hatten im Mittel einen Preis von 1.200 Euro. Damit klaffen Wunsch und Wirklichkeit 360 Euro auseinander. Ebenfalls weit von den Bedürfnissen der Mieter entfernt ist der Markt in Frankfurt (Abweichung: 301 Euro) und Stuttgart (180 Euro).

Der geringste Unterschied zeigt sich in Dresden: MieterInnen sind bereit oder in der Lage, maximal 399 Euro zu zahlen. 46 Prozent der Angebote überschreiten diesen Wert nicht, der Medianpreis liegt bei 410 Euro – also lediglich 11 Euro darüber. Hedda Nier

https://de.statista.com/infografik/18589/wunsch-und-wirklichkeit-auf-dem-wohnungsmarkt/

 

Jeder Dritte hat Probleme, eine Wohnung zu finden

Die Lage auf dem Wohnungsmarkt hierzulande ist angespannt, vor allem in Großstädten wird die Wohnungssuche für viele immer schwieriger. Juso-Chef Kevin Kühnert forderte daher nun in einem Interview, den Besitz von Wohnungen zu beschränken. Er halte es für kein »legitimes Geschäftsmodell«, mit dem Wohnraum anderer Menschen seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Ihm zufolge solle jeder nur noch den Wohnraum besitzen dürfen, den er selbst bewohnt. Private Vermietung würde es im Optimalfall gar nicht mehr geben, Genossenschaften seien die beste Lösung. Mit diesen Aussagen sorgte er für reichlich Aufsehen und Kritik aus den eigenen Reihen.

Dass sich die Lage auf dem Wohnungsmarkt weiter zuspitzt, zeigt eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest Dimap. Demnach geben 41 Prozent an, dass die Ausgaben für Wohnraum sie heute stärker belasten als noch vor fünf Jahren. 59 Prozent nehmen starke Konkurrenz auf dem Wohnungsmarkt wahr.

Wie die Grafik zeigt, hat jeder Dritte Probleme, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Besonders schwierig ist es für Haushalte mit geringem Einkommen (weniger als 1.500 Euro Netto pro Monat) und für Suchende in Großstädten. Bei mehr als 100.000 Einwohnern gibt mit 48 Prozent fast jeder Zweite an, Probleme bei der Wohnungssuche zu haben. Hedda Nier

https://de.statista.com/infografik/17854/probleme-wohnungssuche/

 

Wohnungsbestand: Mehr Wohnungen in Deutschland

Die Zahl der Wohnungen ist hierzulande im Gegensatz zum Jahr 2010 um 3,7 Prozent gestiegen – von knapp 40,5 auf knapp 42 Millionen Einheiten. Das meldete das Statistische Bundesamt. Standen 2010 für 1.000 Einwohner noch 495 Wohnungen zur Verfügung, waren es zum Ende des vergangenen Jahres 507 und damit 12 mehr.

Auch die durchschnittliche Quadratmeterzahl je Einwohner erhöhte sich leicht von 45 auf 46,5 Quadratmeter, wie die Grafik von Statista zeigt. Die durchschnittliche Wohnungsgröße stieg von 90,9 auf 91,8 Quadratmeter. Hedda Nier

https://de.statista.com/infografik/14859/wohnungsbestand-in-deutschland/

 

Mietpreisbremse ist besser als ihr Ruf, kann Wohnungsmarktproblem aber nicht allein lösen

Illustration: Absmeier, kalhh

DIW-Studie liefert neue Erkenntnisse zur Frage, wo die Mietpreisbremse wirkt – Regulierung greift aufgrund der Mechanik der Preisbremse nur, wenn Mieten zuvor durchschnittlich um mindestens 3,9 Prozent pro Jahr gestiegen sind – Politik sollte Anreize für Wohnungsbau weiter erhöhen.

 

Die Mietpreisbremse kann in ihrer bisherigen Form nur dann wirken, wenn die Neuvertragsmieten in einer Region in den vier Jahren vor der Einführung im Durchschnitt um mindestens 3,9 Prozent pro Jahr gestiegen sind. Das zeigen aktuelle Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.

Hintergrund ist die konkrete Ausgestaltung der Mietpreisbremse, die derzeit in 313 von rund 11.000 Städten und Gemeinden in Deutschland gilt, in denen etwa ein Viertel der Bevölkerung lebt. Der Maßstab für die maximal zulässige Neuvertragsmiete ist die ortsübliche Vergleichsmiete, die als Durchschnittswert auf Basis abgeschlossener Mietverträge aus den vorangegangenen vier Jahren berechnet wird, zuzüglich zehn Prozent. Dieser Spielraum zur Mieterhöhung auf Seiten der VermieterInnen sorgt dafür, dass die Regulierung rein rechnerisch erst ab der 3,9-Prozent-Schwelle greifen kann, wie die Studienautoren errechneten.

»Die Mietpreisbremse greift nur in bestimmten Regionen mit besonders starken Mietanstiegen und erreicht damit nur kleine Teile der Bevölkerung. Das heißt jedoch nicht, dass die Mietpreisbremse grundsätzlich eine Fehlkonstruktion ist – dort wo sie wirken kann, tut sie es auch«, erklärt DIW-Immobilienökonom Claus Michelsen, der die Studie gemeinsam mit Konstantin Kholodilin vom DIW Berlin und Andreas Mense von der Uni Erlangen-Nürnberg erstellt hat. Man müsse sich genau anschauen, wo überhaupt die Voraussetzungen erfüllt sind, damit die Regulierung greifen kann.

 

Mancherorts sind die Neuvertragsmieten dank der Mietpreisbremse sogar einmalig gesunken

In solchen Regionen wirkt die Mietpreisbremse sehr wohl und dämpft den Anstieg der Mieten dauerhaft. In Gegenden, in denen die Neuvertragsmieten für bestehende Wohnungen zuvor jährlich um mehr als 4,8 Prozent kletterten, gingen die Mieten mit Einführung der Mietpreisbremse im Durchschnitt sogar einmalig um rund drei Prozent zurück – beispielsweise in Teilen von Berlin-Mitte und Berlin-Neukölln, München-Laim und -Schwabing, im Stuttgarter Heusteigviertel oder im Innenstadtbereich von Bielefeld.

»Die Mietpreisbremse wirkt in Regionen, in denen die Mieten zuvor stark gestiegen sind, und ist unter dem Strich besser als ihr Ruf – die Erwartungen waren vielerorts schlicht zu hoch«, sagt Andreas Mense von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.

Bisherige Studien – auch des DIW Berlin – deuteten darauf hin, dass sich der Anstieg der Mieten seit Einführung der Mietpreisbremse im Juni 2015 insgesamt nicht spürbar verlangsamt hat. Dieses Ergebnis ist weiterhin gültig. Die aktuelle Studie ist aufgrund ihres Untersuchungsdesigns jedoch weitaus differenzierter und kann erstmals jene Regionen, in denen die Mietpreisbremse gilt und tatsächlich auch wirkt, von jenen Regionen trennen, in denen das nicht der Fall ist.

Dafür haben die drei Studienautoren über 200.000 Mietinserate von Online-Plattformen ausgewertet und auf der Ebene von Postleitzahlbezirken regulierte und unregulierte Wohnungen verglichen, die eine ähnliche Lage und Qualität haben. Dabei zeigte sich zudem, dass die Mieten für neu gebaute Wohnungen, die nicht unter die Mietpreisbremse fallen, deutlich schneller steigen als früher. Nach Ansicht von Michelsen, Mense und Kholodilin dürfte das – entgegen der Einschätzung vieler KritikerInnen der Mietpreisbremse – dazu führen, dass langfristig mehr neue Wohnungen gebaut werden.

 

Reform der Grundsteuer könnte helfen, dem Wohnungsmangel zu begegnen

Die Autoren warnen jedoch davor, in der Mietpreisbremse die alleinige Lösung des Wohnungsmarktproblems zu sehen. Noch immer steigt die Nachfrage nach Wohnraum in vielen Städten und Ballungszentren schneller, als neue Wohnungen gebaut werden. Eine Preisregulierung könne höchstens Zeit verschaffen und die Mieten so lange im Zaum halten, bis sich die Lage am Wohnungsmarkt entspannt. »Daran, dass die Politik noch mehr Anreize für den Neubau von Wohnungen setzen muss, führt jedoch kein Weg vorbei«, betont DIW-Ökonom Konstantin Kholodilin.

So könnten die Kommunen mehr Flächen für den Wohnungsbau aktivieren, auch mithilfe einer Reform der Grundsteuer, die GrundstücksbesitzerInnen nicht länger stärker belastet, wenn sie neue Gebäude bauen oder bestehende aufstocken. Die sogenannte Nachverdichtung auf bereits erschlossenen Grundstücken böte die Möglichkeit, schnell und vergleichsweise günstig Wohnraum zu schaffen, da nicht erst teure Baugrundstücke erworben werden müssten. Zudem wären öffentliche Zuschüsse denkbar, um mögliche Eigenkapitalengpässe bei InvestorInnen abzumildern.

 

 


 

Mietpreisbremse: Die steigenden Mieten in deutschen Großstädten

Das Berliner Landgericht hat die seit 2015 geltende Mietpreisbremse für verfassungswidrig erklärt. Diese sollte in Großstädten die Kosten bei Wiedervermietung begrenzen. Und das ist eigentlich dringend notwendig. Denn wer seit 2011 in den Großstädten Deutschlands nicht umgezogen ist, kann sich vergleichsweise glücklich schätzen: In den vergangenen Jahren sind die Mietpreise deutlich angestiegen, wie die Grafik von Statista zeigt. Am größten ist der Zuwachs in München.

In der bayerischen Hauptstadt müssen Mieter bei Neuanmietung 2017 jährlich 5.640 Euro mehr zahlen als bei einem 2011 unterschriebenen Vertrag. Auch in Berlin stieg der Jahresmietpreis für eine 80 bis 100 Quadratmeter große Wohnung deutlich an. Einen vergleichsweise geringen Zuwachs verzeichneten die Mieten in Essen und Dortmund. Aber auch hier kostet die Wohnung heute jährlich 840 und 1080 Euro mehr als noch vor sechs Jahren.

Untersucht wurden für das Ranking knapp 54.000 Mietwohnungen, die jeweils im ersten Halbjahr 2011 und 2017 auf dem Immobilienportal immowelt.de angeboten wurden. Hedda Nier

https://de.statista.com/infografik/11157/die-steigenden-mieten-in-deutschen-grossstaedten/

https://www.immowelt.de

 

Mieten: Was die Traumwohnung kostet

Wer in Großstädten wohnt und etwas Small Talk machen will, kann mit dem Thema »Miete« eigentlich nicht viel falsch machen. Fast jeder hat eine Anekdote zu erzählen über öffentliche Besichtigungen mit Interessentenschlangen bis zur nächsten Straßenecke, wuchernde Preise oder unverschämte Angebote.

Wie hoch die Preise in den größten Städten Deutschlands mittlerweile sind, zeigt nun eine Auswertung von immowelt.de. Das Immobilienportal hat aus über 61.000 Wohnungsinseraten die durchschnittliche Miete für den beliebtesten Wohnungstyp der Deutschen – drei bis vier Zimmer auf 81 bis 105 qm – ermittelt.

Spitzenreiter ist wenig überraschend München. In der bayerischen Hauptstadt liegt der Medianwert bei 1.500 Euro. Das heißt, im ersten Halbjahr 2017 lag die Hälfte der ermittelten Angebote über diesem Preis, die andere Hälfte darunter. Ebenfalls auf über 1.000 Euro Nettokaltmiete monatlich kommen Wohnungen in Frankfurt a. M., Stuttgart und Hamburg.

Deutschlandweit liegt der mittlere Preis für eine Vergleichswohnung bei 670 Euro. Glücklich schätzen können sich da die Mieter in Leipzig, Essen und Dortmund, wie die Grafik von Statista zeigt. Ihre Miete liegt im Mittel bei 570 bis 610 Euro. Hedda Nier

https://de.statista.com/infografik/10743/was-die-traumwohnung-kostet/

 

 

 

 

 

 

Mieten statt Kaufen: Für 2/3 ist mieten keine Alternative

1.500 Elektronikprodukte »aus den Bereichen TV und Audio, Entertainment, Smartphones, Wearables, Neue Medien und IT, Foto/Video sowie Haushaltsgeräte« können Kunden bald bei Media Markt mieten. Mit der Idee ist das Unternehmen nicht allein. Zum Beispiel will Ikea künftig Möbel verleihen. Mieten statt kaufen ist also offenbar ein Trend. Aber was sagt eigentlich der Verbraucher dazu?…

Wohnungsmarkt: Immer weniger Sozialwohnungen in Deutschland

Die Zahl von Sozialwohnungen in Deutschland sinkt seit Jahren. Wie die Infografik von Statista zeigt, ist sie in der Dekade von 2006 bis 2016 bundesweit um 830.000 gesunken – auf den Stand von 1,24 Millionen. Laut Prognose der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe wird die Zahl weiter sinken, bis 2020 auf 1,07 Millionen. Die Gründe für diese Entwicklung:…

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Studentenwohnungen: Deutschland baut zu wenig – und falsch

Für Studenten wird es in Deutschland immer schwieriger, bezahlbare Wohnungen zu finden. Das zeigt der Studentenwohnpreisindex des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) und der Deutschen Real Estate Funds (DREF) in Kooperation mit ImmobilienScout24. Die Mieten steigen rasant, weil zu wenige passende Wohnungen gebaut werden. In München müssen Studenten besonders tief in die Tasche greifen.…

Bitcoin verbraucht mehr Strom als die Schweiz

Der Bitcoin verbraucht laut Cambridge Bitcoin Electricity Consumption Index aktuell rund 60 Terawattstunden Strom pro Jahr. Das ist mehr als beispielsweise die Schweiz oder Irland. Von 219 der im CIA Factbook gelisteten Länder und Gebiete verbrauchen nur 42 mehr als die Digitalwährung. Deutschland liegt in diesem Ranking mit 537 Terawattstunden auf Platz sechs hinter China,…

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Wo sich Wohneigentum lohnt

Viele Bundesbürger möchten irgendwann eine eigene Wohnung oder ein eigenes Haus kaufen. Ein aktueller Report des Wirtschaftsinstituts IW Köln zeigt, dass es sich in vielen deutschen Kreisen tatsächlich lohnt, in Wohneigentum zu investieren, da die regelmäßig anfallenden Kosten für die Eigentümer hier unterhalb der Mietkosten liegen [1]. So ist Wohnen im Eigentum in Düsseldorf aktuell…

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