Neuromarketing und E-Commerce – so verkaufen sich Produkte besser

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Im Online-Sektor ist die Konkurrenz groß. Bei der Eröffnung eines Online-Shops ist es schwierig sich vor länger aktiven Mitbewerbern zu profilieren. Unumgänglich also, dass man die Bedürfnisse und vor allem das Kaufverhalten der Kunden kennt. Noch besser ist es, die Kaufentscheidungen seiner Zielgruppe zu kennen. Und genau bei der Kaufentscheidung kann das Neuromarketing angesetzt werden. Doch was versteckt sich hinter diesem Begriff?

 

Neuromarketing kurz erklärt

Beim Neuromarketing verbindet man Erkenntnisse der Hirnforschung mit der Psychologie des Marketings. Dabei werden Reaktionen im Gehirn mittels Elektroenzephalografie oder Magnetresonanztomographie gemessen, wie Menschen bei gewissen Aktivitäten reagieren. Beispielsweise kann so aufgezeichnet werden, ob Emotionen bei Produkten positiv oder negativ sind oder bei welchen Produktdetails die Hirnaktivität am größten ist. Das Ziel dabei ist, herauszufinden, wie sich die aktivierten Hirnareale stimulieren lassen, was schlussendlich zu einer Kaufentscheidung führt.

 

Wie kommt eine Kaufentscheidung zustande?

Ein Mensch kann bewusst oder unbewusst Entscheidungen treffen. Und genau hier liegt der Trick, wann ein Kunde kauft oder nicht. Sehr viele Kaufentscheidungen werden unbewusst getroffen. Dazu sind Emotion und Rationalität ein wichtiger Faktor für eine Kaufentscheidung. Eine Kaufentscheidung durchläuft verschiedene Prozesse. Sind sie im Unterbewusstsein angekommen, werden sie dort emotional markiert. Die Kaufentscheidung entsteht somit limbisch. Der bekannte deutsche Marketinghirnforscher Dr. Hans-Georg Häusel beschäftigt sich in seinem bei Haufe herausgegebenen Buch Neuromarketing mit sehr vielen Aspekten der Kaufentscheidungen und sagt beispielsweise: »Alles, was keine Emotionen auslöst, ist für das Gehirn wertlos«. Hans-Georg Häusel ist auch der Meinung, dass die Bedürfnispyramide von Maslow falsch sei. Häusel stellt das limbische System für die menschlichen Entscheidungsprozesse an oberste Stelle, welche aus den Säulen Balance, Dominanz und Stimulanz besteht. Balance wird dabei am stärksten bewertet und ist verantwortlich für Gewohnheiten, Schutz und Sicherheiten. Die Dominanz hingegen ist die treibende Kraft und bringt Durchsetzungsvermögen und Konkurrenzkampf. Die Stimulanz ist schlussendlich dafür verantwortlich, dass man aus dem Gewohnten ausbricht und Neues ausprobiert. Diese drei Säulen sind in einer ständigen Wechselwirkung zueinander und lösen schlussendlich eine Kaufentscheidung aus.

 

Praktische Tipps für Neuromarketing im E-Commerce

  • Produktepräsentation: Ein wichtiger Aspekt beim Verkauf über E-Commerce ist die Produktepräsentation. Hier kann man beispielsweise mit großen Bildern die Produkte unterstützen. Es sollten alle Elemente auf einer Webseite entfernt werden, welche den Kunden vom Produktkauf abhalten. Es wird sogar empfohlen, auf jegliche Cross-Selling-Elemente zu verzichten.
  • Sicherheit vermitteln: Der Mensch strebt von Natur aus Sicherheit an. Beim Online-Shopping ist dies nicht anders. Hier können vertrauensbildende Elemente wie Gütesiegel helfen. Durch die Sicherheit entsteht gleichzeitig ein emotional positives Erlebnis, was dazu beiträgt, dass der Kunde den Webshop wieder besucht.
  • Logos und Brands: Firmenlogos, Brands und Fotos sollen einzigartig sein und müssen einen großen Wiedererkennungswert haben. Denn das menschliche Gehirn nimmt Bilder viel mehr wahr als nur Text.

 


 

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