
Illustration Absmeier foto freepik
Netzwerke sind das wirtschaftliche Rückgrat von Unternehmen – ihre Sicherheit und Stabilität sind daher obligatorisch. Doch wie können Unternehmen in Zeiten des Fachkräftemangels eine möglichst hohe Netzwerkresilienz erreichen?
Das Thema Netzwerkresilienz hat nicht zuletzt mit dem Inkrafttreten des IT-Sicherheitsgesetzes 2.0 branchenübergreifend an Wichtigkeit gewonnen. Auch abseits kritischer Infrastrukturen sind Unternehmen schon allein aus wirtschaftlichen Gründen mehr denn je auf stabile und sichere Netzwerke angewiesen. Leider sind immer weniger Fachkräfte verfügbar, um die Netze auch entsprechend zu verwalten. Unternehmen müssen sich daher gut überlegen, wie sie die Resilienz ihrer Netzwerke steigern können, ohne mehr Personal einzusetzen. Welche drei Methoden und Strategien sich dafür eignen, erklärt Opengear.
- KI und Automatisierung
Eine aktuelle Studie von Opengear, für die CIOs (Chief Information Officers), CSOs (Chief Security Officers) und Netzwerkingenieure befragt wurden, deckt auf: Künstliche Intelligenz spielt eine Doppelrolle im Hinblick auf die Netzwerkresilienz [1]. Einerseits ist klar, dass Automatisierung und der Einsatz von KI die durch den Fachkräftemangel evozierten Probleme abmildern können. Gerade beim Patch-Management für Netzwerkgeräte und dem Monitoring des Traffics spielt diese Technologie ihre Vorteile aus. Automatisiert können zudem auch Reaktionen auf bestimmte Vorfälle wie Downtimes erfolgen. Konsolenserver, die über eine Failover-to-Cellular-Funktionalität verfügen, sind so in der Lage, den Traffic ohne manuelles Zutun für eine gewisse Zeit über LTE- oder 5G-Mobilfunk umzuleiten und die Verantwortlichen zu informieren. Doch so hilfreich KI auch sein kann, der Mangel an ausgebildetem Personal ist gleichzeitig auch ein Hemmnis bei der Implementierung, wie rund ein Viertel der Netzwerkingenieure (25 %) und des C-Levels (27,7 %) in der Opengear-Studie angaben. Eine höhere Wahrscheinlichkeit von Downtimes könnte überdies die Folge einer Nicht-Implementierung von KI sein, befürchten 22 % der Network Engineers und 26,7 % der Führungskräfte.
- Mehr Sicherheit durch Segmentierung
Ohne Sicherheitsvorkehrungen, die Hackerangriffe erschweren, kann von Netzwerkresilienz keine Rede sein. Ein wichtiges Puzzlestück einer funktionierenden Netzwerk-Security-Strategie ist die Segmentierung. Bei dieser Methode wird das Netzwerk, wie der Name schon sagt, in separate und kleinere Teile gespalten. Ziel ist es, vor allem Hochrisikobereiche möglichst engmaschig zu kontrollieren und nur sehr begrenzten Zugriff auf sie zu gewähren. Oft geht mit dieser Methode auch die Implementierung eines Zero-Trust-Ansatzes einher, bei dem keinem Nutzer und keinem Gerät automatisch vertraut wird. Künstliche Intelligenz wird auch hier eine besondere Rolle spielen, da sie helfen kann, Anomalien im Verhalten der Nutzer automatisch zu erkennen und bei Auffälligkeiten den Zugriff ohne Zeitverzögerung vorübergehend zu sperren.
- Smarte Out-of-Band-Lösungen gegen Fachkräftemangel
Viele Unternehmen spiegeln bis heute ihre Netzwerke, um ihre Resilienz zu steigern. Dieses Vorgehen ist in der Tat eine sinnvolle Maßnahme, jedoch schon längst nicht mehr genug. Neben einer gespiegelten Netzwerkinfrastruktur sollten sie auch ein smartes Out-of-Band-Netzwerk (OOB) implementieren, das parallel zum Produktivnetzwerk läuft. OOB-Netzwerke erlauben einerseits den Netzwerkadministratoren, bei Downtimes nach Fehlerquellen zu forschen und sie zu beheben – und zwar von überall aus. Gleichzeitig ermöglichen sie es, kontinuierliche Backups zu erstellen und Patches oder Updates auszuführen, ohne das Produktivnetzwerk zu belasten. Mit Unterstützung von KI können diese Vorgänge sogar vollautomatisiert ablaufen. Smarte Out-of-Band-Lösungen reduzieren durch den Remote-Zugriff zudem die Notwendigkeit, Fachpersonal vor Ort einzusetzen, da die Verwaltung der lokalen Netzwerke zentralisiert ablaufen kann. Auch das ist ein wichtiger Faktor im Hinblick auf den akuten Fachkräftemangel.
»Künstliche Intelligenz wird den Bedarf an Fachkräften senken – so sehen es 28 Prozent der von uns befragten Netzwerkingenieure und fast ein Drittel des C-Levels«, fasst Dirk Schuma, Sales Manager EMEA North bei Opengear, zusammen. »Darüber hinaus wird sich nach Ansicht eines Viertels der Befragten die Fähigkeit der Unternehmen verbessern, Sicherheitsrisiken zu erkennen und darauf zu reagieren. All das trägt dazu bei, den Auswirkungen des Fachkräftemangels entgegenzuwirken.«
[1] https://opengear.com/white-papers/ai-driven-network-management-a-global-perspective-on-adoption-and-innovation/
Artikel zu „Netzwerkresilienz“
News | Infrastruktur | Tipps
In fünf Schritten zur maximalen Netzwerkresilienz

Eine hohe Netzwerkresilienz minimiert Ausfallzeiten und sichert den reibungslosen IT-Betrieb. Unternehmen sollten sie daher zum Teil ihrer DNA machen, wenn sie erfolgreich sein wollen. Oft wissen sie allerdings nicht, wie und wo sie beginnen sollen. Was sind die wichtigsten Stationen auf dem Weg zum widerstandsfähigen Netzwerk? Was haben Arbeitsmodelle wie Homeoffice, eine weit verzweigte…
News | Trends Security | Trends Infrastruktur | Infrastruktur | Künstliche Intelligenz | Whitepaper
KI hält Einzug im Bereich Netzwerkmanagement – und wirft Fragen auf

Künstliche Intelligenz spielt auch beim Netzwerkmanagement eine immer größere Rolle. Doch wie und in welchem Umfang? Eine aktuelle Studie untersucht genau diese Frage, die Ansichten von Führungskräften und Netzwerkingenieuren sowie die Auswirkungen von KI auf die Cybersicherheit. Künstliche Intelligenz erobert die IT-Welt im Sturm und macht auch vor dem Netzwerkmanagement nicht halt. Laut der Studie…
Trends 2025 | News | Trends Security | IT-Security
Cybersicherheit im Wandel: Überblick der wichtigsten Trends für 2025

Das Jahr 2024 hat die Cybersicherheitslandschaft grundlegend verändert: Zum einen haben generative KI-Systeme einen Aufschwung erlebt – bei der Erkennung von Bedrohungen und der Automatisierung von Sicherheitsprozessen, aber gleichzeitig auch im Einsatz Cyberkrimineller, etwa in Phishing-Kampagnen und bei Social Engineering. Darüber hinaus haben der Vormarsch des Internet of Things (IoT) zu einer Vergrößerung der Angriffsfläche…
News | Infrastruktur | IT-Security | Ausgabe 9-10-2024 | Security Spezial 9-10-2024
Unternehmen müssen Security neu denken – Das Perimeter ist jetzt überall
News | Trends 2024 | Trends Security | IT-Security | Whitepaper
Die durchschnittliche Behebungszeit eines Incidents beträgt fast drei Stunden

90 % der IT-Leiter berichteten, dass Ausfälle oder Unterbrechungen das Vertrauen der Kunden in ihr Unternehmen verringert haben. Jeder IT-Vorfall kostet fast 800.000 US-Dollar. PagerDuty hat die Ergebnisse einer Umfrage unter 500 IT-Führungskräften und Entscheidungsträgern aus Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern in den USA, Großbritannien und Australien veröffentlicht. Die Studie zeigt, dass kundenbezogene…
News | Infrastruktur | Kommunikation
Die Vorteile der SD-WAN-Technologie für modernes Netzwerkmanagement

Das Thema Digitalisierung ist bei KMUs ebenso aktuell wie im modernen Großunternehmen. Ein sicheres und agiles Netzwerk ist das Rückgrat der erfolgreichen Unternehmensführung. Software-Defined-Wide-Area-Network (SD-WAN) ist eine innovative Technologie, die herkömmliche WANs durch eine softwaregesteuerte Architektur ersetzt und so das Netzwerkmanagement revolutioniert. Geeignet ist die Technologie für alle Unternehmen, die langfristig für Sicherheit und Effizienz…
News | Trends Infrastruktur | Infrastruktur | Trends 2022
Digitale Transformation: Netzwerkausfälle kosten immer mehr Geld

Die Anzahl von Netzwerkausfällen steigt und verursacht immer höhere finanzielle Verluste. Das berichteten fast zwei Drittel aller befragten deutschen CIOs in der jüngsten Studie von Opengear. Auch die Dauer, bis Probleme behoben sind, nimmt zu. Lange Downtimes sind der – leider sehr reale – Stoff, aus dem die Alpträume vieler Organisationen gewoben sind. Die…
News | Infrastruktur | IT-Security
Hohe digitale Resilienz schützt den Einzelhandel vor Verlusten

Netzwerkprobleme sind Gift für das Geschäft. Das gilt insbesondere für den Einzelhandel, wo Ausfälle direkte und weitreichende Konsequenzen haben. Vier Schritte sorgen für eine höhere digitale Resilienz. Der Einzelhandel setzt immer mehr auf eine digitalisierte Einkaufserfahrung. Große Unternehmen, etwa globale Anbieter von Luxusmarken, verwalten dafür ihre Läden über eine zentrale IT. Ihr Ausfall gleicht…