Sensible Mitarbeiter durch Security Awareness Trainings – Auf den Content kommt es an

 

Das Schärfen des Sicherheitsbewusstseins der Belegschaft ist ein kontinuierlicher Prozess. Wenn die Schulungsmaterialien und -methoden einfach verständlich, lustig und einprägsam sind, dann werden die Sicherheitstrainings erfolgreich sein.

Security Awareness Trainings werden von vielen unterschiedlichen Personen durchgeführt, die in der Regel verschiedene Rollen im Unternehmen bekleiden und damit natürlich auch gänzlich andere Ziele verfolgen. Es ist schwierig zu sagen, dieses Security Awareness Training ist das bessere im Vergleich zu einem anderen. Letztlich kommt es darauf an, ob die vermittelten Botschaften auch bei den Zuhörern ankommen. Wir wollen in diesem Beitrag nicht über die Durchsetzungsmaßnahmen oder aber Anreizmöglichkeiten sprechen. Um die Belegschaft zur Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen zu motivieren – und vom Klick auf eine Phishing-E-Mail abzuhalten – gibt es sicherlich vielfältige kreative Ansätze. So lange diese alle mit Boni versehen sind, werden sie bestimmt positive Auswirkungen haben.

Wechselnde Formate und visuelle Aufbereitung wichtig. Doch genau hier liegt das eigentliche Problem: Jedes Training und jede Präsentation bedarf eines guten Inhalts. Wenn die Schulungsmaterialien einfach verständlich, lustig und einprägsam sind, dann werden sie erfolgreich sein. Denken wir an Poster, die im Flur oder im Büro aufgehängt werden, ab und zu macht es auch in den sanitären Einrichtungen Sinn, dort entsprechende Aushänge zu machen. Doch wie müssen die Informationen aufbereitet werden, die auf den Postern zu lesen sind? Hier gibt es von Land zu Land Unterschiede, was funktioniert und was nicht funktioniert. In Japan sind das Manga-Comics, in den USA eher Comics im Superheldenstil und in Deutschland durchaus auch witzige Geschichten à la Dilbert. Ganz anders in Großbritannien und Südafrika, hier sind kleine Filme im Stil von Monthy Python beliebter. Darüber hinaus eignen sich auch Filme und Serien zur Vermittlung miteinander zusammenhängender Themen wie Zutrittskontrolle und Identitätsmanagement. Je komplexer die Sicherheitsmaßnahmen, desto besser sind solche Formate. Natürlich funktioniert das nicht unternehmensübergreifend, wer aber die richtige Datenbank zur Verfügung hat, kann auf eine Reihe von abteilungsspezifischen Postern zurückgreifen, die nicht nur thematisch die Nöte der Mitarbeiter treffen, sondern auch in Aussage und Bild funktionieren. Darüber hinaus sollten sich die Trainer auch bewusst sein, dass sie die Zeit der Anwesenden so sinnvoll und sinnhaft wie möglich füllen müssen.

Themen und deren Wahrnehmung verändern sich. In Deutschland funktionieren vor allem Inhalte zu den Themen DSGVO und Privatsphäre. Generell sind Mitarbeiter empfänglicher, wenn sie für sich als Privatpersonen auch etwas mitnehmen und zu Hause an die Familie und Freunde weitergeben können. Daher eignen sich auch immer wieder Themen, die sich im alltäglichen Leben anwenden lassen. Klassiker, wie das richtige und schnelle Erkennen von roten Flaggen bei Phishing-E-Mails etwa auf den Empfänger achten, den Betreff zuordnen und den Inhalt analysieren, funktionieren immer wieder gut. Interaktion ist gewünscht und sollte gefördert werden, aktives mitmachen und sich verantwortlich fühlen, sind zwei wichtige Elemente, die im Ergebnis erreicht werden sollten.

Phishing der Mitarbeiter – aber als positive Verstärkung. Keinem Trainer nützt es etwas Mitarbeiter zu »phishen« um sie an den Pranger zu stellen, stattdessen sollte dieses sehr wichtige Mittel nur eingesetzt werden, um sie zu bestärken. Deshalb ist es umso wichtiger mit Feedback zu arbeiten, dass das Opfer nicht noch gängelt, sondern umgehend die Anhaltspunkte deutlich anzeigt, woran man die Phishing-E-Mail hätte erkennen können. Rankings à la Mitarbeiter des Monats mit den wenigsten Klicks führen in einigen Abteilungen nicht zum gewünschten Ergebnis. Vielmehr gilt es diese Mitarbeiter als Vorbilder zu gewinnen, die anderen helfen besser bei der Erkennung von Phishing-E-Mails zu werden. Angst, Neid und Missgunst sind alles negative Gefühle, die bei der Security Awareness mehr schaden als helfen.

Fazit. Gute Inhalte sind abwechslungsreich, unterhaltsam und vor allem immer wieder neu zusammengestellt. Niemand will das gleiche Security Awareness Training mehrmals im Jahr mitmachen müssen. Gamification-Elemente wie Badges ähnlich den Pfadfindermedaillen oder auch Wettbewerbe zwischen Abteilungen um einen kleinen Preis eignen sich hervorragend, um Mitarbeiter für das komplexe Thema der IT-Sicherheit zu sensibilisieren. Last but not least braucht jeder Trainer neben guten Inhalten auch externe Unterstützung. Ein Customer Success Manager, der bei der Auswahl hilft und beim Aufsetzen der Kampagnen auch technisch unterstützt, ist eine Erleichterung gerade für die Trainer, die diesen Job neben zahlreichen weiteren Aufgaben ausüben. Speziell IT-Verantwortliche, die Security Awareness Trainings aufsetzen müssen, tun sich hier durchaus schwerer als die eher nicht technischen Kollegen. Ein Grund hierfür ist, dass viele gute Inhalte eben nicht technischer, sondern eher psychologischer Natur sind. Bei der Nutzung von externen Trainingsmaterialien ist darüber hinaus die Varianz der Formate wichtig. Neben einer großen Auswahl an Themen und Formaten sollte eine Datenbank auch stetig erweitert werden und die Inhalte auf Deutsch vorliegen.


Jelle Wieringa,
Security Awareness Advocate
bei Knowbe4

 

Illustration: © solar22 /shutterstock.com

 

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