Digitale Technologien helfen, Wachstumsbarrieren zu überwinden.
Der europäische Mittelstand leidet laut aktueller Ricoh-Studie [1] unter dem »Middle Child Syndrome«: Mittelständische Unternehmen werden nicht, wie Start-ups und Kleinunternehmen, ausreichend unterstützt, stehen aber gleichzeitig mit großen Unternehmen im Wettbewerb. Besonders die Beschaffung und Finanzierung neuer und digitaler Technologien ist eine große Wachstumsbarriere. Sind digitale Technologien bereits im Einsatz, werden diese von 30 Prozent der mittelständischen Unternehmen nicht genutzt, um zu wachsen oder die Markenbekanntheit zu erhöhen. Dabei liefert gerade die Digitalisierung wichtige Impulse für den Mittelstand, um bestehende Wachstumsbarrieren zu überwinden.
Digitale Technologie unterstützt den Mittelstand wesentlich im Umgang und in der Kommunikation mit Kunden und Mitarbeitern. Bei der Frage, was die größten Vorteile der Digitalisierung seien, wurde ein verbesserter Kundenservice am häufigsten genannt (36 %). Am zweithäufigsten wurde die erhöhte Produktivität der Arbeitnehmer angegeben (32 %). Als größte Herausforderung wurde die Gewinnung von Spitzenkräften genannt (27 %).
Wo soll also angefangen werden?
Verbesserung von Kundenservice und Kommunikation
Viele größere Organisationen entstehen aus Fusionen oder Übernahmen von Mittelständlern. In der Tat erklärten 27 Prozent der mittelständischen Unternehmen die Absicht, in den nächsten zwei Jahren solche Pläne zu verfolgen. Die Firmen werden während dieser schwierigen Prozesse ihre verschiedenen Plattformen schnellstmöglich miteinander verknüpfen wollen. Entscheidend ist aber, dass dabei Rücksicht auf die Kunden genommen wird.
Durch die schnelle und nahtlose Konsolidierung von Information können Daten analysiert und nützliche Einsichten gewonnen werden. Außerdem wird dadurch sichergestellt, dass die Kommunikation zielorientiert und personalisiert bleibt.
Wenn Unternehmen wachsen, kann es problematisch sein, den hohen Servicelevel aufrechtzuerhalten, wenn die Ressourcen maximal beansprucht sind. Tools können gewährleisten, dass die Kundenkommunikation zielgerichtet und effizient ist. Vor dem Hintergrund, dass 70 Prozent der Firmen in den nächsten zwei Jahren neue Märkte erschließen wollen, ist ein exzellenter Kundenservice unverzichtbar.
Gesteigerte Produktivität der Arbeitnehmer
Ein Hauptvorteil digitaler Technologie ist die Möglichkeit, Informationen effizient zu speichern, zu verarbeiten und zu kommunizieren. Heutzutage erwarten Kunden und Partner schnelle und fehlerfreie Services. In großem Umfang kann dies nicht ohne die Implementierung digitaler Tools erreicht werden.
Die Produktivität der Arbeitnehmer ist ein wichtiges Kriterium für den Mittelstand. Fast ein Drittel der Firmen (32 %), die digitale Technologie eingeführt haben, konnten schon eine Produktivitätssteigerung messen.
Digitale Tools verbessern die Produktivität auf zwei Arten. Erstens erleichtern sie den freien Informationsfluss durch das Unternehmen. Dadurch wird sichergestellt, dass die Mitarbeiter einfach auf die Informationen zugreifen können und sich in der Folge darauf fokussieren, individuelle Services bereitzustellen. Zweitens helfen sie bei der Optimierung von Workflows, wobei Verluste und Kosten minimiert werden.
Attraktive Arbeitgeber-Marke
Spitzenkräfte anzuziehen ist eine wichtige Herausforderung, vor der mittelständische Unternehmen zusehends stehen. 65 Prozent der Firmen geben an, dass sie Schwierigkeiten damit haben, weil viele potenzielle Arbeitnehmer lieber für große Unternehmen und Marken arbeiten würden. Deshalb stellt es für 58 Prozent der Firmen ein Problem dar, Top-Absolventinnen und -Absolventen einzustellen, wenn sie nicht bereits mit den neuesten digitalen Tools arbeiten.
»Wenn der Mittelstand die besten Talente für sich gewinnen will, muss er ihnen die Technologien und Arbeitsweisen bieten, die sie erwarten und gewohnt sind. Dies schließt die Verfügbarkeit von Technologie mit ein, die mit den großen und branchenführenden Unternehmen verglichen werden kann. Der zunehmenden Forderung der Angestellten nach mobilem Arbeiten kann nur durch die richtigen digitalen Prozesse entsprochen werden«, betont Ingo Wittrock, Head of Marketing, Ricoh Deutschland.
Ohne Digitalisierung ist es kaum noch möglich, wettbewerbsfähig zu bleiben. Der Prozess muss beim Geschäftsführer beginnen. 76 Prozent der Befragten geben an, dass mittelständische Unternehmen eine definierte, langfristige Vision für den digitalen Wandel benötigen. Darüber hinaus gaben 77 Prozent an, dass sie einen klaren Plan für die Umsetzung brauchen.
Die Agenda von Führungskräften im Mittelstand ist lang. Das Wachstum von heute zu managen und Investitionen für morgen zu tätigen sind hierbei zentrale Aufgaben. Um weiter expandieren und die Organisation weiterentwickeln zu können, muss die technologische Innovation in den Fokus gerückt werden. Die Digitalisierung ist für den Mittelstand der wichtigste Wachstumsmotor«, so Ingo Wittrock.
[1] Erfahren Sie mehr auf www.ricoh.de/thoughtleadership
Dem europäischen Mittelstand entgehen jährlich bis zu 433 Milliarden Euro
Gesetzliche Regelungen, fehlende Talente und Technologien bremsen mittelständische Unternehmen in Europa aus.
Dem europäischen Mittelstand entgehen im Schnitt jährlich bis zu 4,8 Millionen GBP (5,7 Millionen Euro [1]) infolge von Wachstumsbarrieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie, die von Ricoh Europe in Auftrag gegeben wurde. Bei 75.000 mittelständischen Unternehmen in ganz Europa [2] liegen die potenziellen Einkommensverluste jährlich bei 364 Milliarden GBP [3] (433 Milliarden Euro) – was in etwa dem jährlichen BIP Belgiens entspricht [4].
Potenzial nicht voll entfaltbar
Im mittleren Marktsegment zeichnet sich in ganz Europa eine weitreichende Dynamik ab. 38 Prozent der Unternehmen streben einen Börsengang an. Weitere 21 Prozent beabsichtigen schon bald entweder den Erwerb eines anderen Unternehmens oder den Zusammenschluss mit einem anderen Unternehmen.
Trotz des außerordentlichen Ehrgeizes berichten 93 Prozent der mittelständischen Unternehmen, dass sie sich Hindernissen ausgesetzt sehen, durch die sie ihr Potenzial nicht voll ausschöpfen können. Die drei größten Wachstumsbarrieren sind die Einhaltung komplexer und aufwendiger gesetzlicher Regelungen, Probleme bei der Ansprache und Einstellung von Talenten in allen Bereichen und Schwierigkeiten bei der Beschaffung und Finanzierung geeigneter Technologien zur Unterstützung ihrer Ziele.
»Mittelständische Unternehmen stehen in Europa vor ganz ähnlichen Herausforderungen, unabhängig davon, in welchem Land und in welcher Branche sie tätig sind. Es gibt erhebliche Struktur- und Verhaltensprobleme, die sowohl individuell als auch auf Ebene der nationalen Wirtschaftspolitik adressiert werden müssen«, so Jyoti Banerjee, Mitbegründer von M-Institute, der Expertenkommission für den Mittelstand. »In ganz Europa sollten wir die Leistung mittelständischer Unternehmen würdigen, wenn es darum geht, Wachstum zu generieren und neue Arbeitsplätze zu schaffen. Allerdings müssen wir auch begreifen, dass noch mehr Unterstützung durch den Staat und die Industrie ganz erheblich zu dieser enormen Leistung des Mittelstands beitragen könnte.
Digitale Technologien einführen
Laut der Studie müssen 30 Prozent der mittelständischen Unternehmen noch digitale Technologien einführen, mit dem konkreten Ziel sich zu vergrößern und große Marken zu werden. Das ist entscheidend, um die Umsätze zu erzielen, die ihnen jedes Jahr entgehen.
»Da sich die meisten Regierungen auf die Förderung von Kleinunternehmen konzentrieren und Großunternehmen normalerweise in der Lage sind, sich um sich selbst zu kümmern, fühlen sich mittelständische Unternehmen oft wie das vernachlässigte Kind der europäischen Wirtschaft«, sagt David Mills, CEO von Ricoh Europe. »364 Milliarden GBP sind immenses, ungenutztes Kapital für mittelständische Unternehmen und die gesamte europäische Wirtschaft. Um ihre Ziele zu erreichen, müssen sich mittelständische Unternehmen auf den Einsatz digitaler Technologien konzentrieren, wie die elektronische Rechnungsstellung, um eine effiziente Zahlungsabwicklung zu gewährleisten, oder Büroautomatisierung, um das Wachstum zu fördern. Für den Mittelstand ist es an der Zeit, sich auf Innovation zu konzentrieren und sicherzustellen, dass sie anpassungsfähig genug sind, um ihre Prozesse zu optimieren und die vielen verschiedenen Herausforderungen zu meistern.«
Erfahren Sie mehr auf www.ricoh-europe.com/thoughtleadership.
[1] Wechselkurs: 1,00 GBP = 1,19 EUR, xe.com, 27. Juli 2016
[2] Der Wert für die Anzahl der mittelständischen Unternehmen in Europa wurde zur Verfügung gestellt von: M-Institute, Juli 2016
[3] Potenziell versäumte Erlöse insgesamt = durchschnittlich festgestellte entgangene Einnahmen, multipliziert mit der Anzahl an mittelständischen Unternehmen in ganz Europa (364 Mrd. GBP = 4,8 Mio. GBP x 75.000)
[4] World Economic Outlook Database April 2016, International Monetary Fund – GDP Belgien, 454,687 Mrd. US-Dollar 2015
Hinweis: Die für diese Studie verwendete Definition eines mittelständischen Unternehmens bezieht sich auf ein Unternehmen mit 50 bis 500 Mitarbeitern und einem Umsatz zwischen 2,5 Mio. GBP und 100 Mio. GBP.
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