Datenmanagement in der Schuhindustrie

foto-cc0-pixabay-chezbeate-schuheDer Schuhhandel ist eine schnelllebige und komplexe Branche. Klar im Vorteil sind dabei Händler, die ihre Daten intelligent zu nutzen wissen und ihre Geschäftsprozesse danach ausrichten.

In der Schuhbranche verfügen Einzelhändler und Hersteller im Durchschnitt über ein Portfolio von 40.000 Modellen. Wenn man auch Aspekte wie Größe, Farbe und Saisonkollektionen berücksichtigt, steigt die Zahl der Artikel exponentiell an. Entsprechend kompliziert und anspruchsvoll wird das Datenmanagement.

Zudem ändert sich das Einkaufsverhalten signifikant, wie eine Studie von Cognizant zeigt [1]: Entscheidend für den Erfolg ist die Erfahrung, die der Kunde mit der Marke macht, egal ob online oder in der Filiale. Daher ist es wichtig, dass Einzelhändler ihre digitalen Strategien mit den Filialprozessen abgleichen und zugleich ein hohes Maß an Personalisierung bieten.

Ein durchdachter, effizienter Ansatz für Datenmanagement und Datenanalyse kann dabei helfen, diese Herausforderungen zu überwinden. Hier sind ein paar Maßnahmen, die Händler ergreifen können, um das Beste aus ihren Prozessen herauszuholen:

  1. ERP-System-Integration
    Das Datensystem sollte als einheitliche Informationsquelle fungieren, auf die sowohl das ERP als auch das Fertigungssystem zugreifen können. Die zentrale Speicherung der Daten in einem System ermöglicht den Zugriff auf das Produktinformationsmanagement-System von jedem berechtigten Ort aus, sowohl innerhalb als auch außerhalb des Unternehmens.
  2. Markteinführungszeit verkürzen
    Aufgrund von vier oder mehr saisonalen Phasen ist die Markteinführungszeit extrem wichtig. Die Planung neuer Kollektionen und die entsprechende Dateneingabe dürfen nicht mehrere Wochen dauern. Häufig laufen Prozesse parallel, weil externe Agenturen, wie Marketingpartner, oder andere Firmen, wie etwa Distributoren, beteiligt sind. Daher ist die manuelle Dateneingabe ein Hemmnis für den erfolgreichen Online-Vertrieb.
  3. Kundenfeedback einbauen
    Schuheinzelhändler sollten den direkten Kundenkontakt nutzen und die Kunden um Bewertungen und Feedback bitten. Vielfach geht das Feedback in Form von unstrukturierten E-Mails ein, die oft nützlich sind, das Datenmanagement aber noch komplexer machen. Online-Formulare sind da strukturierter und leichter zu verwalten. Die Option, einen Kommentar zu hinterlassen, sollte in das Bewertungssystem integriert sein, und negatives Feedback sollte als Chance gesehen werden, mit einem unzufriedenen Kunden in Kontakt zu treten und dadurch Vertrauen innerhalb der Community zu schaffen.

Ausblick

Viele Schuhunternehmen verlassen sich immer noch auf intern entwickelte Marketing-Datenbanken und Vertriebssoftwarelösungen, die nicht integriert sind und sich nicht anhand von bestimmten Kriterien steuern lassen. Ohne eine gut gestaltete Datenkontrolle sind Daten-Crashs und Fehler bei der Auswertung unvermeidbar. Händler sollten also sicherstellen, dass ihre internen Altsysteme während der Implementierung des neuen Datenmanagementsystems weiterhin funktionieren. Dann können sie die Daten langsam aus diesen älteren, unflexiblen Systemen in die neuen Systeme migrieren, die bereits zu dem zentralen Datenmanagement-Hub gehören.

Diese Unternehmen müssen sich auf diesen Wandel vorbereiten, der mit der Digitalisierung einhergeht. Die Vorbereitung sollte dabei nicht nur neue Systeme und Prozesse umfassen, sondern auch die interne Kultur. Das erfordert geplantes Änderungsmanagement und ein genaues Wissen der Entscheidungsträger um die Einflussfaktoren und Ziele der Initiative.

foto-autor-karthik_krishnamurthy-cognizantKarthik Krishnamurthy, Senior Vice President, Analytics and Information Management, Cognizant

 

 

 

 

[1] https://www.cognizant.com/InsightsWhitepapers/2015-Shopper-Experience-Study.pdf


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