IT-Fachkräftemangel – Employee Journey und Employee Experience gewinnen an Bedeutung

5 Handlungsempfehlungen für HR-Verantwortliche.

Der Druck auf Personalverantwortliche qualifizierte IT-Fachkräfte zu finden und zu binden, steigt: Laut einer Bitkom-Studie wuchs die Zahl der offenen IT-Stellen in Deutschland im vergangenen Jahr deutlich um 49 Prozent. Um diese Herausforderung zu meistern, müssen sich HR-Abteilungen neu definieren: Sie dürfen nicht länger Verwaltungsorganisation sein, sondern müssen den Mitarbeiter und seine Employee Journey in den Mittelpunkt stellen. Denn nur wer in allen Phasen dieser »Reise« für eine positive Mitarbeitererfahrung sorgt, hat eine Chance, den Angestellten auch emotional und damit langfristig an sein Unternehmen zu binden. 

 

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Die folgenden fünf Handlungsempfehlungen von Ulrich Jänicke, CEO aconso, zeigen Ihnen, an welchen Stellschrauben Sie dafür drehen können.

 

  1. Optimieren Sie die Candidate Experience

Effizientes Recruiting ist in Zeiten des IT-Fachkräftemangels ein wichtiger Erfolgsfaktor. Um qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen, sollten Sie für eine positive Candidate Experience über den kompletten Recruiting-Prozess hinweg sorgen. Das beginnt bei einer klar und verständlich formulierten Stellenanzeige und reicht bis hin zur schnellen Bereitstellung des Arbeitsvertrags. Im Idealfall kann eine Führungskraft ein Vertragsangebot noch am Ende des Vorstellungsgesprächs direkt vom Smartphone oder Tablet aus erstellen und versenden – ohne, dass ein langwieriger Prozess über die Personalabteilung angestoßen werden muss.

 

  1. Investieren Sie in das Onboarding

Wenn der Vertrag unterschrieben und der neue Mitarbeiter angeheuert ist, geht es darum, ihn möglichst schnell und gut ins Unternehmen zu integrieren. Denn die ersten Tage und Wochen am neuen Arbeitsplatz sind entscheidend dafür, ob der Mitarbeiter auch bleibt. Stellen Sie daher sicher, dass entsprechende Vorkehrungen getroffen werden: Zu einem guten Onboarding-Prozess gehört neben einer offiziellen Begrüßung und einem fertig eingerichteten Arbeitsplatz, dass der neue Mitarbeiter umfassend über Aufgaben, Erwartungen und Ziele informiert wird. Um für einen reibungslosen Onboarding-Prozess zu sorgen, können sie diesen auch über eine Software steuern, die alle Beteiligten automatisch an ausstehende Aufgaben erinnert.

 

  1. Designen Sie komfortable HR-Prozesse für Mitarbeiter und Führungskräfte

Gestalten Sie den Arbeitsalltag der Mitarbeiter und Führungskräfte im Unternehmen durch maßgeschneiderte Personalprozesse einfacher und flexibler. Eine Collaboration-Plattform kann Ihnen hier helfen und eine positive Employee Experience fördern. Sie vernetzt Mitarbeiter, Führungskräfte und HR abteilungsübergreifend und bündelt die komplette Personalmanagement-bezogene Kommunikation. Mitarbeiter können dann zum Beispiel auf dem Smartphone jederzeit ihr Zeitkonto einsehen und ermitteln, wie viel Urlaub sie noch haben. Möchten sie spontan einen Tag frei nehmen, können sie dies auch kurzfristig am Sonntagabend vom Sofa aus tun. Der Antrag landet über das Collaboration-System sofort beim Vorgesetzten, der ihn in wenigen Sekunden ebenfalls auf dem Smartphone genehmigen kann.

 

  1. Setzen Sie auf People Analytics

Um eine gute Employee Experience zu gewährleisten, sollten Sie auch die vorhandenen Mitarbeiterdaten intelligent nutzen. Mithilfe von HR-Analytics-Tools lassen sich neben hilfreichen KPIs zum Beispiel auch Kündigungswahrscheinlichkeiten berechnen oder Personalengpässe vorhersehen und damit entsprechend gegensteuern. Notwendige Änderungen müssen Unternehmen dann schnell in die Tat umsetzen – etwa Arbeitszeit- oder Aufgabenanpassungen im Vertrag. Dies kommt den Mitarbeitern zugute: Stehen etwa auch in besonders arbeitsreichen Zeiten immer genug Kollegen zum Dienst bereit, steigt die Arbeitsbelastung nur minimal oder im besten Falle gar nicht.

 

  1. Unterschätzen Sie das Offboarding nicht

Genauso wie der erste, ist auch der letzte Eindruck extrem wichtig für die Employee Experience: Wenn ein Mitarbeiter das Unternehmen mit einem positiven Gefühl verlässt, wird er auch nach seinem Ausscheiden eher noch Markenbotschafter sein und das Unternehmen als Arbeitgeber weiterempfehlen. Legen Sie daher Wert auf einen guten Offboarding-Prozess. Dazu gehört unter anderem, dass der scheidende Mitarbeiter sein Zeugnis möglichst schnell erhält. Gute Softwarelösungen generieren aus der Bewertung der Führungskraft mithilfe vorgefertigter Textbausteine ein rechtssicheres Zeugnis. Die Stellenbeschreibung fließt automatisch aus dem HCM-System ein. So ist das Dokument in wenigen Minuten erstellt. Die Führungskraft signiert digital und das Zeugnis wird innerhalb kürzester Zeit an den Mitarbeiter geschickt. Dieser kann es sofort für seine Bewerbungen verwenden.

 

Fazit: Auf zu neuen Ufern

Die Ergebnisse aktueller Studien sprechen deutliche Worte: IT-Fachkräfte werden branchenübergreifend händeringend gesucht und die Lage wird sich wahrscheinlich weiter verschärfen. Personalabteilungen dürfen also keine Zeit verlieren. So wie das Marketing auf den Kunden und seine Customer Journey fokussiert, müssen sie den Mitarbeiter und seine Employee Journey in den Mittelpunkt stellen. Ulrich Jänicke, CEO aconso erklärt: »HR-Verantwortliche müssen sich von administrativen Tätigkeiten befreien und sich wichtigeren Aufgaben zuwenden: Dem Recruiting und der Mitarbeiterbindung. Die dafür notwendige Technologie, die Bewerbungsunterlagen automatisiert einpflegt, Zeugnisse innerhalb kürzester Zeit erstellt oder die Personaleinsatzplanung intelligent unterstützt, steht bereit.«

 


Jobmarkt-Studie: IT-Fachkräftemangel in Deutschland nimmt weiter zu

 

  • Im vierten Quartal 2018 waren über 50 Prozent mehr IT-Stellen ausgeschrieben als im Vorjahreszeitraum.
  • Softwareentwickler sind auf dem Arbeitsmarkt am gefragtesten.
  • Mehr als 2,5 Millionen Stellenausschreibungen in Deutschland analysiert.

 

 

Der Mangel an IT-Fachkräften in Deutschland verschärft sich. Während im vierten Quartal 2017 rund 119.000 Stellen für diese Berufsgruppe ausgeschrieben waren, stieg die Anzahl an Jobinseraten ein Jahr später im letzten Quartal 2018 auf 182.172 an. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse von rund 2,55 Millionen Stellenausschreibungen durch den privaten Bildungsanbieter, die WBS GRUPPE (www.wbs-gruppe.de).

 

Softwareentwickler werden besonders stark gesucht

Besonders gefragt sind demnach Softwareentwickler. Rund 27 Prozent aller IT-Stellenausschreibungen richtet sich an diese Zielgruppe. Auch Support-Mitarbeiter (13,6 Prozent) und IT-Administratoren (12,9 Prozent) haben aktuell sehr gute Chancen auf dem deutschen Arbeitsmarkt.

Insgesamt machen IT-Stellenausschreibungen bundesweit einen Anteil von rund 7,3 Prozent an allen Jobinseraten aus. Überdurchschnittlich viele IT-Kräfte werden vor allem in Hamburg (10,3 Prozent), Baden-Württemberg (10,1 Prozent), Hessen (9,7 Prozent), Bayern (9,2 Prozent) und Berlin (8,4 Prozent) gesucht.

 

Diese IT-Skills sind am gefragtesten

Während der IT-Fachkräftemangel für Arbeitgeber eine große Herausforderung darstellt, bietet er Arbeitnehmern und Jobsuchenden neue Möglichkeiten, sich umzuorientieren. Zu den gefragtesten IT-Fähigkeiten auf dem deutschen Arbeitsmarkt zählen aktuell die Programmiersprache Java, Kenntnisse im Bereich Web und Internet sowie fortgeschrittene Maschinensteuerungs-Fähigkeiten.

 

Joachim Giese, Vorstand der WBS GRUPPE, kommentiert die Analyse:

»Durch die Digitalisierung stehen wir vor der größten Transformation der Arbeitswelt. So werden laut Münchener ifo Institut für Wirtschaftsforschung bis 2035 1,5 Millionen Stellen durch die Digitalisierung wegfallen und etwa genauso viele neue Stellen entstehen. Viel wichtiger aber ist meiner Einschätzung nach, dass sich im gleichen Zeitraum jede zweite Stelle grundlegend verändern wird und mit den derzeitigen Kenntnissen nicht mehr ausgeübt werden kann. Aktuell spüren wir diese Auswirkungen bereits. So werden laufend Prozesse verändert und immer stärker automatisiert, wodurch der IT-Fachkräftemangel stetig zunimmt. Um dem entgegenzuwirken, müssen wir deutsche Arbeitnehmer stärker fördern und durch Umschulungen sowie Fort- und Weiterbildungen laufend auf die Gegebenheiten der neuen Arbeitswelt vorbereiten. Nur so kann der Wirtschaftsstandort Deutschland langfristig konkurrenzfähig bleiben.«

 

Unter diesem Link steht die komplette Studie zum Abruf zur Verfügung. https://www.wbs-gruppe.de/presse/jobmarkt-studien/

 

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