Kommunikation und Zusammenarbeit: Die unproduktive E-Mail wird am meisten genutzt

  • Studie untersucht weltweit Kommunikation und Zusammenarbeit in Unternehmen.
  • E-Mail ist in Deutschland bevorzugter Kommunikationsweg, wird aber gleichzeitig als unproduktiv empfunden.
  • Digitale Collaboration-Tools wie Chat von Mitarbeitern noch zu wenig genutzt.

Nach wie vor ist die E-Mail des Deutschen bevorzugtes Kommunikationstool – und das, obwohl sie als Produktivitätskiller wahrgenommen wird. Das ergibt eine unabhängige Studie von Mitel, die in Europa und in den USA zum Thema »Kommunikation und Zusammenarbeit in Unternehmen« durchgeführt wurde. Chats und Messenger-Dienste sind am unbeliebtesten. Gleichzeitig sind die deutschen Arbeitnehmer aber der Meinung, dass sie damit produktiver arbeiten könnten – ein Widerspruch, den es auf dem Weg in die digitale Arbeitswelt der Zukunft zu lösen gilt.

Im internationalen Vergleich liegt Deutschland mit diesen Ergebnissen hinter Frankreich und UK. Während alle Welt von Digitalisierung redet, Kollaborationstools und Cloud-Lösungen an Beliebtheit gewinnen, IP-Telefonie weltweit verfügbar ist und HR-Abteilungen junge Talente via Social Media rekrutieren, scheint Deutschland noch auf dem Stand der 1990er zu sein. Denn: Obwohl in der Studie 53 Prozent der Befragten der Meinung sind, dass E-Mail ihre Produktivität mindert, ist es gleichzeitig das beliebteste Tool. Moderne Kommunikationsmöglichkeiten wie Instant Messaging oder Chat werden dagegen nur wenig genutzt, obwohl sie von 79 Prozent der Studienteilnehmer als hilfreich für eine größere Produktivität empfunden werden und theoretisch im Unternehmen auch verfügbar wären. Die Studie spiegelt die Herausforderungen wider, mit denen Unternehmen konfrontiert sind, wenn sie einen unterbrechungsfreien, konsistenten Workflow über alle Kommunikationskanäle wie Chat, Video und Sprachdienste ermöglichen wollen.

Christian Fron, Geschäftsführer von Mitel Deutschland und Vice President Sales DACH erklärt: »Kollaborationstools und UC-Lösungen müssen trotz des anerkannten Nutzens noch in der deutschen Unternehmenskultur ankommen. Gibt es keine umfassende und integrierte Plattform, kommen Instant Messaging oder Chat auch nicht im Arbeitsalltag der Mitarbeiter an. Stattdessen baut die mangelnde Integration der verschiedenen Apps eine Hemmschwelle auf, die sich negativ auf die Produktivität auswirkt. Die mangelnde Akzeptanz kostet aber nicht nur Umsatz, sondern schadet auch den Arbeitnehmern, da sie letztlich die Einführung neuer Arbeitsplatzmodelle behindert. Hier gibt es also noch viel zu tun.«

Ineffiziente Kommunikation kostet Unternehmen Millionen

Die befragten deutschen Arbeitnehmer verbringen mehr als zwei Drittel eines Arbeitstages damit, mit Kollegen, Kunden und Dienstleistern zu kommunizieren – und verlieren dabei 12 % ihrer Arbeitszeit, immerhin 3 % weniger als im Ländervergleich. Die Ursache dafür ist oft der Einsatz einer Vielzahl nicht miteinander kompatibler Anwendungen und Tools. Die unzulängliche Infrastruktur und liebgewonnene Gewohnheiten beeinträchtigen die Produktivität der Arbeitnehmer. Unternehmen verlieren dadurch durchschnittlich über 10.000 Euro pro Mitarbeiter und Jahr, in Deutschland sind es im Durchschnitt rund 9.000 Euro. Insgesamt können die Kosten ineffizienter Kommunikation für ein Unternehmen mit beispielsweise 500 Mitarbeitern über 5 Millionen Euro im Jahr betragen.

 

[1] In einer unabhängigen Studie wurde in Europa und in den USA untersucht, wie in Unternehmen kommuniziert und zusammengearbeitet wird. Die Studie wurde von Webtorials im Auftrag von Mitel, einem Anbieter im Bereich der Unternehmenskommunikation, durchgeführt. Der Webtorials Workplace Productivity and Communications Technology Report basiert auf den Antworten von über 900 Teilnehmern aus Unternehmen in Nordamerika und Westeuropa, davon 250 in Deutschland. Die vollständigen, demographischen Ergebnisse finden Sie nach Registrierung hier: https://www.webtorials.com/content/2017/03/2017-productivity-report.html

 


 

 

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