Spyware auf EU-Abgeordneten-Handys

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Auf zwei Mobiltelefonen von EU-Parlamentariern wurden im Vorfeld der EU-Wahlen im Juni »Spuren einer Spyware« gefunden, wie das Politmagazin »Politico« berichtete. Betroffen waren Mitglieder des Unterausschusses für Sicherheit und Verteidigung (SEDE), der für Fragen der gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik der Europäischen Union (EU) zuständig ist und auch die Außenpolitik der Union mitbestimmt. Aus Deutschland gehören dem »Subcommittee on Security and Defence (SEDE)« aktuell die Abgeordneten Özlem Demirel (Die Linke), Maximilian Krah (AfD) und Hannah Neumann (Bündnis 90/Die Grünen) an.

»Die bei Mitgliedern des Europäischen Parlaments gefundenen Spuren von Spyware verdeutlichen, wie wichtig mobile IT-Sicherheit in professionellen Arbeitsumgebungen ist«, kommentierte Geert Nobels, Senior Director EMEA bei Zimperium. »Schließlich ist ein Smartphone zumeist das erste Gerät, das wir morgens in die Hand nehmen und erst wieder abends zur Seite legen.«

 

Europäisches Parlament in höchster Alarmbereitschaft

»Auf Mobilgeräten lagern nicht nur E-Mails und sensible Unternehmensdaten, sondern hier erfolgt beispielsweise auch die Authentifizierung für MFA-Verfahren«, so Nobels weiter. »Endgeräte mit aktiver Erkennungsfunktion warnen Nutzer direkt, wenn Angriffsversuche gerade durchgeführt werden, anstatt erst im Nachhinein entdeckt zu werden — wie im aktuellen Fall der EU-Parlamentarier. »

Laut »Politico« habe der IT-Service des EU-Parlaments im vergangenen April ein System eingerichtet, um gezielt nach Spyware auf den Telefonen der Parlamentarier zu suchen. Wer hinter dem Angriff steckt, ist nicht bekannt. Das Europäische Parlament sei »in höchster Alarmbereitschaft«, und man rechne mit weiteren Cyberangriffen und ausländischer Einmischung.

 

»Niemals vertrauen, immer überprüfen«

Nobels: »Ohne geeignete Erkennungstechnologien auf Mobilgeräten lässt sich weder ausschließen noch feststellen, ob ein bestimmtes Smartphone der ursprüngliche Angriffsvektor war. Die ab Herbst gültige NIS2-Richtlinie verlangt aber von Anwendern, dass die Risikobewertung, Risikobehandlung und Reaktion auf Vorfälle auch auf mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablets erweitert wird. Viele Unternehmen implementieren daher aktive Sicherheitslösungen, um Transparenz und Gerätesicherheit gewährleisten zu können. Ohne digitale Sichtbarkeit gibt es kein digitales Vertrauen. Es gilt das Zero-Trust-Prinzip: Niemals vertrauen, immer überprüfen.«

Das US-Sicherheitsunternehmen Zimperium bietet Echtzeitschutz vor Bedrohungen auf Android-, Chromebook- und iOS-Mobilgeräten. Die Zimperium-Engine z9 nutzt Machine-Learning-Technologien, um mobile Daten, Anwendungen und Sitzungen vor Manipulationen, Netzwerkangriffen und bösartigen Anwendungen zu schützen. Mit Hauptsitz in Dallas (Texas) unterstützt der global aufgestellte Sicherheitsexperte private Unternehmen, staatliche Behörden, große Mobilfunkbetreiber und wichtige OEM-Partner.

 


 

Welche Erkennungstechnologien auf Mobilgeräten gibt es, um sich vor Spyware zu schützen?

 

In der heutigen digitalen Welt ist die Sicherheit von Mobilgeräten wichtiger denn je. Spyware kann persönliche Daten stehlen und die Privatsphäre verletzen. Glücklicherweise gibt es mehrere Erkennungstechnologien, die helfen können, diese Bedrohungen abzuwehren.

 

  1. Antivirus-Software: Diese Programme bieten Echtzeitschutz vor Spyware und anderen Arten von Malware. Sie scannen das Gerät regelmäßig und erkennen verdächtige Aktivitäten.
  2. Anti-Spyware-Scanner: Speziell entwickelt, um Spyware zu erkennen und zu entfernen. Diese Scanner können als Teil einer umfassenderen Sicherheitslösung oder als eigenständige Anwendung vorhanden sein.
  3. Sicherheitspatches und Updates: Regelmäßige Updates des Betriebssystems und der Anwendungen sind entscheidend, um Sicherheitslücken zu schließen, durch die Spyware eindringen könnte.
  4. Verhaltensbasierte Erkennung: Diese Technologie analysiert das Verhalten von Anwendungen auf dem Gerät, um ungewöhnliche Muster zu identifizieren, die auf Spyware hinweisen könnten.
  5. Sandboxing: Durch das Isolieren von Anwendungen in einer sicheren Umgebung (Sandbox) können potenziell schädliche Programme erkannt werden, bevor sie Schaden anrichten.
  6. Cloud-basierte Analyse: Einige Sicherheitslösungen nutzen Cloud-Computing, um Daten über verdächtige Dateien zu sammeln und zu analysieren, was eine schnellere Reaktion auf neue Bedrohungen ermöglicht.
  7. Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA): Obwohl dies keine direkte Erkennungstechnologie ist, kann 2FA dazu beitragen, die Sicherheit zu erhöhen, indem eine zusätzliche Authentifizierungsebene hinzugefügt wird.

 

Es ist wichtig, proaktiv zu sein und mehrere Schichten von Schutzmaßnahmen zu verwenden, um Mobilgeräte vor Spyware und anderen Cyberbedrohungen zu schützen.

Genki Absmeier

 

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