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Obwohl KI in vielen Branchen bereits Realität ist, fehlt es oft an Wissen und Struktur, um sie effektiv zu nutzen. Unternehmen, die in die Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden investieren, können langfristig von den Vorteilen der KI profitieren und ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern. Viele Unternehmen schöpfen aber das Potenzial von künstlicher Intelligenz noch lange nicht aus, weiß Bastian Sens, Geschäftsführer der Sensational GmbH und erklärt, warum Unternehmen nun strategisch in die KI-Fortbildung investieren sollten.
»Künstliche Intelligenz ist längst kein Zukunftsthema mehr – sie ist bereits Realität in nahezu allen Branchen. Dennoch bleibt ihr Potenzial in vielen Unternehmen bislang ungenutzt. Zwar setzen rund 30 Prozent der Betriebe bereits auf KI, doch die meisten davon befinden sich noch in der Erprobungsphase. Besonders große Unternehmen testen Anwendungen, während Kleinst- und Kleinunternehmen KI oft mutiger und direkter als festen Bestandteil ihres Geschäftsmodells integrieren. Gleichzeitig sieht ein Drittel aller Firmen bislang keine Einsatzmöglichkeiten [1] – ein alarmierendes Signal in Zeiten, in denen Effizienz, Geschwindigkeit und Datenkompetenz über Wettbewerbsfähigkeit entscheiden.«
KI-Einsatz: Ja – aber mit Strategie
»Die Zahlen zeigen deutlich: KI ist in der Wirtschaft zwar angekommen, aber noch nicht strategisch verankert. Besonders häufig wird sie für die Erstellung von Texten, Bildern, Sprache oder Code genutzt – also in kreativen oder automatisierbaren Prozessen, die leicht zu implementieren sind. Am stärksten profitieren davon aktuell Marketing- und Vertriebsabteilungen, die mithilfe von KI-Inhalte schneller generieren und Kundeninteraktionen personalisieren können. Doch damit bleibt der Einsatz oft an der Oberfläche. Wirklich produktiv wird KI erst, wenn Unternehmen verstehen, wie sie Prozesse, Entscheidungsstrukturen und Datenflüsse transformieren kann – vom Einkauf über die Buchhaltung bis hin zum Personalwesen. Genau hier liegt die Lücke: In vielen Betrieben fehlt nicht die Technologie, sondern das Wissen, sie sinnvoll einzusetzen.«
Fehlende Kompetenzen bremsen Wirtschaftlichkeit
»Rund vier von zehn Unternehmen, die KI bereits nutzen oder deren Einsatz planen, bieten laut aktuellen Erhebungen Maßnahmen zur Weiterbildung an [2]. Das bedeutet im Umkehrschluss: Die Mehrheit tut es nicht. Dabei gilt KI-Kompetenz heute als eine der zentralen Zukunftsfähigkeiten – ähnlich wie Computerkenntnisse in den 1990er-Jahren. Die Folgen sind spürbar – ein Drittel der Unternehmen, die KI einsetzen, schätzt, dass ihre Mitarbeitenden noch Schwierigkeiten mit den eingesetzten Anwendungen haben [3]. Diese Unsicherheit führt zu Fehlbedienungen, ineffizienter Nutzung oder gar Ablehnung – obwohl die Akzeptanz für KI in der Belegschaft insgesamt hoch ist. Der Grund liegt selten in fehlender Motivation, sondern meist in mangelnder Schulung und Struktur. Wer Mitarbeitende mit Tools alleinlässt, riskiert, dass Potenziale ungenutzt bleiben. Dabei zeigt sich in der Praxis: Schon kurze Schulungen oder interne ›KI-Sprechstunden‹ führen dazu, dass Teams produktiver, kreativer und sicherer mit den Anwendungen umgehen.«
Investitionen, die sich rechnen
»Unternehmen, die heute in KI investieren, tun das im Durchschnitt mit rund neun Prozent ihres Nettoumsatzes – ein Wert, der auf den ersten Blick gering erscheint, aber beachtlich ist, wenn man die langfristigen Effekte betrachtet. Interessant: Kleinere Unternehmen investieren verhältnismäßig mehr als große Konzerne [4]. Sie agieren flexibler, treffen Entscheidungen schneller und können KI oft unmittelbarer in ihre Geschäftsprozesse einbauen. Doch egal ob Konzern oder Mittelstand – ohne gezielte Personalentwicklung bleiben diese Investitionen Stückwerk. Denn KI ist keine Plug-and-Play-Lösung, sondern ein Lernprozess. Wirtschaftlicher Erfolg entsteht erst, wenn Technologie und Kompetenz Hand in Hand gehen. Wer sich einen wirtschaftlichen Vorsprung sichern möchte, der kommt sicher nicht mehr an KI vorbei, sei es zur Kundenbetreuung, zur Verfassung von Marketingtexten oder einfach um Quellen schnell zu finden [5]. Viele Aufgaben können mit KI-Einsatz in einem Bruchteil der Zeit erledigt werden. KI übernimmt nicht nur repetitive Aufgaben wie Textgenerierung, A/B-Testing oder Bildbearbeitung – sie liefert auch tiefergehende Insights, unterstützt die strategische Planung und hilft, Zielgruppen besser zu verstehen.«
Wissen ist der entscheidende Wettbewerbsvorteil
»Die häufigsten Hindernisse beim KI-Einsatz sind Zeitmangel, Fachkräftemangel und Rechtsunsicherheiten. Dass Akzeptanzprobleme nur eine untergeordnete Rolle spielen, ist ein positives Signal: Die Basis für Veränderung ist da. Wenn Führungskräfte also jetzt in Weiterbildung investieren, treffen sie auf eine offene, lernbereite Belegschaft. Ein entscheidender Schritt ist die Etablierung interner KI-Champions – Mitarbeitende, die sich gezielt in bestimmten Anwendungen oder Anwendungsfällen fortbilden und ihr Wissen weitergeben. Solche Multiplikatoren können den Einsatz im Unternehmen stabilisieren und tragen dazu bei, KI vom Projektstatus in den Alltag zu überführen. Darüber hinaus lohnt sich die Einbindung von Führungskräften in die Schulung, damit strategische Entscheidungen auf realistischem Verständnis beruhen. Wer die Möglichkeiten und Grenzen der Technologie kennt, kann Investitionen besser priorisieren und Risiken – etwa durch fehlerhafte Datengrundlagen oder rechtliche Unsicherheiten – frühzeitig erkennen.«
Luft nach oben – Potenzial riesig
»Die große Chance liegt darin, KI nicht als Werkzeug, sondern als Transformationskraft zu begreifen. Das erfordert Mut, Zeit und eine Lernkultur, die Fehler zulässt. Gerade im Mittelstand ist das Potenzial enorm: KI kann hier helfen, Fachkräftemangel abzufedern, Dokumentationsprozesse zu automatisieren oder Produktions- und Wartungsabläufe zu optimieren. Doch der Schlüssel liegt nicht im schnellen Rollout neuer Tools, sondern im Aufbau nachhaltiger Kompetenzstrukturen. KI ist in der Wirtschaft angekommen, aber noch nicht im Arbeitsalltag vieler Mitarbeitenden. Zu oft betrachten Verantwortliche das Thema als technologische Herausforderung – dabei ist es in erster Linie eine Bildungs- und Kulturaufgabe. Unternehmen, die heute in die Entwicklung interner KI-Expertinnen und -Experten investieren, sichern sich nicht nur Fachwissen, sondern einen nachhaltigen Vorsprung. Schulungen, Pilotprojekte und interne Lerncommunities sind keine Kostenfaktoren, sondern Renditebringer. Denn am Ende gilt: Künstliche Intelligenz belohnt diejenigen, die bereit sind, mit ihr zu lernen.«
[1] https://data.bundesnetzagentur.de/Bundesnetzagentur/SharedDocs/Mediathek/Berichte/2025/250703_KI_Umfrage_Bericht.pdf
[2] Ebd.
[3] Ebd.
[4] Ebd.
[5]https://www.iwkoeln.de/studien/andrea-hammermann-roschan-pourkhataei-monsef-oliver-stettes-wie-unternehmen-und-beschaeftigte-die-produktivitaetseffekte-einschaetzen.html
Bastian Sens
Bastian Sens zählt zu den prägenden Köpfen der Inhouse-Marketing-Bewegung im deutschen Mittelstand. Was für ihn mit dem Bau einer Website für den Getränkehandel seines Großvaters begann, nahm mit der Diplomarbeit zum Thema Suchmaschinenoptimierung seinen Lauf und mündete schließlich in der Gründung des eigenen Unternehmens Sensational. Dieses wandelte Sens von einer klassischen Online-Marketing-Agentur zur Academy und bietet seitdem Schulungen, Weiterbildungen und Coachings für den Weg zu einem produktiven Inhouse-Marketing an. Zudem war Sens Dozent für Online-Marketing an einer Hochschule in Köln und Autor diverser Fachbücher.
Weitere Informationen finden Sie unter https://sensational.gmbh/
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