Digitale Ostern in der Corona-Krise

Übersicht mit Digital-Angeboten fürs Osterfest: Vom Gottesdienst via Web über virtuelle Familientreffen bis zum digitalen Konzertbesuch.

Illustration: Absmeier, Alexa

Die kommenden Osterfeiertage werden für die meisten Menschen völlig anders ablaufen als sonst. Keine Urlaubsreise, kein Familientreffen in großer Runde, kein Kirchgang und kein Osterfeuer und für viele auch kein Ausflug ins Grüne. Stattdessen gilt: zu Hause bleiben mit den Kindern. »In diesem Jahr heißt es nicht nur Frohe Ostern, es heißt auch Digitale Ostern«, sagt der Hauptgeschäftsführer des Digitalverbands Bitkom, Dr. Bernhard Rohleder. Bitkom hat eine Übersicht über eine Reihe von digitalen Angeboten für die Osterfeiertage zusammengestellt.

 

Online-Gottesdienstbesuche

An den Oster-Feiertagen sind die Kirchen gewöhnlich voller als sonst – doch in diesem Jahr bleiben wegen Corona die Türen geschlossen. Dafür übertragen eine Vielzahl von Gemeinden den Gottesdienst als Stream im Internet. Auch im Fernsehen und im Radio finden Übertragungen statt. Das ersetzt für viele Gläubige zwar nicht den Kirchgang, bietet aber gleichzeitig die Chance, auch einmal eine Messe in einer Kirche in München, Köln oder Leipzig zu besuchen.

Katholiken finden eine Übersicht von Angeboten unter fernsehen.katholisch.de/fernsehgottesdienste/kar-und-ostertage-2020. Allerdings kann es sich lohnen, auf der Internetseite des eigenen Bistums noch einmal nachzuschauen, denn dort gibt es teilweise weitere Streaming-Angebote.

Protestanten finden bei der EKD unter www.ekd.de/gottesdienste-im-livestream-und-rundfunkangebote-54272.htm eine Übersicht über TV- und Radiogottesdienste. Streaming-Angebote muss man sich auf den Webseiten der einzelnen Landeskirchen heraussuchen. So bietet etwa die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Lausitz unter www.ekbo.de/livestream ebenso eine solche Übersicht wie die Evangelische Kirche im Rheinland unter www.ekir.de/www/service/gottesdienste-digital-32212.php

 

Das virtuelle Familientreffen

Für viele fällt in diesem Jahr das Familientreffen bei Eltern und Großeltern zu Ostern aus. Doch man kann auch virtuell zusammen Kaffeetrinken. Wenn man sich für einen bestimmten Zeitpunkt verabredet und dann alle über Videotelefonie zusammenbringt. Dazu kann man weit verbreitete Apps wie FaceTime (wenn alle Teilnehmer ein iPhone zur Hand haben) oder Duo (wenn alle Android von Google nutzen) einsetzen – oder aber auch Programme, die auf allen Plattformen laufen wie Skype. Wem die Bildschirme von Handys, Tablets oder PCs für diesen Zweck zu klein sind, der kann auch sein Smart-TV nutzen, um die anderen zu sehen und zu hören. Alle Dienste unterstützen Videoanrufe mit einer zweistelligen Zahl von Teilnehmern, was für die meisten Familienfeiern genügen dürfte.

Natürlich kann man auch zu einer Videokonferenz einladen, zu der sich dann jeder Teilnehmer selbst einwählt. Es gibt eine Vielzahl von Anbietern wie ZoomCisco Webex oder meet.jit.si (hier muss man sich nicht registrieren), mit denen man sehr einfach und für Privatverbraucher kostenlos eine »virtuelle Familienfeier« durchführen kann. Einer organisiert die Konferenz und sendet dann einen Link mit der Uhrzeit, wann es losgeht, an alle Teilnehmer. In aller Regel muss man diesen dann nur auf seinem Endgerät öffnen und schon kann es losgehen. Für Smartphones und Tablets muss meistens vorher noch eine App installiert und eingerichtet werden. Es empfiehlt sich, gerade mit Familienmitgliedern, die vielleicht nicht so technik-affin sind, einen ersten Test vor den Feiertagen zu machen und ihnen beim ersten Mal via Telefon zu helfen.

 

Spiel und Spaß

Wenn man sich gerade virtuell beim Oster-Kaffee gegenüber sitzt, kann man daraus in einen Spielenachmittag übergehen. Spiele wie »Mensch ärger Dich nicht« oder Schach lassen sich problemlos auf diese Weise spielen, wenn jeder das Brett vor sich aufbaut und die Züge des anderen mitmacht. Aber auch eine Partie Kniffel funktioniert so – und wer zusammen einen Spieleklassiker wie »Tabu« spielt, kann ähnlich viel Spaß haben, wie wenn man im selben Raum sitzt.

Aber auch wer sich (oder seinen Kindern) die Osterzeit spielend vertreiben will, findet im Web Angebote. Die Spiele-Plattform itch.io bietet eine große Auswahl kostenloser Spiele für jede Altersgruppe. Wer schon etwas älter ist, der wird sich über die Sammlung von Spiel-Klassikern beim »Internet Archive« freuen. Und wer das Knobelspiel Foldit spielt, hilft dabei sogar der Wissenschaft. Ziel ist es, Proteine zu falten – und dabei das Wissen über Proteine zu vergrößern. Denn je mehr die Wissenschaft über Proteine weiß, desto besser können neue Proteine gestaltet werden, um mit ihnen Krankheiten zu bekämpfen. Weitere Vorschläge für digitalen Spaß hat Bitkom hier gesammelt: www.bitkom.org/Themen/Corona/Digitale-Anwendungen-gegen-Bore-Out

 

Konzerte und Lesungen im eigenen Wohnzimmer

Die Osterferien und -feiertage nutzen viele Menschen normalweise auch für einen Konzert- oder Theaterbesuch. Das ist trotz Corona möglich – virtuell. Dafür hat man eine deutlich größere Auswahl an Spielstätten, die man besuchen kann, schließlich entfällt die Anreise. Und die meisten Angebote sind aktuell sogar kostenlos. Bitkom hat eine Übersicht über Kultur-Angebote in Zeiten der Corona-Krise erstellt, von Konzerten über Theateraufführungen bis zu Lesungen (www.bitkom.org/Themen/Corona/Kultur-und-Kreativwirtschaft).

So kann man die Digital Concert Hall der Berliner Philharmoniker ebenso besuchen (www.berliner-philharmoniker.de/titelgeschichten/20192020/digital-concert-hall) wie täglich um 19 Uhr dem russisch-deutschen Pianisten Igor Levit live auf Twitter beim Hauskonzert zuhören (twitter.com/igorpianist). Und wer Kinder hat, wird vielleicht auf das Angebot des Puppentheater »Mirakulum« zurückgreifen (www.mirakulum.de/akt_f.html) und sich zusammen »Die drei Wünsche oder Das verwurstelte Glück« anschauen.

 

Eine Übersicht mit vielen weiteren Digital-Angeboten für die Krisenzeit gibt es hier: www.bitkom.org/corona

 

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