Digitalisierung der Business-Prozesse nimmt Fahrt auf

  • Fachbereiche sind die Treiber.
  • IT-Abteilungen haben Nachholbedarf bei den Prozesskompetenzen und Projektressourcen.

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Die Digitalisierung der Business-Prozesse nimmt offenbar Fahrt auf. Nach einer Erhebung der ITSM Group registrieren die IT-Abteilungen durchschnittlich einen deutlichen Bedarf an Unterstützung, allerdings sind sie selbst meist noch nicht ausreichend darauf vorbereitet.

Aktuell bestehen in zwei Dritteln der Unternehmen Bestrebungen, die Geschäftsprozesse in verstärktem Maß auf eine digitale Basis zu stellen. Bei 35 Prozent der Firmen ist der Digitalisierungsbedarf sogar sehr hoch. Trotzdem nehmen viele noch nicht den ganz großen Wurf vor, denn nur in jedem vierten Fall sind die Projekte zur Prozessdigitalisierung in den Business-Bereichen umfassender angelegt. Meist besteht eine mittlere Komplexität, teilweise erfolgen auch nur punktuelle Maßnahmen zur digitalen Modernisierung der Geschäftsabläufe.

An der konzeptionellen Planung kommt keiner vorbei

Für Frank Zielke, Vorstand der ITSM Group, verbergen sich dahinter wenig überraschende Verzögerungseffekte: »Auch wenn inzwischen niemand mehr Zweifel an der Notwendigkeit der Digitalisierung hat, kommt keiner an genauen konzeptionellen Planungen vorbei.« Schließlich seien dabei nicht nur Technologieaspekte, sondern auch Integrationsfragen zur Durchgängigkeit und Automatisierung der Geschäftsprozesse zu klären. »Häufig geht ein Digitalisierungsprojekt damit einher, die bisherigen Abläufe auf den Prüfstand zu stellen und die Prozesse neu zu modellieren.«

Hier finden die Business-Abteilungen allerdings bei ihren IT-Organisationen nicht unbedingt eine ideale Unterstützung. Sie haben nach eigenem Bekenntnis mehrheitlich nicht nur Nachholbedarf am Wissen, auf dem die Abläufe in den Business-Abteilungen beruhen. Auch an Prozesskompetenzen und methodischen Kenntnissen mangelt es vielen noch, während das eigene Know-how in den Digitalisierungstechnologien positiv beurteilt wird. Anders sieht es jedoch bei den Projektressourcen aus: Der digitale Wandel bringt jetzt schon viele IT-Abteilungen an den Rand ihrer Kapazitätsmöglichkeiten.

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Durch die Digitalisierung wachsen IT und Fachbereiche stärker zusammen

So erklärt sich vielleicht auch, dass die IT meist nicht der Treiber der Prozessdigitalisierung ist, sondern die Initiativen vor allem (45 Prozent) von den Business-Bereichen ausgehen. Bei einem Viertel der Unternehmen entstehen die Projekte primär durch einen Schulterschluss von IT und Fachbereichen. Solchen Ansätzen weist Zielke die größten Perspektiven für die Zukunft zu, dafür müssten die IT-Organisationen jedoch ihr Beratungsportfolio ausbauen. »Durch die Digitalisierung wachsen IT und Fachbereiche nicht nur immer stärker zusammen, sondern sie erzeugt auch einen größeren Beratungsbedarf auf der Business-Seite. Dem muss die IT gerecht werden und hierfür auch ihre Prozesskompetenzen ausbauen.«

 

Ergebnisse:


Besteht aktuell ein steigender Bedarf zur Digitalisierung der Business-Prozesse?

deutliche Steigerung 35%
moderate Steigerung 30%
keine/wenig Veränderung 28%
sinkender Bedarf 7%

(n = 251 Unternehmen; Quelle: ITSM Group 2016)

 

Wie umfassend gestalten sich mehrheitlich die Projekte zur Prozessdigitalisierung je Business-Bereich?

umfassend angelegt 26%
mittlere Komplexität 38%
punktuelle Digitalisierung 24%
sehr unterschiedlich 12%

 

Sofern eine verstärkte digitale Unterstützung der Prozesse vorgenommen wird: Von wem geht hauptsächlich die Initiative aus?

durch das Business 45%
durch die IT 21%
durch die Geschäftsleitung 8%
überwiegend gemeinsam 26%

 

Wo sehen Sie in diesem Zusammenhang die IT-Organisation vor höhere Herausforderungen als bisher gestellt?

Business-fachliches Know-how 62%
Prozesskompetenzen 58%
Digitalisierungskompetenzen 32%
methodische Anforderungen 47%
Projektressourcen 68%
andere Herausforderungen 41%

(Mehrfachnennungen möglich)


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