
Illustration Absmeier foto freepik
Ende Januar 2025 fand die von Philippe Nicolas aus Frankreich organisierte IT Press Tour in San Francisco statt. Hartmut Wiehr war für »manage it« vor Ort und schaute sich vier vorgestellte Unternehmen genauer an.
Nicht alle jungen Unternehmen in der IT-Branche können sofort einen schnellen Durchbruch verzeichnen. So hat auch »Hammerspace« eine kleine Vorgeschichte: Sein Gründer David Flynn hatte schon mit anderen erst »FusionIO« gegründet und dann 2014 an »SanDisk« für 1,1 Millionen Dollar verkauft. Nach einem Zwischenspiel mit »Primary Data« kam es dann im Dezember 2018 zum Startschuss für Hammerspace.
Hammerspace
In einem Interview mit dem britischen Fachblatt »Block & Files« erklärte Flynn im Juni 2020: »Hammerspace hilft den Kunden dabei, ihre bestehende Infrastruktur zu verwenden um ihre Daten fast sofort und ohne Datenmigration in die Cloud zu bringen.« Hammerspace erspart den IT-Abteilungen damit Zeit und Aufwand, auch indem seine Strategie lästige Aufgaben wie Synchronisierung zwischen bestehenden Standorten oder Remote-Backups überflüssig macht. Flynn ergänzt: »Kunden sagen uns, dass sie dadurch Millionen von Dollar einsparen.«
Der Ansatz von Hammerspace bezieht sich auf eine »hybride IT« aus mehreren Rechenzentren mit gemischter Infrastruktur von verschiedenen Anbietern. Die einzige Möglichkeit, Ordnung in das jeweils bestehende Chaos zu bringen, besteht laut Flynn darin, einen datenzentrierten Ansatz für die Speicherung, den Zugriff, die Verwaltung und den Schutz von Daten zu wählen. Hammerspace unterstützt seine Kunden dabei, indem es die zugrunde liegende Infrastruktur intelligent nutzt, ohne sich ihr unterzuordnen.
Das bedeutet laut Flynn: »Unser Modell verwandelt das Chaos in eine Stärke und gibt uns die Möglichkeit, sich an die ständig ändernden Anforderungen anzupassen. Wir optimieren kontinuierlich die Daten in jeder beliebigen hybriden Infrastruktur.« Hammerspace hat sich damit als software-definierter Speicher positioniert: Sein hybrider Cloud-Speicher kann Daten überall speichern, bereitstellen, verwalten und schützen – auf White-Box-Servern, auf Unternehmens-NAS, in jeder öffentlichen oder privaten Cloud und in Kubernetes.
iXsystems/TrueNAS
iXsystems/TrueNAS wurde offiziell im Jahr 2002 gegründet. Das Open-Source-Unternehmen ist dank FreeNAS ein anerkannter Akteur mit einer Akzeptanz bei mehr als 4.000 Kunden. Es stellt Systeme, Speicher und Racks in seiner eigenen Fertigungslinie in San Jose in den USA her und verzeichnet seit 2012 ein Wachstum im Speicherbereich von durchschnittlich 42 % pro Jahr. Das Unternehmen hat bisher rund 1 Exabyte an Speicher ausgeliefert und OpenZFS integriert. Neben SOHO und kleinen/mittleren Unternehmen, die von »FreeNAS« abgedeckt werden, hat der Hersteller in die Enterprise-Variante »TrueNAS« investiert, die HA, FC, Enterprise-Komponenten und 24/7-Support-Optionen bietet.
Das aktuelle Appliance-Portfolio von TrueNAS setzt sich aus diesen Komponenten zusammen: F-Serie für mehr optimierte Leistung, M-Serie für Kapazität, H-Serie für Energie, R-Serie für bessere Kosten und Mini-Serie für Zweigstellen. Die jeweilige Plattform von TrueNAS muss diese Komponenten und ihr Verhalten in der Praxis des Unternehmens betrachten: Unified Storage, Datenschutz und Governance, Datensicherheit und Verschlüsselung, Datenmigration und -replikation, Disaster Recovery und Backup sowie Cloud- und Hybrid-Angebote. TrueNAS funktioniert nun auch in Umgebungen von NetApp, HPE, Dell und PureStorage.
Komprise
Komprise geht davon aus, dass seine Mission darin besteht, »die Art und Weise, wie die Welt Daten verwaltet, zu verändern«. Es geht um den Weg von der einfachen Speicherverwaltung hin zu einem strategischen, analytisch orientierten Datenmanagement. Komprise stūtzt sich auf eine verteilte, skalierbare und fehlertolerante Architektur mit ständiger Beobachtung der Speicher. Der Hersteller bietet einen zentralisierten Global File Index und eine zentrale Verwaltungskonsole, über die man alle Daten über die Datensilos hinweg einsehen und verwalten kann. Die Plattform ist standardbasiert (NFS, SMB, S3), und es gibt keine Agenten oder Stubs – sie wird als Cloud-Service bereitgestellt.
Wie Krishna Subramanian, Präsident und COO von Komprise, auf der »IT Press Tour« in San Francisco betonte, steht die Lösung als der perfekte Datenmotor für Artificial Intelligence (AI) bereit: AI verwendet mit unstrukturierten Daten jene 90 % der Informationen, die in den Unternehmen anfallen. AI erfordert eine Metadatenbank zur Anreicherung, Mobilisierung und Persistenz und sie sollte unabhängig von der Datenspeicherung funktionieren.
Und sie fügte hinzu: »Aufgrund der Beschaffenheit unstrukturierter Daten, die oft über mehrere Speichersilos im Unternehmen verteilt sind, ist es wichtig, einen Plan und einen Prozess für die ordnungsgemäße Verwaltung dieser Daten zu besitzen – besonders im Hinblick auf Speichereffizienz, AI und Regeln für die Cyber Security. Data Pipelines sind eine neue Lösung für diese Anforderungen.«
Panzura
Nach einer Umstrukturierung und dem Verkauf des ursprünglichen Unternehmens (das 2008 gegründet wurde) im Jahr 2020 an »Profile Capital Management« aus Chicago hat Panzura für sein Hauptangebot »CloudFS« im Februar 2025 eine neue Version »V8.5« herausgebracht. CloudFS besteht aus einem globalen Dateisystem, das Cloud-Objektspeicher verwendet. Es überwindet Latenzzeiten, um Nutzern den gleichzeitigen Echtzeit-Zugriff auf Dateien in Petabyte-Größe von jedem weit verteilten Standort aus zu ermöglichen.
CloudFS lässt sich in öffentliche und private Plattformen für Cloud-Objektspeicher integrieren. Beispiele für eine solche Integration finden sich bei Amazon Web Services, Microsoft Azure, IBM Cloud Object Storage, EMC Atmos, Google Cloud Platform, Virtustream, Scality, Cloudian und Wasabi Technologies.
Die Analysten von Gartner zählen Panzura zu der Gruppe der Hybrid Cloud File Platforms: »Diese Plattformen sind mit Public Cloud IaaS als Grundlage für alle Dateispeicherdienste konzipiert. Sie verbinden typischerweise Public-Cloud-Speicher mit dem Standort vor Ort, indem sie Edge-Caching-Lösungen mit persistenten Daten einsetzen, die in der Public Cloud IaaS zentralisiert sind. Einige der Lösungen konzentrieren sich auf Datentransfer und Datenmobilität, während andere als Hybrid-Cloud-Alternative für die On-Premise-Dateisysteme eingesetzt werden.« (Gartner, Modernize File Storage Data Services With Hybrid Cloud, 25.9.2024)
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