Selbsteinschätzung der Lehrkräfte: Note 2,5 für ihre Digitalkompetenz

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Mehr als zwei Drittel setzen digitale Lernplattformen ein.

 

Mit dem Tablet Matheaufgaben lösen, am Smartboard chemische Reaktionen aufzeichnen, im Deutschunterricht einen Podcast aufnehmen – die Einsatzmöglichkeiten digitaler Tools und Geräte zur zeitgemäßen Unterrichtsgestaltung sind enorm. Und die Lehrerinnen und Lehrer sind der Meinung, dass sie mit diesen neuen Tools recht gut umgehen können. Für ihre eigenen Fähigkeiten, digitale Technologien im Unterricht einzusetzen, geben sie sich im Durchschnitt die Schulnote 2,5. Knapp jede zehnte Lehrkraft (9 Prozent) hält ihre digital-didaktische Kompetenz für sehr gut und gibt sich eine 1, die Mehrheit von 44 Prozent geben sich die Note 2 und rund ein Drittel (36 Prozent) bewertet sich mit einer 3. Lediglich 10 Prozent würden sich die Note 4 oder 5 geben, keine einzige Lehrkraft beurteilt ihre Fähigkeit, Unterricht digital zu gestalten, mit einer 6. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, die unter 502 Lehrkräften der Sekundarstufen I und II in Deutschland durchgeführt wurde [1].

 

Demnach sind digitale Geräte und Anwendungen bereits umfassend im Einsatz: 8 von 10 Lehrkräften (83 Prozent) werfen damit im Unterricht Präsentationen oder Arbeitsblätter an die Wand. Drei Viertel (75 Prozent) lassen mit Laptop, Tablet und Co. Recherchen durchführen, 65 Prozent zeigen Lerninhalte in Video- oder Audioform. 6 von 10 (61 Prozent) schreiben während des Unterrichts mit ihren Schülerinnen und Schülern Texte mit digitalen Geräten.

»Digitale Geräte und Anwendungen sind ein fester Bestandteil der Lebensrealität von Kindern und Jugendlichen. Ihr Einsatz muss im Schulunterricht eine wesentliche Rolle spielen«, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. »Nach der nun erfolgten Einigung von Bund und Ländern auf einen Digitalpakt 2.0 müssen neben der technischen Ausstattung der Schulen auch die digitalen Kompetenzen von Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern weiter gestärkt werden. Geräte und Anwendungen allein machen den Unterricht nicht besser, sie müssen didaktisch sinnvoll genutzt werden.«

 

Zum Einsatz kommen digitale Anwendungen während des Unterrichts oft in Form von Lernplattformen (70 Prozent) – in den MINT-Fächern (81 Prozent) häufiger als in anderen (65 Prozent). Ebenfalls insbesondere in den MINT-Fächern ermöglichen die Geräte die Teilnahme an hybriden oder digitalen Unterrichtsstunden, beispielsweise in Form einer Videokonferenz (70 Prozent). Aber auch in anderen Fächern nutzt mehr als die Hälfte des Lehrpersonals diese Möglichkeit (56 Prozent). Digitale Bücher werden während des Unterrichts von knapp der Hälfte aller Lehrkräfte eingesetzt (45 Prozent), interaktive Inhalte wie Online-Quizze von 4 von 10 Befragten (40 Prozent). Die Erstellung eigener Inhalte mittels digitaler Anwendungen ist dagegen weniger verbreitet: Ein Drittel lässt so beispielsweise Videos und Podcasts (33 Prozent) erstellen. Digitale Tools zum Erstellen und Bearbeiten von Websites (6 Prozent) oder zum Programmieren (5 Prozent) werden kaum genutzt.

 

[1] Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 502 Lehrer der Sekundarstufe I und II an Hauptschulen, Schulen mit mehreren Bildungsgängen, Realschulen, Gymnasien, integrierten Gesamtschulen und Waldorfschulen telefonisch befragt. Die repräsentative Befragung fand im Zeitraum von KW 23 bis KW 32 2024 statt. Die Fragestellungen lauteten: »Für welche Zwecke setzen Sie persönlich digitale Geräte wie Whiteboards, Computer, Laptops, oder Smartphones während des Unterrichts ein?« und »Wie schätzen Sie Ihre eigenen Fähigkeiten ein, um Unterricht digital zu gestalten?«.

 

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