Smartphone für die Jüngsten: Diese Tipps sollten Eltern beherzigen

Smartphones gehören längst zum Alltag. Überall und jederzeit E-Mails abrufen, Apps für die Unterhaltung zwischendurch und natürlich die Standardfunktionen eines Mobiltelefons – die nützlichen Helfer sind gar nicht mehr wegzudenken. Da ist es nur verständlich, dass Smartphones auch auf Kinder einen großen Reiz ausüben. Für viele sind sie sogar verlockender als Süßigkeiten. Diese Tipps sollten Eltern beachten, wenn sie ihren Kindern das erste eigene Smartphone in die Hände geben.

Manchmal muss das Sparschwein für die Vertragskosten herhalten
Die Kosten sind ein wichtiger Faktor. Für den Anfang muss es nicht das neueste Smartphone sein, es genügt auch ein älteres Modell. Viele Mobilfunkanbieter bieten preiswerte Tarife ohne zusätzliche Kosten für ein Gerät an. Dabei sind Anrufe und SMS meist kostenlos, das frei verfügbare Datenvolumen ist aber beschränkt. Einige Unternehmen haben auch spezielle Verträge für junge Menschen im Angebot. Werden die Kinder älter und bekommen sie monatliches Taschengeld, können sie an den Kosten beteiligt werden, zum Beispiel wenn neues Datenvolumen hinzugebucht wird. So lernen Kinder effektiv, dass das Smartphone auch mit Kosten verbunden ist. Dies führt meistens zu einem verantwortungsvolleren Umgang damit.

Für das richtige Alter gibt es keine feste Regel
Der Medienratgeber »Schau hin!« hat sich intensiv mit der Frage beschäftigt, ab wann Kinder Smartphones nutzen dürfen sollten. Hinter der Initiative stehen das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie die beiden öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF. Die Experten raten Eltern davon ab, eine feste Altersgrenze zu setzen. Sie sollten eher darauf achten, wie Kinder mit anderen elektronischen Endgeräten wie Tablets, Laptops, Spielkonsolen oder dem Smartphone von Mama oder Papa umgehen. Außerdem muss man entscheiden, ob und warum ein solches Gerät überhaupt benötigt wird. Die Gründe dafür können sehr vielfältig sein. Eine detaillierte Checkliste (pdf) mit 14 Fragen hilft Eltern dabei, die richtige Entscheidung zu treffen.

Bildschirmzeiten vereinbaren und kontrollieren
Eine zentrale Frage sind die Nutzungszeiten. Hierfür sollten vor allem bei Kindern im jüngeren Alter klare Vereinbarungen getroffen werden. Denn sind die Kinder im heimischen WLAN unterwegs, dann wird die Datenbegrenzung des jeweiligen Tarifs natürlich umgangen. Bis zu fünf Stunden verbringen Kinder täglich mit dem Smartphone, wie eine Studie aus dem Jahr 2017 zeigte. Dies lässt sich mit der Funktion »Bildschirmzeit« vermeiden, die viele gängige Smartphones enthalten. Sie zeichnet jede Sekunde auf, in der das Gerät aus dem Standby-Modus in den aktiven Modus geschaltet und damit genutzt wird. Eltern sollten mit ihren Kindern vereinbaren, in den ersten Wochen der Smartphone-Nutzung diese Zeiten jeden Abend gemeinsam auszulesen.

Es gibt überdies spezielle Programme, mit denen sich die Inhalte kontrollieren und begrenzen lassen. Eines davon ist »Spyzie Parental Control«. Über diese App können Eltern vom eigenen Smartphone aus das Gerät der Kinder überprüfen und haben Zugriff auf WhatsApp-Nachrichten, Fotos und Passwörter. »Zehn Prozent der Nutzer sind im Internet bereits auf Inhalte gestoßen, die ihrer Meinung nach nicht für Kinder geeignet waren«, so die Studie Kinder-Internet-Medien 2018 (pdf) vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest. Mithilfe dieser speziellen Apps lassen sich Seiten mit solchem Content blockieren.

Datenschutz ist ein ambivalentes Thema
Natürlich ist es nicht schön, sein Kind auf diese Art auszuspionieren. Aber gerade bei jüngeren Kindern kann dies für einen bestimmten und gemeinsam vereinbarten Zeitraum sinnvoll sein, da der richtige Umgang mit Chats, Social Media und persönlichen Daten erst noch erlernt werden muss. Viele Kinder können noch nicht einschätzen, welche persönlichen Daten sensibel sind und welche nicht. Im Zeitalter von Facebook und Instagram haben sich Kinder einen lockeren Umgang mit dem Datenschutz angewöhnt. Doch was ist, wenn es um Accountdaten oder Passwörter geht? Daher ist es wichtig, vor allem sehr jungen Kindern zu erklären, welche Daten ein Smartphone benötigt, aufzeichnet und speichert, und welche man davon besser für sich behält. Denn Kinder müssen erst ein Bewusstsein dafür entwickeln, dass PIN-Nummern, Passwörter und Ortungsdienste neben den spaßigen Apps und Chats wichtige Aspekte der Smartphone-Nutzung sind.

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