Veraltete Technologien bremsen die digitale Transformation in europäischen Unternehmen

  • 57 Prozent der befragten Unternehmen verfügen nicht über Technologien, die mit den Ansprüchen der Digitalisierung Schritt halten.
  • Die Zahl der Cloud-Implementierungen wird sich in den nächsten drei Jahren verdoppeln. Zwei Fünftel der Unternehmen planen für 2017 ein Projekt zum Einsatz von Oracle- oder SAP-Anwendungen.
  • Bisher nutzen nur wenige Unternehmen die Vorteile voll integrierter Produktivitäts- und Kollaborations-Tools.

Veraltete Technologien hindern Unternehmen in Europa daran, Vorteile aus der digitalen Transformation zu ziehen. Das ist das Ergebnis einer Studie [1] des unabhängigen Forschungsunternehmens Pierre Audoin Consultants (PAC) im Auftrag von Fujitsu. Die Studie untersuchte Trends und Strategien bei der Verwendung von Anwendungsdiensten, insbesondere von SAP und Oracle, in großen Unternehmen in mehreren europäischen Ländern. Mehr als die Hälfte (57 Prozent) der 500 befragten Entscheidungsträger gab an, dass ihre technologische Infrastruktur nicht mit den neuen Anforderungen der Digitalisierung mithalten kann.

Digitalisierung ist nicht essenziell für das Überleben

Für viele Unternehmen hat die digitale Transformation bisher noch nicht höchste Priorität. Nur zehn Prozent der befragten Unternehmen sehen sich selbst als Vorreiter für den digitalen Wandel. Zwar gaben 42 Prozent der Befragten an, dass die Digitalisierung Einfluss auf ihr Geschäft haben wird. Aber nur 17 Prozent glauben, dass sie essenziell für das Überleben ihres Unternehmens sein wird. Andere Herausforderungen, wie zum Beispiel ökonomische Fragen, nehmen einen höheren Stellenwert ein. Besonders die Integration digitaler Anwendungen in bestehende Systeme stellt viele Unternehmen vor große Herausforderungen. Die veralteten Technologien wirken sich negativ auf die Agilität des Unternehmens aus und zehren an IT-Budgets, die stattdessen für neue Innovationen eingesetzt werden könnten, so lauten die zentralen Sorgen der Befragten.

 

 

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

  • Nur 20 Prozent der befragten Unternehmen nutzen cloud-basierte Anwendungen. Allerdings wird sich diese Zahl in den nächsten 36 Monaten voraussichtlich mehr als verdoppeln.
  • Fast alle befragten SAP-Kunden räumten SAP S/4HANA eine zentrale Rolle in ihrer digitalen Strategie ein. Fast 40 Prozent der Befragten planen ein Projekt zur Einführung von SAP S/4HANA innerhalb der nächsten zwölf Monate, um ihre existierenden Prozesse zu verbessern und laufende Betriebskosten zu verringern.
  • Mehr als ein Fünftel (21 Prozent) setzen derzeit Anwendungen von Oracle ein und fast doppelt so viele werden ein entsprechendes Projekt voraussichtlich innerhalb der nächsten zwölf Monate beginnen. Die Zufriedenheit ist hoch: Keines der befragten Unternehmen plant, zu einem anderen Anbieter zu wechseln. Allerdings bestehen auch Schwierigkeiten bei der Einführung: Fast die Hälfte der Befragten nannte das Fehlen von internem Know-how und Expertise als die größte Herausforderung bei der Implementierung.
  • Die meisten befragten Unternehmen stimmen zu, dass die Implementierung neuer Technologien ohne die Förderung einer angemessenen Struktur und Unternehmenskultur nicht hinreichend ist. Allerdings werden in nur sechs Prozent der Unternehmen entsprechende integrierte Produktivitäts- und Kollaborationstools eingesetzt. Die Mehrheit der Unternehmen arbeitet derzeit noch daran, das Potenzial dieser Tools voll auszuschöpfen.
  • In Zukunft wollen die Befragten neue Lösungen vor allem für Teams mit Kontakt zu Endkunden implementieren. So konzentrieren sich Unternehmen bei der digitalen Transformation auf die Bedürfnisse ihrer Kunden.

Dr. Rolf Werner, Head of Central Europe bei Fujitsu und Vorsitzender der Geschäftsführung bei Fujitsu: »Bisher ziehen erstaunlicher Weise erst wenige europäische Unternehmen Vorteile aus der digitalen Transformation. Umso erfreulicher ist es, dass in den nächsten ein bis drei Jahren ein deutlicher Fortschritt auf diesem Gebiet abzusehen ist. Dennoch müssen Unternehmen erhebliche Anstrengungen unternehmen, um Technologien und Geschäftsprozesse entsprechend anzupassen und zu erneuern. Doch nur Unternehmen, die den digitalen Wandel auch in ihrer Firma umsetzen, werden sich letztlich auf dem Markt behaupten können. Denn sie werden Schwierigkeiten haben, kritische Prozesse mit Jahrzehnte alter Software durchzuführen, die neuen Anforderungen nicht mehr gewachsen ist.«

[1] Die Studie wurde von PAC im November 2016 durchgeführt. Insgesamt wurden 500 Entscheidungsträger in Deutschland, Finnland, Spanien, Schweden, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Großbritannien befragt. Jeweils die Hälfte der Befragten arbeitet in einer betriebswirtschaftlichen oder einer IT-Funktion in Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern. Die Unternehmen gehören zu unterschiedlichen Branchen, unter anderem Produktion, Handel, Services, dem Gesundheits- und Bankenwesen sowie die Automobilbranche. Die Ergebnisse werden in einer Reihe von kostenlosen Webinaren von Fujitsu und PAC vorgestellt. Der Bericht ist außerdem verfügbar unter https://www.slideshare.net/secret/a8B9iiUjHC06O4

 

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