Die Wissenschaft hinter Thermiks Temperaturschutzsystemen

Thermik Gerätebau in Sonderhausen

Thermik Gerätebau hat die Wärmeschutztechnologie durch seinen innovativen Ansatz für temperaturempfindliche Komponenten revolutioniert. Ein Verständnis der Wissenschaft hinter diesen lebensrettenden Geräten zeigt, warum Thermik seine Position als Weltmarktführer für Thermoschutzschalter und Thermistoren seit Jahrzehnten behauptet.

Im Kern des Produktportfolios von Thermik stehen zwei primäre Technologien: Thermoschutzschalter und PTC-Thermistoren. Beide erfüllen kritische Funktionen in der Temperaturregulierung und Sicherheit, arbeiten jedoch nach unterschiedlichen Prinzipien und sind für verschiedene Anwendungen konzipiert.

Thermoschutzschalter, auch bekannt als Temperaturbegrenzer oder thermische Sicherungen, sind Sicherheitskomponenten, die elektrische Geräte automatisch abschalten, wenn ein Überhitzungsrisiko besteht. Das Grundprinzip ist unkompliziert: Wenn ein vordefinierter Temperaturschwellenwert erreicht wird, unterbricht der Schalter den Stromfluss, schaltet das Gerät ab und verhindert weitere Erwärmung, die zu Schäden oder Feuer führen könnte. Sobald das Gerät ausreichend abgekühlt ist, verbindet der Schalter den Stromkreis wieder, sodass das Gerät wieder funktionieren kann.

Die Technologie hinter Thermiks Thermoschutzschaltern nutzt Bimetalle – Materialien, die aus zwei verschiedenen Metallen mit unterschiedlichen thermischen Ausdehnungskoeffizienten bestehen. Bei Erwärmung dehnen sich diese Metalle unterschiedlich stark aus, was dazu führt, dass sich die Komponente biegt oder verformt. In Thermiks Geräten wird diese Eigenschaft genutzt, um einen mechanischen Schalter mit zwei oder mehr internen Kontakten zu schaffen. Ein Kontakt bleibt stationär, während der andere beweglich ist. Wenn die Temperatur das maximal zulässige Niveau des Bimetalls erreicht, trennt sich der bewegliche Kontakt vom statischen und unterbricht den Stromkreis. Bei Abkühlung kehrt das Bimetall in seine ursprüngliche Form zurück, verbindet die Kontakte wieder und ermöglicht den Stromfluss erneut.

 

Was Thermiks Thermoschutzschalter von der Konkurrenz unterscheidet, ist ihre präzise Konstruktion und ihr innovatives Design. Die Vorzeigeinnnovation des Unternehmens, erstmals 1973 mit dem Modell W1000 eingeführt, verfügte über ein 2-Scheiben-Design, das flacher als Konkurrenzprodukte war und zahlreiche Probleme im Zusammenhang mit anderen Geometrien löste, insbesondere das Problem der Stromselbsterwärmung in Bimetallschaltern. Dieser Durchbruch etablierte Thermik als Branchenführer und legte den Grundstein für Jahrzehnte nachfolgender Innovationen.

PTC-Thermistoren, die andere Hauptkomponente im Portfolio von Thermik, funktionieren anders als Thermoschutzschalter. Während Thermoschutzschalter Sicherheitskomponenten sind, die Überhitzung verhindern, werden Thermistoren hauptsächlich zur Temperaturmessung und -regulierung eingesetzt. Das Akronym »PTC« steht für »Positive Temperature Coefficient« (positiver Temperaturkoeffizient) und weist darauf hin, dass der Widerstand dieser Komponenten mit steigender Temperatur zunimmt, wodurch der Stromfluss durch den Thermistor reduziert wird.

Diese Eigenschaft macht PTC-Thermistoren äußerst empfindlich gegenüber selbst geringfügigen Temperaturänderungen, was sie ideal für Anwendungen macht, die eine präzise Temperaturmessung erfordern. Thermiks Thermistoren werden in einer Vielzahl von Geräten eingesetzt, von Feuermeldern und Öfen bis hin zu Kühlschränken, sowie in Geräten der Lebensmittelindustrie, medizinischer Elektronik und im Maschinenbau. Im Vergleich zu herkömmlichen Alternativen zeichnen sich Thermik-Thermistoren durch ihre minimale Masse in Kombination mit maximaler Temperaturempfindlichkeit aus.

Das Engagement des Unternehmens für Präzision und Zuverlässigkeit zeigt sich in seinen Produktionsprozessen. Thermik verwendet hochwertige Materialien in seiner Fertigung, einschließlich Bimetall-Schaltmechanismen mit einem hohen Anteil an Edelmetallen in den Thermistoren. Im Vergleich zu billigeren Metallen reagieren diese Materialien präziser und zuverlässiger, was Thermik ermöglicht, die exakten Spezifikationen zu erfüllen, die von der Elektroindustrie gefordert werden. Dieses Engagement für hochwertige Materialien ist ein Schlüsselfaktor für die einzigartige Marktposition des Unternehmens, da kein anderer Hersteller diese hohen Standards erreichen kann.

Ein wesentlicher Aspekt des Erfolgs von Thermik liegt in seinem umfassenden Ansatz zur Produktentwicklung und -produktion. Das Unternehmen behält die Kontrolle über den gesamten Produktzyklus, von der Entwicklung bis zur Produktion, wobei alles im eigenen Haus durchgeführt wird. Dieser integrierte Ansatz bietet den Kunden erhebliche Vorteile, ermöglicht maßgeschneiderte Entwicklung von Anfang an und erleichtert individuelle Anpassungen. Für Kunden in der Elektroindustrie sind die Zuverlässigkeit, Langlebigkeit und präzise Funktion dieser Komponenten von größter Bedeutung, insbesondere angesichts ihrer typischerweise langen Produktlebenszyklen von über 20 Jahren.

Neben maßgeschneiderten Lösungen bietet Thermik auch standardisierte Produkte an, die entwickelt wurden, um allgemeine Marktbedürfnisse zu erfüllen. Diese Thermoschutzschalter sind in verschiedenen Technologien erhältlich, um unterschiedliche Anforderungen und Budgets zu berücksichtigen, mit flexiblen Standardlösungen, die zahlreiche Serien, nominale Ansprechtemperaturen und Kabellängen für verschiedene Anwendungen bieten.

Durch sein wissenschaftliches Fachwissen und sein Engagement für Innovation treibt Thermik Gerätebau weiterhin das Gebiet der Wärmeschutztechnologie voran. Seine Produkte schützen nicht nur unzählige elektrische Geräte, sondern tragen auch zur Energieeffizienz und Nachhaltigkeit bei, was sie auf dem heutigen umweltbewussten Markt zunehmend relevant macht. Da elektrische Komponenten in allem, von Haushaltsgeräten bis hin zu erneuerbaren Energiesystemen, immer häufiger werden, bleiben Thermiks wissenschaftsbasierte Lösungen unerlässlich, um Sicherheit und Zuverlässigkeit in zahlreichen Branchen zu gewährleisten.

 

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