AIOps – die Möglichkeiten jenseits des Hypes

https://pixabay.com/de/

Ständige Verfügbarkeit, möglichst keine Ausfallzeiten und Kosten, die so gering wie möglich ausfallen, sind heutzutage Grundbestandteil digitaler Geschäftsmodelle. Um diese zu gewährleisten, gilt es, Abläufe so effizient wie möglich zu gestalten. Mit AIOps steht IT-Teams ein Ansatz zur Verfügung, der in absehbarer Zeit aus dem laufenden Betrieb nicht mehr wegzudenken sein wird. Durch die Kombination von künstlicher Intelligenz mit den Datenmengen aus dem IT-Betrieb können Mitarbeiter entlastet und gleichzeitig laufende Prozesse optimiert werden. Die Analysten von Gartner rechnen damit, dass bis 2022 40 Prozent der großen Unternehmen ihren IT-Betrieb durch AIOps ergänzen werden – 2017 waren es noch 5 Prozent [1].

KI als unterstützende Analyse-Kraft

Allerdings herrscht häufig noch ein falsches Verständnis für die Kapazitäten von AIOps. Viele denken, man legt dem IT-Betrieb einige einfache Algorithmen zugrunde und spart dadurch in kurzer Zeit zig Millionen Euro an Betriebskosten, da die KI rät, zwei redundante Rechenzentren abzuschalten. Die Stärke von AIOps liegt vielmehr darin, den laufenden Betrieb durch die Analyse großer Datenmengen effizienter zu gestalten. Durch die Unterstützung der KI lassen sich grundlegende repetitive Aufgaben automatisieren und Mitarbeiter bekommen somit die Möglichkeit, sich auf wichtigere strategische Aufgaben zu konzentrieren und Innovationen voranzutreiben.

Google beispielsweise nutzte die DeepMind KI, um Kühlkosten für Rechenzentren zu senken [2]. Diese produzieren täglich Millionen von Datenpunkten von tausenden von Sensoren, die normalerweise für das Monitoring zum Einsatz kommen. Mit Hilfe von Machine Learning analysierte Google jedoch die Daten über Temperatur, Energieverbrauch, Kühlsysteme und mehr, um herauszufinden, wo sich Kosten einsparen lassen. Als Resultat konnte die Kosten für die Kühlung um 40 % gesenkt werden und der Energieverbrauch insgesamt um 15 %.

Auch der Anbieter für Callcenter-Softwarelösungen inContact nutzte AIOps für ein effizienteres Management seiner operativen Ausgaben. Anhand der Nutzungsdaten der IT-Infrastruktur analysierte inContact, welche Ressourcen wann nötig waren, um den Wachstumszielen gerecht zu werden. Auf diese Weise konnte inContact zusätzliche Investitionen in die IT-Infrastruktur für fünf Quartale in Folge vermeiden und effektiv für zukünftige Bedürfnisse planen.

Fazit: AIOps gehört die Zukunft

Dieses Beispiel verdeutlicht die Möglichkeiten, die sich durch AIOps bieten. KI kann in kürzester Zeit große Datenmengen analysieren und Zusammenhänge besser identifizieren, je mehr Daten vorliegen. Menschen hingegen würde dies ungleich mehr Zeit und Aufwand kosten. Durch die fortlaufende Analyse von Leistungsdaten und dem operativen Betrieb bietet sich zudem der Vorteil, dass Ausfälle und Leistungsschwankungen leichter vorauszusehen sind. Dies hat direkten positiven Einfluss auf die Customer Experience, da sich Nutzer nicht über schlechte Services ärgern müssen. Mitarbeiter hingegen werden von zeitaufwändigen administrativen Aufgaben befreit und können sich auf wichtigere Aufgaben konzentrieren, wie die Weiterentwicklung ihrer IT-Landschaft, oder die Modernisierung von Altsystemen. AIOps ermöglicht es somit Unternehmen, Prozesse effizienter zu gestalten und Kosten einzusparen und somit produktiver zu arbeiten.

Olf Jännsch, Geschäftsführer BMC Software GmbH in Deutschland

[1] https://www.gartner.com/en/documents/3772124
[2] https://deepmind.com/blog/deepmind-ai-reduces-google-data-centre-cooling-bill-40/

 

11 search results for „AIOps“

AIOps: Warum wir künstliche Intelligenz im IT-Betrieb brauchen

Über Fehler in ihrem IT-Betrieb erfahren Unternehmen heute meist dadurch, dass sich Kunden über Probleme beschweren. Eine Umfrage von AppDynamics hat ergeben, dass 58 Prozent der IT-Teams durch Anrufe oder Kunden-E-Mails über Fehlfunktionen informiert werden [1]. Führungskräfte oder andere Mitarbeiter außerhalb der IT entdecken 55 Prozent der bekannten Probleme. 38 Prozent werden durch User Posts…

Mehrwert durch künstliche Intelligenz – KI kann man nicht kaufen

Künstliche Intelligenz ist eines der meistgenutzten Buzzwords unserer Zeit und viele schwärmen von den Möglichkeiten und Potenzialen, die sich daraus ergeben. Im Alltag vieler Unternehmen weiß man damit aber noch nicht so recht etwas anzufangen. Roland Abele, Geschäftsführer der Max-Con Data Science GmbH, einem Unternehmen der Cosmo Consult Gruppe, klärt auf.

Die positiven Auswirkungen von KI auf das Geschäft müssen erst noch verstanden werden

Aus einer auf der Hannover Messe veröffentlichten Umfrage unter 555 Industrieunternehmen des Verbands Bitkom ergibt sich, dass durchschnittlich jede vierte Maschine mit dem Internet verbunden ist. Auf dieser Grundlage steigt der Einsatz künstlicher Intelligenz und schürt bei der Hälfte der befragten Unternehmen eine positive Erwartungshaltung hinsichtlich Produktivität, Prozessoptimierung und Fehlervermeidung. Die Umfrage ergab auch, dass…

Industrie 4.0: Künstliche Intelligenz rückt in den Fokus smarter Fabriken

Drei von vier Unternehmen sind auf dem Weg in die Industrie 4.0. Mehr als jedes zehnte Industrieunternehmen nutzt bereits künstliche Intelligenz. Drei Viertel der Unternehmen fordern eine neue Industriepolitik.   Künstliche Intelligenz zieht in Fabrikhallen ein. Ob Roboter, die Aufgaben eigenständig erfüllen und ihr Wissen an andere Maschinen weitergeben, oder KI-Systeme, die Techniker bei Reparaturen…

Künstliche Intelligenz: Deutschland hängt bei KI hinterher

Deutschland hängt beim Thema künstliche Intelligenz (KI) hinterher. Das geht aus dem kürzlich veröffentlichten VDE Tec Report 2019 hervor. Demnach ist nur ein Prozent der für die Studie befragten Mitgliedsunternehmen und Hochschulen der Elektro- und Informationstechnik der Meinung, dass Deutschland in puncto KI eine Vorreiterrolle einnimmt. Auch für Europa als Ganzes sehen die Befragten eher…

Industrie 4.0: Jedes achte Unternehmen setzt KI ein

Der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) ist eines der Themen auf der aktuell stattfindenden Hannover Messe. Im Kontext der sogenannten Industrie 4.0 werden intelligente Systeme wie Roboter immer wichtiger. In Deutschland nutzen laut einer aktuellen Bitkom-Umfrage derzeit 12 Prozent der Unternehmen künstliche Intelligenz. In 86 Prozent der befragten Unternehmen ist KI dagegen noch kein Thema,…

Auf dem Weg zur selbst bewussten KI?

Alexa, Sophia, Watson: Die uralte Idee einer dem Menschen ähnlichen, zugleich mit übermenschlichen Fähigkeiten ausgestatteten Maschine hat durch die Fortschritte der KI-Forschung neue Nahrung erhalten. Einige Akteure stellen die Entwicklung einer ihrer selbst bewusst werdenden »Superintelligenz« in Aussicht. Doch wie realistisch ist das? In dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt »Abklärung des…

Wa(h)re künstliche Intelligenz – Vom Schein und Sein der KI-Branche

Eine Studie von MMC Ventures hat im März 2019 für viel Aufsehen gesorgt: 40 Prozent der sogenannten »KI-Unternehmen« in Europa verwenden demnach gar nicht KI in ihren Angeboten. Daher ist es verständlich, dass es Skepsis gegenüber den Versprechen vieler Unternehmen in Sachen KI gibt. Doch wie lässt sich herausfinden, welche Anbieter nur verbal auf den…

Künstliche Intelligenz betrifft alle Lebensbereiche

Im Wissenschaftsjahr 2019 dreht sich alles um das Thema künstliche Intelligenz – in der kommenden Woche wird es offiziell in Berlin eröffnet. Am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) wird zu diesem wichtigen Zukunftsthema intensiv geforscht: »Lernende Systeme und künstliche Intelligenz bedeuten eine Umwälzung, auf die wir uns als Gesellschaft vorbereiten müssen«, sagt der Präsident des…

KI: Revolutionäre Technologie oder alles nur ein Hype?

Aktuell erscheint kaum eine Ausgabe der großen deutschen Tageszeitungen, in der nichts von künstlicher Intelligenz zu lesen ist. Die Bundesregierung will die Erforschung und Entwicklung von AI massiv fördern und fast jedes Unternehmen will davon profitieren. Doch wie soll das genau aussehen? Ist diese Technologie überhaupt marktreif? Welche Kosten sind damit verbunden? Michael Jores, Regional…

Die Cloud-Trends 2019

Service Blocks, Governance statt Management, Diktat der Multi-Cloud, Container und künstliche Intelligenz sind die Trends für Cloud Computing im Jahr 2019.   Die Cloud ist für viele Unternehmen heute selbstverständlicher Teil ihres Betriebs. Entsprechend entwickeln sich die individuellen Anforderungen der Unternehmen stetig weiter. Immer mehr von ihnen suchen professionelle Cloud-Berater, anpassbare Services und Multi-Cloud-Technologien. Dieses…