Aus Daten sinnvolle Ergebnisse generieren und die Welt verändern – Daten sind das neue Öl

»manage it« hat mit Scott Kelly, Chief Operating Officer und Chief Transformation Officer, sowie Iri Trashanski, Senior Vice President, Product und Technology Executive bei Hitachi Vantara gesprochen, um zu erfahren was Hitachi Vantara so besonders macht.

Wer ist Hitachi Vantara?

Scott Kelly: Hitachi Vantara ist eine Holding der Hitachi Limited mit rund 7.000 Mitarbeitern, 4 Milliarden Dollar Umsatz und ist aus der Verschmelzung von Pentaho, Hitachi Data Systems und der Hitachi Insight Group hervorgegangen. Hitachi Vantara entstand im Herbst 2017, um die Chancen im Markt des Internet of Things zu adressieren. Damit ist eines der innovativsten Unternehmen auf dem rasant wachsenden Markt für IoT-Lösungen entstanden. Die Grundlage des IoT sind Daten, von jeher eine Kernkompetenz von Hitachi. Alles dreht sich heutzutage um Daten und Hitachi Vantara ist Experte, was Daten anbelangt.

Iri Trashanski: In der Vergangenheit haben sich die IT-Verantwortlichen um die sichere Speicherung der Daten gekümmert. Storage war der Kern der Daten. Die Idee heute ist, wie schaut man auf die Daten, wie werden sie gemanaged, geschützt. Wie geht man mit Daten um und wie kann man den Wert der Daten in den unterschiedlichsten Systemen heben? Hitachi Data Systems war schon immer als Datenunternehmen bekannt. In den Data Centern werden immer mehr Daten erzeugt und gespeichert. Diese Daten müssen auf eine neue Art genutzt und visualisiert werden.

Warum wurde Hitachi Vantara gerade jetzt geboren?

Scott Kelly: Im September 2017 wurde die Gründung von Hitachi Vantara in Las Vegas bekannt gegeben, mit einem großen Echo in Markt. Wir denken, dass das Timing perfekt war, um die Marktchancen zu nutzen. Wir haben eine lange Historie, was Daten anbelangt. Wir arbeiten mit den meisten Fortune-500-Unternehmen zusammen. Ziel von Hitachi Vantara ist es, Unternehmen dabei zu unterstützen, das Potenzial ihrer Daten auszuschöpfen und für mehr Wachstum und Zukunftsfähigkeit zu nutzen. Das neue Unternehmen will Organisationen helfen, Wachstum in einer unruhigen und hochdynamischen Zeit zu erreichen und für zukünftige Herausforderungen gerüstet zu sein. 

Hitachi befindet sich selbst gerade in der digitalen Transformation. Was wir dabei und daraus lernen können wir zum Nutzen unserer Kunden einsetzen. Hitachi Vantara tritt deshalb mit dem Anspruch an, genau die Lösungen zu bieten, die Unternehmen brauchen, um einen datengetriebenen Geschäftsansatz zu realisieren – und damit zukunftsfähig zu bleiben.

 

Scott Kelly, Chief Operating Officer und Chief Transformation Officer bei Hitachi Vantara

 

Welche Vorteile ergeben sich daraus? 

Scott Kelly: Hitachi ist ein Jahrhundert alt, genau 108 Jahre. Wir haben eine unglaubliche Expertise und ein unglaubliches Vertrauen unserer Kunden in uns, die sich über diesen langen Zeitraum entwickelt haben. Hitachi Limited besitzt Erfahrung im Bereich Energie, Transport, Manufacturing, Gesundheitswesen, industrielle Fertigung und vieles mehr, die sehr wertvoll für Hitachi Vantara sind. Hitachi Limited ist ein 82-Milliarden-Dollar-Unternehmen, es ist eines der wenigen wirklich globalen Unternehmen mit 304.000 Mitarbeitern in 60 Ländern und Geschäftstätigkeit in 130. Diese globale Ausrichtung kommt unseren Kunden zugute. 

Die Einbettung in das Produkt- und Entwicklungsportfolio einer der mächtigsten Technologiefirmen der IT-Branche hilft, datengesteuerte Lösungen zu entwickeln, damit Industrien die digitale Transformation bewältigen können. Das neue Unternehmen wird ein Innovationstreiber für die Themen Big Data, IoT und Machine Learning sein, das stark in die Bereiche Datenintegration sowie Einbindung und Auswertung von Big-Data-Quellen investieren wird.

Sind weitere Akquisitionen geplant?

Scott Kelly: Ja, das ist der Fall. Natürlich denken wir darüber nach wie wir unsere Fähigkeiten in den Bereichen Infrastruktur, Content über Analytics bis IoT-Lösungen verbreitern können. Wir schauen auf das gesamte Portfolio, analysieren was wir noch benötigen, um anders zu sein. Akquisitionen sind absolut ein Teil der Zukunft von Hitachi Vantara. Ich hoffe, wir können schon in naher Zukunft eine weitere Akquisition bekannt geben. Eine andere Geschichte sind unsere Partnerschaften. Wir haben rund 140 Partner in der DACH-Region, was uns sehr freut. Wir verfügen über einen sehr interessanten Mix aus direktem und indirektem Vertrieb.

Es dreht sich alles um Daten?

Iri Trashanski: Die Kombination von IT, OT und IoT ist sehr interessant, denn es geht immer um Daten. Beim Internet der Dinge müssen zuerst die Daten gesammelt, dann gespeichert, in eine einfache Form gebracht und anschließend analysiert werden. Das ist genau das, was wir in den letzten 20 Jahren bei Hitachi gemacht haben. Wenn man unsere Erfahrung beim IoT betrachtet, unser Wissen, wie der Markt funktioniert, unsere Herangehensweise beim Vertrieb, dann finden wir uns schon in einer einmaligen Position wieder. Die Kapazitäten von Hitachi in Japan, die globale Ausrichtung, die Marktkenntnis, die Akquisitionen ermöglichen es Hitachi Vantara, den Innovationsvorsprung der Kunden zu steigern.

Scott Kelly: Daten sind das neue Öl oder Daten sind Gold. Die Unternehmen fangen gerade erst an, ihre Daten zu entdecken. Oft wissen sie aber gar nicht, wonach sie suchen sollen. Wenn sie künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen auf die Daten anwenden, finden sie oftmals interessante Muster und in diesen Mustern stecken Werte. In Bezug auf Assets verfügt Hitachi über jahrzehntelang gesammelte Erfahrungen mit operativer Technologie und Informationstechnologie. Hitachi nutzt seine umfangreichen Ressourcen an Mitarbeitern, Kapital, Patenten und Partnern, um Städten, Branchen und Unternehmen IoT-Lösungen zu bieten. Wir agieren als Wegbereiter für die Zukunft. Unsere Technologie und Erfahrung vereinen sich in datengesteuerten Lösungen, mit denen unsere Kunden ihre Kundenerfahrung verbessern, neue Einnahmequellen erschließen und die Kosten senken können.

 

Iri Trashanski, Senior Vice President, Product und Technology Executive bei Hitachi Vantara

 

Ein neues Zeitalter der Daten bricht an?

Iri Trashanski: Scott erwähnte, Daten sind das neue Öl. Ich würde sagen, Metadaten sind die neuen Daten. Wenn Sie auf Metadaten, also Informationen über eine gespeicherte Datei, auf die richtige Art und Weise blicken, können Sie sehr schnell Ergebnisse und effiziente Lösungen erzielen. Wir haben einzigartige Tools entwickelt, mit denen Sie auf Metadaten individualisiert zugreifen können um die Effizienz zu steigern und gleichzeitig die Transparenz und Steuerung zu erhöhen. 

Big Data, das Internet of Things und Machine Learning sind dabei, die Datenwelt zu verändern – weg von Datensilos hin zu verknüpften, offenen und fließenden Informationen. Die bisherigen Schranken zwischen Infrastruktur, Operational Technology und IT verschwimmen. Kein Unternehmen wird auf Dauer in dieser Unsicherheit agieren können, ohne die Fähigkeiten zu entwickeln, die das datengesteuerte Geschäft erfordert. Um aber den Übergang in diese neue Welt zu schaffen, ohne das laufende Geschäft empfindlich zu stören, sind Technologien gefragt, die mit bestehenden Daten und Infrastrukturen arbeiten können, gleichzeitig aber die neu aufkommenden Datentypen und Technologien nutzen können, die eine Organisation erst zu einem digitalen Unternehmen machen.

Scott Kelly: In den letzten zwei Jahren wurden mehr Daten produziert als in all den vorhergehenden Jahren zusammen. Das ist atemberaubend. Noch schwindelerregender wird es aber, wenn man sich die weiterhin beschleunigte Entwicklung für die Zukunft vorstellt. 50 Milliarden Geräte werden 2020 mit dem Internet verbunden sein, und die generieren alle Daten. 

Wie sieht es mit der Sicherheit aus?

Scott Kelly: Ich las kürzlich eine Statistik die besagte, dass letztes Jahr die persönlichen Daten von rund 700 Millionen Menschen kompromittiert wurden. Das ist aber nicht nur ein Problem für die Individuen, sondern ganz bestimmt auch für die Unternehmen. Da spielen wir unsere Stärken aus. Wir haben unglaubliche Technologien entwickelt um die Daten unserer Kunden vor Ort zu schützen. Beim Internet der Dinge kommen die Daten aber aus sehr vielen, verschiedenen Quellen, sind ständig in Bewegung. Das stellt ganz neue Herausforderung an den Schutz der sich bewegenden, vernetzten Daten. Unsere sich ständig weiterentwickelnde Plattform vereint stabile Datenaufbewahrung, Zugriffskontrollen, Protokollierung, Auditing und Suche. Unerlässliche Funktionen für die DSGVO / GDPR und weitere kommende Anforderungen.

Die Unternehmen haben immer mehr unstrukturierte Daten. Hitachi hat die Ressourcen, um aus all diesen unstrukturierten Daten strukturierte zu machen?

Iri Trashanski: Wir bieten die Möglichkeit zur Verarbeitung multistrukturierter Daten, indem wir sie in eine sinnvolle Form bringen, die integriert und weiterverarbeitet werden kann – im gesamten Unternehmen und in Cloud-gehosteten Strukturen. Wir finden und identifizieren die wichtigsten Daten unabhängig von deren Art oder Speicherort und ziehen sie alle in ein Data Warehouse. Das Zusammenführen semistrukturierter und unstrukturierter Daten aus verschiedenen Quellen in einer zentralen Datendrehscheibe geschieht in Sekundenschnelle. Flexible Bereitstellungsoptionen ermöglichen physische, virtuelle oder gehostete Instanzen. Wir erhöhen den Wert von Daten durch spezifisches Anpassen vorhandener Daten, Erweitern von Dateninhalten und Erstellen neuer Metadaten-Deskriptoren.

Diese Daten können dann in industriellen Applikationen eingesetzt werden. Wir haben das bei Automobilherstellern, in der Finanzbranche und anderen Märkten bereits sehr erfolgreich umgesetzt.

Welche Herausforderungen sehen Sie in den nächsten drei bis fünf Jahren?

Scott Kelly: Wir sind mitten drin in der Transformation. Jeder der bei Hitachi und Vantara arbeitet sieht diese Veränderungen und freut sich auf die Chancen, die in diesen Veränderungen liegen. Wir arbeiten in einem der spannendsten Bereiche mit den Daten im Mittelpunkt. Derzeit geschehen die umfassendsten Veränderungen die die Welt je gesehen hat und mit diesen Veränderungen ergeben sich aber auch die größten ökonomischen Chancen. Im Zentrum dieser Entwicklung zu stehen und den Kunden bei der Lösung von Problemen zu helfen die bisher als unlösbar erschienen, gelingt nur mit der Technologie und den Fähigkeiten von Hitachi. Wir haben etwas, das wir Double-bottom-line nennen. Die erste Quintessenz ist der Profit und die zweite Quintessenz der Benefit für die Gesellschaft. Wir arbeiten daran, den Arbeitsplatz zu einer besseren Lebensumgebung für die Menschen zu machen. Das ist und war das Credo für Hitachi seit über einem Jahrhundert, der Gesellschaft durch unsere innovativen Produkte und Lösungen zu helfen, sich weiterzuentwickeln. Wenn wir heute unsere Zeit, Ideen und Ressourcen dem Gemeinwesen zu Gute kommen lassen, kann dies einen Unterschied für zukünftige Generationen bewirken. 

Ein letztes Wort …

Scott Kelly: Wir alle wissen, dass sich die Dinge beschleunigen. Was die Organisationen und Regierungen machen müssen, ist, den Menschen zu befähigen, sich ebenfalls zu beschleunigen. Dabei geht es um Erziehung, Bildung, Training und Transformation. Wir können Unglaubliches schaffen, wenn wir uns alle auf das Ergebnis fokussieren. Die Möglichkeiten sind nahezu grenzenlos. Das einzige, das diese Entwicklung stoppen könnte, wären Unternehmen, die die Chancen der Zukunft nicht sehen und Regierungen, die nicht zusammenarbeiten. Das müssen wir in den Griff bekommen.

Vielen Dank für das Gespräch.


Bilder: © rkaiser, HITACHI