Direkt vor den Augen der Nutzer: Angreifer schmuggeln Malware in Bilder auf Website

Illustration Absmeier foto freepik ki

Malware-by-Numbers-Kits und GenAI machen Cyberkriminellen das Leben leichter als jemals zuvor.

 

HP veröffentlicht seinen neuesten Threat Insights Report, der zeigt, wie Cyberkriminelle Malware-Kits und generative künstliche Intelligenz (GenAI) einsetzen, um effizientere Angriffe zu entwickeln [1]. Die neusten Tools reduzieren nicht nur den Zeitaufwand für die Erstellung von neuen Angriffskomponenten, sondern auch die erforderlichen Fähigkeiten. GenAI ermöglicht es zudem Angreifern mit Techniken zu experimentieren, die die Erkennung von Malware deutlich erschweren. Der neuste Trend: Die Einbettung von bösartigem Code in Bilddateien.

 

Der Bericht analysiert Cyberangriffe und unterstützt Unternehmen dabei, mit den neuesten Techniken Schritt zu halten, die Cyberkriminelle einsetzen. Basierend auf den Daten von Millionen Endgeräten, auf denen HP Wolf Security läuft, identifizierten HP-Security-Experten unter anderem folgende Kampagnen:

  • Malware-by-Numbers-Kits:
    HP-Security-Experten beobachteten Kampagnen, die die Malware VIP Keylogger und 0bj3ctivityStealer verbreiteten. Bei beiden versteckten die Angreifer bösartigen Code in Bildern auf Filehosting-Websites wie archive.org. Mit solchen Techniken umgehen Angreifer die Erkennung ihrer Malware: Die Bilddateien erscheinen harmlos, wenn sie von bekannten Websites heruntergeladen werden.
  • GenAI unterstützt dabei, bösartige HTML-Dokumente zu erstellen:
    Die HP-Experten entdeckten außerdem eine XWorm-Remote-Access-Trojaner (RAT)-Kampagne, initiiert durch HTML-Schmuggel. Diese enthält bösartigen Code, der die Malware herunterlädt und ausführt. Ähnlich wie bei der von HP im vorigen Quartal analysierten AsyncRAT-Kampagne deutete der Code darauf hin, dass er mit Hilfe von GenAI geschrieben wurde. Dazu gehören beispielsweise eine zeilenweise Beschreibung und das Design der HTML-Seite.
  • Gaming-Betrüger haben keinen Erfolg:
    Angreifer kompromittieren auf GitHub gehostete Cheat-Tools und Modifikations-Repositories für Videospiele. Sie fügen ausführbare Dateien hinzu, die die Lumma-Stealer-Malware enthalten. Sie erbeutet Passwörter, Krypto-Wallets und Browser-Informationen der Opfer. Die Anwender machen es ihnen leicht: Sie deaktivieren häufig Sicherheitstools, um Cheats herunterzuladen und zu verwenden. Ohne Isolationstechnologie setzen sie sich so einem größeren Infektionsrisiko aus.

 

Alex Holland, Principal Threat Researcher, HP Security Lab, kommentiert:

»Die analysierten Kampagnen sind ein weiterer Beweis für die Kommerzialisierung der Internetkriminalität. Malware-by-Numbers-Kits sind immer häufiger frei verfügbar, erschwinglich und einfach zu verwenden. Selbst Anfänger mit begrenzten Fähigkeiten und Kenntnissen können damit eine effektive Infektionskette zusammenstellen. Setzt man GenAI ein, um die Skripte zu schreiben, reduziert dies die Einstiegshürden nochmals deutlich. So sind die Gruppen in der Lage, ihre Ziele auszutricksen und die beste böswillige Nutzlast – also die Teile von Cyber-Angriffen, die den Schaden verursachen – für die Aufgabe auszuwählen, zum Beispiel, indem sie Gamer mit bösartigen Cheat-Repositories ins Visier nehmen.«

HP Wolf Security isoliert Bedrohungen, die sich PC-Erkennungstools entziehen. Die Malware wird isoliert gestartet und kann so keinen Schaden anrichten. HP Wolf Security ermöglicht mit Hilfe detaillierter Analysen einen Einblick in die neuesten Techniken von Cyberkriminellen. Bislang haben Kunden von HP Wolf Security mehr als 65 Milliarden E-Mail-Anhänge, Webseiten und heruntergeladene Dateien geöffnet, ohne dass ein Verstoß gemeldet wurde.

Der Bericht, der Daten aus dem 3. Quartal 2024 untersucht, zeigt: Cyberkriminelle diversifizieren ihre Angriffsmethoden. Sie umgehen so Sicherheitstools, die die neue Malware nicht erkennen:

  • Mindestens elf Prozent der von HP Sure Click identifizierten E-Mail-Bedrohungen umgingen einen oder mehrere E-Mail-Gateway-Scanner.
  • Ausführbare Dateien waren der beliebteste Malware-Typ (40 Prozent), gefolgt von Archivdateien

(34 Prozent).

  • Einen bemerkenswerten Anstieg gab es bei .lzh-Dateien, die elf Prozent der analysierten Archivdateien ausmachten – wobei die meisten bösartigen .lzh-Archivdateien auf Japanisch-sprachige Nutzer abzielten.

 

Dr. Ian Pratt, Global Head of Security for Personal Systems, HP Inc., erklärt:

»Die Angriffe von Cyberkriminellen nehmen hinsichtlich Vielfalt, Umfang und Geschwindigkeit rapide zu. Während ein bösartiges Excel-Dokument blockiert wird, schlüpft eine Archivdatei durch das Schutznetz. Statt schnell wechselnde Infektionsmethoden erkennen zu müssen, sollten Unternehmen ihre Angriffsfläche reduzieren. Riskante Aktivitäten wie das Öffnen von E-Mail-Anhängen, das Anklicken von Links und Browser-Downloads sollte nur in einer speziellen, isolierten Umgebung erfolgen, um so die Gefahr einer Verletzung zu reduzieren.«

 

[1] https://threatresearch.ext.hp.com/hp-wolf-security-threat-insights-report-january-2025/
Diese Daten wurden von zustimmenden HP Wolf Security-Kunden von Juli bis September 2024 erhoben.

 

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