Fernsehen 2.0 – TV-Spaß oder Horrorszenario?

Smart-TV: Deutsche gehen gefährlich leichtsinnig mit der Sicherheit ihrer vernetzten Geräte um.

 

Illustration: Absmeier

Eine neue NordVPN-Umfrage hat ergeben, dass mehr als 53,9 % der deutschen Verbraucher Smart-TV-Geräte in ihrem Haushalt haben. Allerdings unternimmt jeder Vierte laut Studie (25 %) nichts, um die vernetzen Geräte zu schützen. Die Experten sind alarmiert.

Im Jahr 2019 warnte das FBI davor, dass Smart-TV-Nutzer anfällig für Spähangriffe durch Cyberkriminelle sind. Seit dieser Warnung sind die Sicherheitsvorkehrungen der Geräte zwar um einiges fortschrittlicher geworden, aber mit dem Internet verbundene Geräte stellen nach wie vor ein erhebliches Risiko für die Nutzer dar.

»Wie jedes Gerät, das regelmäßig mit dem Internet verbunden ist, sammeln auch Smart-TV-Geräte eine Menge privater Daten. Im Gegensatz zu anderen vernetzten Geräten können die smarten Fernseher aber nicht einfach mit der neuesten Cybersicherheitssoftware, wie etwa einem Antivirus, ausgestattet werden. Das ist natürlich ein gefundenes Fressen für Hacker«, kommentiert Daniel Markuson, Experte für digitale Privatsphäre bei NordVPN.

 

Ein Fernsehabend mit Hackern & Co.

Bei vernetzten Fernsehern ist die Gefahr, abgehört zu werden, um einiges größer als bei anderen Geräten. Warum ist das so? Hacker haben die Möglichkeit, über Schadsoftware auf die Kamera und das Mikrofon eines Smart-TVs zuzugreifen. Die bösartige Software kann einfach über das WLAN eingeschleust werden, mit dem das Gerät verbunden ist. Die Bilder und Videos, die Cyberverbrecher auf diese Weise erhalten, können zum Erpressen genutzt werden oder um zu sehen, wann das Haus leer ist.

Der CIA hat zum Beispiel eine solche Schadsoftware entwickelt, um Nutzer über Smart-TVs von Samsung abzuhören – und was ein Sicherheitsdienst kann, können Hacker schon lange.

Ein weiteres Problem, über das sich die Nutzer Gedanken machen müssen, ist das Tracking. Wie alle vernetzten Geräte sind auch Smart-TVs von einer Vielzahl von Trackern betroffen. Dienste wie Netflix, Hulu oder HBO sammeln über Tracker die Daten der Nutzer und verfolgen deren Streaming-Verhalten. Die Unternehmen verwenden die Informationen häufig, um die Plattform weiter zu verbessern und das Streaming-Erlebnis zu personalisieren. Was aber, wenn genau diese Daten durch Datenlecks in die falschen Hände geraten?

Wenn ein Smart-TV zum Surfen im Internet verwendet wird, kann das Gerät sich außerdem mit Viren infizieren. Wie jeder Computer werden auch vernetzte Fernseher mit Software betrieben. Sie sind aber selten mit denselben Antiviren- und Firewall-Programmen ausgestattet. Sobald der Fernseher also einmal infiziert ist, werden der gesamte Browserverlauf, Passwörter und andere private Daten für Hacker zugänglich.

 

Fernsehgenuss statt Internetfrust – so geht’s

»Der Markt für Smart-TVs wächst rasant. Immer mehr Menschen nutzen die Geräte. Für ein erstklassiges Fernseherlebnis sollte man aber nicht seine Sicherheit aufs Spiel setzen. So müssen nicht nur die Unternehmen stetig ihre Sicherheitsfunktionen verbessern, auch jeder Einzelne von uns muss aktiv werden und sich vor Cyberangriffen schützen«, sagt Daniel Markuson von NordVPN. Hier einige Tipps des Experten zur Verbesserung der Sicherheit von Smart-TV-Geräten:

  • Verwenden Sie sichere Passwörter. Wenn Ihr Fernseher regelmäßig oder ständig mit dem Internet verbunden ist, sollten Sie sicherstellen, dass das Gerät sowie alle darauf installierten Anwendungen durch starke Passwörter geschützt werden. Ein gutes Passwort ist komplex und besteht aus einer Mischung aus Zahlen, Buchstaben und Sonderzeichen.
  • Halten Sie die Software Ihres Geräts stets aktualisiert. Software-Updates sind für die Cybersicherheit von entscheidender Bedeutung, da die Hersteller ihr Bestes tun, um vorhandene Sicherheitslücken zu schließen. Mit den Updates werden diese Fehler behoben, neue Funktionen hinzugefügt und bestehende verbessert.
  • Sichern Sie Ihren Router. Zusammen mit allen anderen Smart-Home-Geräten, die Sie möglicherweise besitzen, wird Ihr Smart-TV wahrscheinlich auch über einen Router mit dem Internet verbunden sein. Sie können ein VPN (virtuelles privates Netzwerk) auf Ihrem Heimrouter installieren, um persönliche Daten zu verschlüsseln und für Dritte unleserlich zu machen.
  • Laden Sie nur Apps aus offiziellen Stores herunter. Installieren Sie keine Programme und Spiele aus inoffiziellen Quellen auf Ihren Smart-TV herunter. Vergewissern Sie sich, dass sowohl die App als auch der Anbieter zuverlässig sind. Wenn eine Anwendung generellen Zugriff auf Ihre Daten, Ihre Kamera oder Ihr Mikrofon verlangt, sollten Sie das nicht erlauben. Das ist für die Funktionalität der meisten Apps nämlich nicht erforderlich.
  • Schalten Sie die Kamera an Ihrem Fernseher aus, wenn Sie sie nicht nutzen. Unabhängig davon, ob es sich um eine integrierte oder eine externe Kamera handelt, schalten Sie sie aus, wenn Sie sie nicht benutzen. Wenn Sie Ihre Kamera nicht ausschalten können, decken Sie das Objektiv mit einem Stück Klebeband oder einem Aufkleber ab.

Lesen Sie hier mehr über die Sicherheit von Smart-TVs: https://nordvpn.com/de/blog/smart-tv-sicherheit/

 

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