Kosten und Komplexität der Migration im Griff – Erfolgsfaktoren von WIN-10-Rollouts

Das Ende von Windows 7 rückt immer näher und steht in Kürze vor der Tür, genauer gesagt im Januar 2020. Dann wird Microsoft auch die letzten Updates für diese Windows-Version einstellen und Unternehmen dazu drängen, bis dahin auf Windows 10 umzusteigen.

Dieser Umstieg bedeutet nicht nur einen Rollout eines neuen Betriebssystems im gesamten Unternehmen, sondern auch nachhaltige Veränderung der IT-Prozesse dahinter. Mit WIN 10 kommen halbjährliche Updates der OS-Version einher, die nicht mehr wie früher jahrelang vor sich hergeschoben werden können, da man die neuen Funktionen vielleicht gar nicht benötigt. Das wiederum reduziert den Update-Zyklus für Unternehmen drastisch und stellt sie vor einige neue Herausforderungen. 

Damit solch ein WIN-10-Rollout auch nachhaltig und langfristig gelingen kann, hat LEXTA die ausschlaggebenden Erfolgsfaktoren zusammengestellt:

  • Automatisierung
  • Konsolidierung des Applikationsportfolios
  • Kommunikation
  • Kompatibilität

Im ersten Schritt gilt es natürlich eine umfassende Strategie zu entwickeln, wie der Rollout angegangen werden soll. Dabei ist eine realistische Kalkulation des Zeitaufwands ebenso wichtig wie die Wahl der richtigen Rollout-Methode. Ziel des Rollouts ist es in erster Linie, eine schnelle und reibungslose Migration zu gewährleisten, um das operative Tagesgeschäft nicht negativ zu beeinflussen. Dahinter verbirgt sich jedoch mehr. Auf lange Sicht muss sich das Unternehmen darauf einstellen, den schnelllebigen Update-Zyklus zukünftig mitgehen zu können. Das erfordert logischerweise schnelle Prozesse bei der Umsetzung, sowohl intern bei der IT, aber auch extern bei Providern – am besten ohne dabei eine Kostenexplosion zu verursachen. 

Automatisierung. Ein großer Entlastungsfaktor kann hierbei die Automatisierung sein. Die sich in Zukunft halbjährlich wiederholenden Prozesse bieten das perfekte Potenzial zur Automatisierung, wenn möglich hochgradig. Dabei kann entsprechende Software helfen, etwa UEM-Lösungen. Welcher Ansatz für Ihr Unternehmen am besten geeignet ist, zeigt meistens nur die Einzelfallbetrachtung. 

Konsolidierung. Bevor es zur Automatisierung kommen kann, müssen zuerst die bestehenden Applikationen und Services entschlackt werden. Mit der Konsolidierung des Applikationsportfolios ist hierbei das zentrale Entfernen von nicht mehr verwendeter Software im Unternehmen gemeint. Dabei können gleichwohl Softwarelösungen vereinheitlicht werden, um »schlanker« zu werden. Das vereinfacht die späteren iterativen Prozesse immens. Somit kann die Migration zu WIN 10 als Chance zur Optimierung genutzt werden, um Redundanzen und Komplexität zu reduzieren. Eine Konsolidierung des Applikationsportfolios bietet große Kosteneinsparpotenziale in der IT-Infrastruktur und in den IT-Prozessen, beispielsweise in Form von Wartung und Support. 

Kommunikation. Des Weiteren spielt Kommunikation eine entscheidende Rolle. Die Erhöhung der Update-Frequenz sowie der Rollout an sich erfordern einen intensiven Austausch zwischen abteilungsübergreifenden Mitarbeitern. Alle Mitarbeiter jeglicher Fachabteilungen müssen gemeinsam ins Boot geholt werden, sodass keiner von der anstehenden Migration, einhergehend mit den langfristigen Änderungen, überrascht wird. Entsprechende Schulungen bieten sich hierbei an, um die Mitarbeiter im Unternehmen auf das neue Betriebssystem vorzubereiten, ihnen aber gleichzeitig auch aufzuzeigen, wie die Prozesse in Zukunft sie selbst beeinflussen. Für gegebenenfalls kurzfristig anfallende Probleme mit neuen OS-Versionen sollte immer ein passender Ansprechpartner beziehungsweise Support zur Verfügung stehen. 

Kompatibilität. Die Kompatibilität der Soft-, aber auch der Hardware ist Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Migration. Dabei konzentriert sich wohl der Hauptteil der Arbeit auf die Aufrechterhaltung der Kompatibilität bei allen im Unternehmen verwendeten Anwendungen. Hierbei sollte eine klare Priorisierung vorherrschen, welche Applikationen für das operative Geschäft als kritisch zu erachten sind. Diese gilt es vor jeder neuen Version ausführlich zu testen, sodass eine Beeinträchtigung ausgeschlossen werden kann. Je nachdem wie viele sonstige Anwendungen für das Unternehmen im Einsatz sind, kann die entsprechende Kompatibilität von einzelnen Applikationen auch erst im Nachhinein im Praxistest überprüft werden. Dies wird durch eine hohe Abwärtskompatibilität der Update-Versionen von WIN 10 unterstützt. Diese geforderte »App Readiness« ist einerseits zeitaufwendig und verursacht andererseits Kosten. Gut strukturierte IT-Prozesse wirken dem entgegen und helfen dabei, sich auf wiederholende Tests durch Standardisierung einzustellen. Für den erstmaligen Rollout von WIN 10 sollten allerdings genügend Ressourcen eingeplant werden, um vorher alle Applikationen ausführlich zu testen.

Fazit. Beachtet man diese vier Faktoren, so kann man einer nahenden Migration und den darauffolgenden Updates zuversichtlich entgegensehen. Trotzdem stellt sich die wichtige Frage: Welche Kosten kommen auf mich zu? Mit welchem Ausmaß an Kosten muss ich für das Unternehmen beziehungsweise die Abteilung rechnen? Natürlich weist jeder Einzelfall einen hohen Komplexitätsgrad auf, wobei Ihre IT-Managementberatung Ihnen aber zur Seite steht und mit langjähriger Expertise helfen kann, diese Kosten für einen solchen Windows-10-Rollout mit anschließend nachhaltiger Strategie realistisch einzuschätzen und damit minimal zu halten. 


Mohammed Mosavi, Partner,
LEXTA CONSULTANTS GROUP, Berlin
www.lexta.com

 

 

 

Titelfoto: © Stanislaw Mikukulski /shutterstock.com

 

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