Netzwerktrend 2025: KI bringt NaaS auf das nächste Level

Illustration Absmeier foto freepik

Künstliche Intelligenz (KI) gewinnt in so vielen Bereichen unseres Privat- und Berufslebens an Bedeutung. Die Anwendungsbeispiele sind vielseitig und uns wird bewusst, wo die großen Errungenschaften liegen und wo KI nur gehypt wird.

»Ein Bereich, in dem wir aktuell eine echte KI-gestützte Revolution erleben, ist der Einsatz von Network as a Service (NaaS) in Unternehmensnetzwerken. KI ist hier viel mehr als nur eine weitere Funktion, genauer gesagt vervielfacht es die Vorteile des NaaS-Modells und wird die NaaS-Implementierung in einer Reihe von Branchen vorantreiben«, meint Tim Dyer, VP, Networking, Intelligent Cellular and Security Solutions, von CommScope

Network as a Service (NaaS) ist im Wesentlichen ein von Dritten bereitgestelltes und verwaltetes Netzwerk. Beim NaaS-Modell überwacht, verwaltet und optimiert der Anbieter das Netzwerk des Unternehmens aus der Ferne über das Internet und kann sogar potenzielle Hardware vor Ort ersetzen. NaaS sorgt für einen denkwürdigen Wandel, weg von einem netzwerkorientierten Ansatz hin zu einem stärkeren Fokus auf die Nutzerzufriedenheit, wobei Service Level Agreements (SLAs), die einzige Messgröße für Nutzererfahrung im Netzwerk, noch mehr an Bedeutung gewinnt.

Dieses Geschäftsmodell ist im Vergleich zur Unterhaltung einer großen internen IT-Abteilung und Netzwerkhardware wirtschaftlicher und dennoch sicher, da Anbieter Sicherheitsdienste auf der Netzwerkebene integrieren. NaaS-Umgebungen sind flexibel und skalierbar – die Erweiterung von Kapazitäten ist ähnlich einfach, wie die Anpassung eines Serviceplans.

Doch trotz all dieser Vorteile ist die Akzeptanz von NaaS noch relativ gering, was unter anderem daran liegt, dass es schwierig ist, mit kleinen IT-Teams granulare Kontrolle des Netzwerks sicherzustellen und Einblicke zu gewinnen. Die Zurückhaltung nimmt jedoch ab, und ABI Research schätzt, dass bis 2030 über 90 Prozent der Unternehmen mindestens 25 Prozent ihrer Netzwerkdienste über das neue nutzungsbasierte Model abwickeln werden [1].

KI beflügelt NaaS

Neu verfügbare KI-Integrationen bieten Schnittstellen mit natürlicher Sprachverarbeitung, die IT-Teams zielgerichtet bei der Netzwerkverwaltung unterstützen können. Selbst Junior-IT-Mitarbeiter können so Ergebnisse auf Expertenniveau liefern, wenn sie von einer leistungsfähigen KI unterstützt werden. Neueste KI-Integrationen für Netzwerke können sogar Ansprüche erkennen und daraus die entsprechenden Anforderungen an das Netzwerk ableiten und Änderungen automatisch vornehmen.

KI-gestütztes NaaS treibt auch die Entwicklung digitaler Simulationen von Netzwerken voran. Dadurch können unzählige Netzwerkänderungen imitiert werden, um mögliche Effizienzsteigerungen zu entdecken. Dennoch bietet KI keine Lösung, die von Anfang an perfekt funktioniert. Eigenheiten, die in generativen KI-Interaktionen auftreten können, sind ein reales Phänomen. Auch wenn sich die Technologie ständig weiterentwickelt, müssen NaaS-KI-Lösungen letztlich der menschlichen Kontrolle und Beurteilung unterliegen. Aktuell kann keine KI eine menschliche Entscheidungsfindungskette ersetzen. Mit der Zeit und durch Training verbessert die KI jedoch ihre Genauigkeit und kann IT-Teams spürbar entlasten.

KI kann in der Netzwerkverwaltung auf zwei Arten eingesetzt werden:

  • Generative KI (GenAI):
    Nutzt gesammelte Daten, um Mitarbeiteranfragen in natürlicher Sprache zu beantworten. Diese Schnittstelle ist transparent, und GenAI gibt Empfehlungen ebenfalls in intuitiver Sprache an die menschlichen User weiter.
  • KI-gestütztes Remote-Monitoring und -Management (RMM):
    Weniger transparent, aber proaktiver bei der Abgabe von Empfehlungen. RMM entwickelt ein tiefes Verständnis der Netzwerkparameter und spürt potenzielle Probleme auf, bevor sie auftreten.

Die Einblicke, die aus diesen beiden Ansätzen – menschlich initiiert und KI-initiiert – gewonnen werden, ermöglichen es auch einem IT-Team mit begrenzten Ressourcen, Netzwerkproblemen einen Schritt voraus zu sein. Teams müssen allerdings zunächst lernen, den Erkenntnissen und Empfehlungen von KI in einer NaaS-Umgebung zu vertrauen. Bei der Interaktion geht es nicht nur darum, die Ergebnisse von KI richtig zu interpretieren, sondern auch darum, die richtigen Fragen zu stellen. Dieser Vertrauensaufbau ist ähnlich wichtig wie der Aufbau von Vertrauen zu einem wichtigen Mitarbeiter.

Richtig genutzt sind die Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung durch KI-Integration in NaaS vielfältig und reichen von proaktiver RMM-Fehlerbehebung bis hin zur digitalen Simulation von Netzwerken. IT-Teams werden dank fortschrittlicher KI-Toolkits zukünftig wesentlich produktiver arbeiten können.

[1] https://www.abiresearch.com/press/90-of-enterprises-will-adopt-network-as-a-service-by-2030-but-uncertainty-keeps-market-nascent

4345 Artikel zu „Netzwerk KI“

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