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Deutschlands Vermögensverwalter drohen im digitalen Zeitalter den Anschluss zu verlieren – auch weil strukturelle und kulturelle Barrieren schnelle, skalierbare Kundenlösungen ausbremsen.
Mit einem Gesamtvermögen von über 4,1 Billionen Euro zählt Deutschland zu den größten Vermögensmärkten Europas. Doch hinter der glänzenden Fassade offenbaren sich wachsende Herausforderungen: Laut dem »State of Wealth Management Report 2025« von Seismic, einem Anbieter von Enablement-Lösungen, hat die deutsche Vermögensbranche erhebliche Schwierigkeiten, die digitale Transformation voranzutreiben [1]. Gleichzeitig ist das Vermögen der privaten Haushalte seit 2021 um 15 Prozent gesunken. Das kann als Signal für schwindendes Vertrauen und zunehmenden Druck in der Branche gewertet werden.
Der Report beleuchtet den Digitalisierungsstand mittelgroßer Vermögensverwaltungsunternehmen in fünf europäischen Kernregionen. Grundlage sind 200 Interviews mit Führungskräften und Entscheidungsträgern aus der DACH-Region, Frankreich, dem Vereinigten Königreich, den Benelux-Staaten und Skandinavien. Ziel der Studie ist es, zentrale Herausforderungen, bestehende Lücken und Innovationspotenziale in der digitalen Transformation der Branche aufzuzeigen.
Wo Tradition bremst und Technik beschleunigt
Laut Studie sehen 53 % der deutschen Vermögensverwalter veraltete IT-Systeme und Integrationsprobleme als ihre größte interne Hürde. Das ist der höchste Wert in ganz EMEA. Weitere 38 % nennen den Widerstand von Beratern gegen neue Technologien als zentrales Problem. Gleichzeitig herrscht aber auch Optimismus: 55 % bewerten ihre KI-Initiativen als »sehr effektiv« und 68 % sehen in digitalem Onboarding und Self-Service-Tools die größte Chance, neue Kundengenerationen zu gewinnen.
Eine wachsende Lücke: Wenn Ambitionen an alten Strukturen scheitern
Damit steht Deutschland vor einer paradoxen Situation. Ein Land, das für industrielle Präzision und Prozessdisziplin bekannt ist, kommt beim digitalen Wandel nicht vom Fleck. Die Folge ist eine wachsende Kluft zwischen technologischen Ambitionen und operativer Realität. Während jüngere Kundinnen und Kunden zunehmend personalisierte, digitale Lösungen erwarten, verharren viele Vermögenshäuser in alten Strukturen. Diese Trägheit bremst nicht nur das Wachstum, sondern untergräbt auch das Vertrauen. Und Vertrauen ist das zentrale Kapital der Branche.
»Die deutsche Finanzbranche steht vor derselben Herausforderung, die die Industrie einst meisterte: Sie muss Exzellenz in Präzision und Qualität erreichen, nur eben digital. Andernfalls riskieren sie nicht nur, Kapital zu verlieren, sondern auch ihre Führungsrolle in Europa«, sagt Gemma Livermore, FS Marketing Director bei Seismic.
Digitalisierung als Standortfrage
Der Bericht macht deutlich: Deutschlands Vermögenssektor hat das Potenzial, eine Führungsrolle im europäischen Wettbewerb einzunehmen, sofern er bereit ist, den Wandel aktiv zu gestalten. In einer Zeit, in der Vermögen mobiler ist als je zuvor, ist die digitale Kompetenz entscheidend für den Standort des Vertrauens.
Denn Kapital folgt Vertrauen. Und Vertrauen basiert heute auf digitaler Leistungsfähigkeit.
[1] https://www.seismic.com/resources/reports/seismic-wealth-management-report-2025/
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