Von der künstlichen zur kollektiven Intelligenz: Das volle Transformationspotenzial von GenAI erschließen

Illustration Absmeier foto freepik ki

Rund 90 Prozent aller Berufe werden sich laut Cognizant Research durch generative KI verändern – nicht als Bedrohung, sondern als Katalysator für neue Rollen, neue Wertschöpfung und neue Formen der Zusammenarbeit [1]. Doch wie gelingt Unternehmen der verantwortungsvolle Sprung von Einzelanwendungen zu einer systemischen KI-Transformation? Ein Blick auf Strategien, Plattformen und Erfahrungen von Cognizant zeigt, wie GenAI wirtschaftliche und soziale Potenziale zugleich freisetzen kann und warum jetzt Gestaltungsmut gefragt ist.

 

Der Einsatz generativer KI erreicht in Unternehmen eine neue Größenordnung. Bei Cognizant wurden im vierten Quartal 2024 bereits rund 20 Prozent des Codes durch KI generiert. Parallel dazu qualifizierte der Technologiedienstleister mehr als 230.000 Mitarbeitende in KI-Kompetenzen – ein klares Signal: KI-Transformation betrifft längst nicht mehr nur die IT, sondern gesamte Organisationen.

Über eine Milliarde Dollar investierte Cognizant in den vergangenen Jahren in Technologie, Partnerschaften, operatives Setup und Talententwicklung. Das Ziel: KI-Plattformen schaffen, die skalierbar, interoperabel und anpassungsfähig sind.

Ein Beispiel dafür ist Flowsource, eine KI-gestützte Engineering-Plattform, die bereits bei 150 Kunden in Pilotprojekten zum Einsatz kommt. Oder Neuro, eine interne KI-Plattform, die Delivery-Exzellenz, Risikomanagement und Ressourcensteuerung intelligenter macht. Beide Tools zeigen: KI ist bei Cognizant integraler Bestandteil der Wertschöpfung.

Diese Plattformstrategie wirkt sich direkt auf das Geschäft aus: Über 10.000 Use Cases umfasst das aktuelle KI-Portfolio von Cognizant – vom Echtzeit-Marktscreening eines Finanzdienstleisters bis zum Produktionsmonitoring eines Herstellers, der Engpässe frühzeitig erkennt. Die Stoßrichtung dahinter lässt sich auf drei Ziele verdichten: Hyper-Produktivität, Industrialisierung von KI und Agentifizierung von Geschäftsprozessen – der Übergang zu selbststeuernden, intelligenten Organisationseinheiten.

 

KI als Wachstumstreiber und Talentverstärker

In der Thought-Leadership-Publikation »New Minds, New Markets« beschreibt Cognizant KI als Enabler neuer Märkte, neuer Talente und neuer Teilhabeformen – besonders in Regionen des Globalen Südens [2].

Denn GenAI baut Barrieren ab. Aufgaben, die früher hohe technische Expertise verlangten, werden durch GenAI auch für kommunikative, kreative oder strategisch denkende Talente zugänglich. Die Nachfrage nach Soft Skills wie Empathie, kritischem Denken oder interdisziplinärer Moderation wird steigen. Gleichzeitig können Berufseinsteiger durch KI-gestützte Assistenzsysteme ein Leistungsniveau erreichen, das früher nur erfahrenen Fachkräften vorbehalten war. So entstehen menschenzentrierte Hightech-Karrieren, die Fähigkeiten verstärken, nicht ersetzen. KI wird damit zum Talentmultiplikator – ein entscheidender Aspekt angesichts globaler Fachkräftelücken.

 

KI braucht Verantwortung

Cognizant setzt auf einen pragmatisch-humanistischen Ansatz und sucht aktiv den Dialog mit alternativen Denkmodellen. Ein Beispiel ist die Zusammenarbeit mit Maya Ben Dror, Mitgründerin von ComplexChaos, die Empathie als Leitgedanken in die KI-Debatte einbringt. Für sie ist KI ein Werkzeug kollektiver Verständigung – nicht nur individueller Produktivität.

Während Ben Dror fragt: »Was wäre, wenn KI die Interessen zukünftiger Generationen vertreten könnte?«, stellt Cognizant eine verwandte Frage: »Wie gestalten wir Arbeitsmärkte, die inklusiver, widerstandsfähiger und dynamischer sind?« Beide Perspektiven eint die Überzeugung: Technologie ist kein Selbstzweck. Sie muss gesellschaftlich verankert, ethisch reflektiert und ökonomisch tragfähig sein.

 

Was Unternehmen jetzt tun sollten

Für CIOs, Digitalverantwortliche und Innovationsmanager ergibt sich daraus ein klarer Handlungsrahmen:

  • Nicht abwarten, sondern aktiv gestalten. Wer heute in KI investiert, investiert in die Wettbewerbsfähigkeit von morgen.
  • Prozesse und Plattformen über Einzellösungen denken. Skalierung gelingt nur über einheitliche, integrierte Systemarchitekturen.
  • Talente entwickeln, nicht ersetzen. Schulung, Umschulung und Empowerment sind zentrale Hebel für die Produktivität von morgen.
  • Ethik und Verantwortung mitdenken. Vertrauen wird zum neuen Betriebssystem in der KI-Ökonomie.

Cognizant unterstützt Unternehmen branchenübergreifend mit skalierbaren Plattformen, tiefem Branchenwissen und einer klaren Vision: KI nicht nur einzusetzen, sondern sinnvoll zu gestalten. Der Markt für KI-getriebene Transformation wird bis 2030 auf rund drei Billionen US-Dollar geschätzt – größer als jede technologische Chance der letzten drei Jahrzehnte. Unternehmen, die dieses Potenzial verantwortungsvoll nutzen, sichern nicht nur Wachstum. Sie gestalten Zukunft.

 

[1] https://www.cognizant.com/en_us/insights/documents/new-work-new-world-with-generative-ai-wf2064768.pdf
[2] https://www.cognizant.com/us/en/aem-i/new-minds-new-markets-ai-customer-experience

 

 

 

 

 

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