Warum der Osten wirtschaftlich hinter dem Westen zurückbleibt

Seit der Wiedervereinigung hat Ostdeutschland wirtschaftlich zwar aufgeholt, der Rückstand zum Westen bleibt aber groß, zeigt eine Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).

Trotz großer Fortschritte liegt die ostdeutsche Wirtschaft 35 Jahre nach dem Mauerfall immer noch deutlich hinter dem Westen zurück. Das geht aus einer neuen IW-Studie hervor, für die die Forscher die wirtschaftliche Entwicklung des Ostens mit dem Westen seit 1990 mithilfe des IW-Einheitsindex und weiterer Daten verglichen haben [1]. Demnach hat die Wirtschaft in den neuen Bundesländern gut 78 Prozent des Westniveaus erreicht. Doch inzwischen herrscht Stagnation: Bereits seit fünf Jahren findet keine Angleichung mehr statt, zuletzt ist der Osten sogar leicht zurückgefallen.

In diesen Bereichen schwächelt der Osten:

  • Erwerbsbeteiligung
    Die ostdeutsche Erwerbsbeteiligung liegt bei nur 86 Prozent des westdeutschen Werts und damit auf dem Niveau von 2020. Langfristig wird sie weiter abnehmen, weil die Bevölkerung in Ostdeutschland stärker altert. Im Jahr 2022 war mehr als jeder vierte Ostdeutsche älter als 65 Jahre, im Westen war es nur gut jeder Fünfte.
  • Innovationstätigkeit
    Drei Viertel aller Beschäftigten in Forschung und Entwicklung arbeiten in Deutschland in einem Unternehmen mit über 500 Mitarbeitern. Auch weil solche Großunternehmen im Osten rar sind, liegt die Innovationstätigkeit dort erheblich unter Westniveau. Das wird bei den Patenten besonders deutlich: Im Schnitt melden westdeutsche Unternehmen noch immer fünfmal so viele Patente an wie ihre ostdeutschen Pendants.
  • Digitalisierung
    Auch bei der Digitalisierung haben ostdeutsche Firmen Nachholbedarf, zeigen Unternehmensbefragungen. Die Informations- und Kommunikationsbranche trägt hier keine drei Prozent zur Bruttowertschöpfung bei – kaum mehr als die Hälfte des westdeutschen Werts. Das deutet auf deutliche Defizite bei Digitalisierung und Vernetzung der Wirtschaft hin.
  • Investitionen
    Weil sie entscheiden, wie sich das Wachstumspotenzial in den nächsten Jahren entwickelt, sind Investitionen ein wichtiger Zukunftsindikator. Sie verharren in Ostdeutschland jedoch seit 2010 bei nur gut 70 Prozent des westdeutschen Pro-Kopf-Werts. Während des Vereinigungsbooms 1995 waren sie knapp 50 Prozent höher als im Westen.

 

Ostdeutschland muss offen für Digitalisierung und ausländische Fachkräfte sein

Ostdeutschland hat mit strukturellen Schwächen zu kämpfen, die die wirtschaftliche Dynamik ausbremsen. »Eine vollständige Angleichung an Westdeutschland ist kurzfristig nicht realistisch«, sagt IW-Experte Klaus-Heiner Röhl. Umso wichtiger seien konkrete Schritte: mehr Offenheit für ausländische Fachkräfte, ein schnellerer Ausbau der Digitalisierung sowie eine stärkere Vernetzung von Forschung, Startups und Unternehmen.

 

[1] Zur Methodik: Der IW-Einheitsindex berücksichtigt neben der Wirtschaftsleistung je Einwohner auch die Produktivität, den Kapitalstock, den Anteil Hochqualifizierter aus Forschung und Entwicklung, die Erwerbsbeteiligung sowie die Arbeitslosen- und Selbstständigenquote.
Röhl, Klaus-Heiner, 2025, 35 Jahre Wiedervereinigung. Was wurde in Ostdeutschland erreicht und wo liegen die größten ökonomischen Probleme?, in: IW-Trends, 52. Jg., Nr. 3, S. 61-80
https://www.iwkoeln.de/fileadmin/user_upload/Studien/IW-Trends/PDF/2025/IW-Trends_2025-03-04_R %C3 %B6hl.pdf

 

Kaufkraft der Rente: Wo ist die Rentenkaufkraft am höchsten?

Die Kaufkraft der Rente schwankt regional um bis zu 70 Prozent. Das geht aus einer Studie des Forschungsinstituts Prognos im Auftrag des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor [1]. So stehen Rentnerinnen und Rentner im Eifelkreis Bitburg-Prüm preisbereinigt nur 856 Euro zur Verfügung. In der thüringischen Stadt Gera hingegen – dem Ort mit dem bundesweit höchsten ökonomischen Lebensstandard für Rentner – sind es 1.437 Euro. Dabei steht dieses Beispiel stellvertretend für das Phänomen, dass die Rentenkaufkraft im Osten höher als im Westen ist. Am ungünstigsten ist das Zusammenspiel aus regionaler Rentenhöhe und Kaufkraft in Süddeutschland – von den fünf Kreisen mit der niedrigsten Rentenkaufkraft liegen jeweils einer in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz und drei in Bayern. »Für die Auswertung hat Prognos die regionalen Lebenshaltungskosten und Rentenhöhen in 400 Landkreisen und kreisfreien Städten miteinander verglichen. Ob die Älteren zusätzlich noch Kapital- und Mieteinkünfte haben oder private Renten beziehen, blieb unberücksichtigt.« Mathias Brandt

https://de.statista.com/infografik/32103/durchschnittliche-rentenkaufkraft-in-deutschland-nach-bundeslaendern/?lid=ajvn8hms0a18
 
[1] https://www.gdv.de/gdv/medien/medieninformationen/bundesweiter-vergleich-kaufkraft-der-rente-schwankt-regional-um-bis-zu-70-prozent–162908

 

 

Das Demografie- und Wirtschaftsproblem des Ostens

Bei der Altersstruktur und der Wirtschaftsleistung belegen ostdeutsche Bundesländer die hinteren Ränge. Sachsen-Anhalt, Thüringen, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg weisen im Vergleich mit westdeutschen Ländern alle einen höheren Altersquotienten auf. Dieser bildet die Anzahl der ab 65-Jährigen je 100 Personen im Alter von 20- bis 65 Jahren ab. Auch bei der Wirtschaftsleistung je Erwerbstätigen belegen ostdeutsche Bundesländer – mit Ausnahme von Brandenburg – hintere Ränge. Das zeigt die Statista-Infografik mit Daten der Statistische Ämter des Bundes und der Länder.

Um dem demografischen Wandel entgegenzuwirken, sind die ostdeutschen Bundesländer also in besonderem Maße auf Zuzüge und Zuwanderung angewiesen. Wenn demnächst Angehörige der Babyboomer-Generation in Rente gehen, könnte sich die Problematik noch einmal verschärfen und unter anderem zu einem noch höheren Fachkräftemangel führen.

Bei der Wirtschaftsleistung weisen die ostdeutschen Bundesländer mit Ausnahme von Brandenburg ein Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigen von unter 80.000 Euro auf. Sieben Länder liegen zwischen 80.000 und 90.000 Euro, sechs Länder über 90.000 Euro. Spitzenreiter ist Hamburg mit über 110.000 Euro. Hamburg weist zudem auch den niedrigsten Altersquotienten aller Bundesländer auf. Auch bei anderen wirtschaftlichen Kennzahlen liegt der Osten noch hinter dem Westen.

Die letzten Erfolge der AfD bei den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen könnten dafür sorgen, dass Zuzüge, Zuwanderung und Neuansiedlung von Unternehmen zusätzlich gebremst werden. Migranten könnten ostdeutsche Länder aus Sorge vor Ausgrenzung und Verfolgung meiden, Unternehmer könnten zum Beispiel aus Sorge vor einem Imageverluste davon absehen, in Ostdeutschland zu gründen oder zu investieren. Matthias Janson

https://de.statista.com/infografik/32958/altenquotient-und-das-bruttoinlandsprodukt-je-erwerbstaetigem-nach-bundeslaendern/?lid=buoyoup9fqjz

 

35 Jahre Deutsche Einheit: Wie geht es der Wirtschaft in Ostdeutschland?

Die ostdeutschen Bundesländer können auch 34 Jahre nach der Wiedervereinigung wirtschaftlich in absehbarer Zeit nur zu den schwächeren Westländern aufschließen. In vielen Bereichen ist der Abstand noch groß, wie die Statista-Berechnung auf Basis ausgewählter wirtschaftlicher Kennzahlen zeigt. Ausnahme sind die gewerblichen Existenzgründungen, allerdings nur weil bei den neuen Ländern Berlin inkludiert ist und die gewerbliche Gründungsintensität hier besonders hoch ist.

Problematisch ist weiterhin, dass es im Osten insgesamt zu wenig Personal im Bereich Forschung und Entwicklung (»FuE«) gibt. Viele Unternehmen hätten nur wenig Mitarbeiter, die mit der Entwicklung von neuen Produkten und Verfahren befasst seien. Weiterhin liegt die Arbeitslosenquote noch immer über der im Westen, gleichwohl ist sie in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich gesunken. Dass die Wirtschaft in Ostdeutschland in vielen Bereichen noch nicht vollständig zu der im Westen aufschließen konnte, hat unter anderem auch mit der Altersverteilung zu tun.

Die Wirtschaftskraft liegt auf Einwohner gerechnet im Osten noch rund 25 Prozent unter der des Westens. Die Arbeitnehmerentgelte liegen im Osten im Schnitt noch 10 Prozent unter denen Westdeutschlands. Außerdem – in der Grafik aus Datenaktualitätsgründen nicht gezeigt – fällt schwer ins Gewicht, dass die Pro-Kopf-Investitionen in Ausrüstungen wie Maschinen oder Produktionsanlagen im ostdeutschen Durchschnitt zuletzt gerade einmal gut 64 Prozent des Westniveaus betrugen. Dadurch kann die Industrie in den kommenden Jahren wenig dazu beitragen, dass sich der Osten wirtschaftlich stark weiterentwickelt. Matthias Janson

https://de.statista.com/infografik/23015/wirtschaftliche-kennzahlen-fuer-ostdeutschland/?lid=y2jqitrt335x

 

AfD schadet dem Wirtschaftsstandort Deutschland

foto freepik ki

Die Aussichtslage für die Bundestagswahl ist unübersichtlich. Viele Kommentatoren befürchten, dass radikale Kräfte und besonders die AfD zu den Gewinnern gehören könnten. Dabei sind deren ökonomische Vorschläge hochproblematisch für die deutsche Volkswirtschaft, zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), die im Auftrag der Unternehmensinitiative »Vielfalt ist Zukunft« entstanden ist [1].

 

Keine Partei plant so umfangreiche Steuersenkungen wie die AfD: In ihrem Wahlprogramm wirbt sie mit Steuergeschenken von 181 Milliarden Euro, umgerechnet 20 Prozent der Gesamtsteuereinnahmen. Dadurch wäre die staatliche Handlungsfähigkeit stark eingeschränkt. Dies gilt umso mehr, da die Partei eine deutliche Rentenerhöhung auf 70 Prozent des letzten Nettoeinkommens fordert – inklusive eines Steuerzuschusses zur Rentenversicherung.

Besonders gefährlich für den Standort ist nach wie vor die Forderung, dass die Bundesrepublik aus dem Euro und womöglich sogar aus der EU austreten soll. Die Kosten eines Dexit würden nach nur fünf Jahren 5,6 Prozent des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) – umgerechnet 690 Milliarden Euro – betragen, zeigen IW-Berechnungen. Damit würden 2,5 Millionen Arbeitsplätze wegfallen. Die ökonomischen Folgen eines Austritts aus der Gemeinschaftswährung kämen noch hinzu.

Ausländische Beschäftigte bringen Wirtschaft voran

Problematisch ist auch die Wirkung der AfD auf potenzielle Zuwanderer: Die Demografie-Entwicklung kann nur mit ausländischen Erwerbstätigen ausgeglichen werden. Deutschlandweit erwirtschaften die 6,7 Millionen ausländischen Beschäftigen schon heute 13,2 Prozent der Bruttowertschöpfung. Nimmt man die vor- und nachgelagerten Impulse dieser Tätigkeiten hinzu, steigt deren wirtschaftliche Bedeutung sogar auf 16,9 Prozent, das entspricht einer Wertschöpfung von 648 Milliarden Euro. Besonders in Ostdeutschland haben ausländische Beschäftigte die Wirtschaft vorangebracht: Ohne Drittstaaten-Zuwanderung hätte es hier keine Zuwächse bei sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung in den vergangenen Jahren gegeben.

Unternehmer geben der AfD-Energiepolitik Note 5

In der Energiepolitik kombiniert die AfD Windrad-Abbau, Kernenergie-Wiedereinstieg und eine Reparatur von Nordstream II mit Abgaben- und Steuerentlastungen. Die deutschen Unternehmen überzeugt dieses Angebot nicht: 67,2 Prozent erkennen im langfristigen Erstarken der Partei ein Risiko für die Transformationspolitik; nur sieben Prozent eine Chance. Von der Wirtschaft gibt es für die AfD-Energiepolitik ein glattes »mangelhaft« – Schulnote 5.

»Die AfD ist nicht nur eine Gefahr für den Standort, sondern sie vergiftet auch den Diskurs«, sagt Studienmitautor Knut Bergmann. »Mit Begriffen wie ›Remigration‹ oder ›The Great Reset‹ dockt die Partei bewusst an extrem rechte und verschwörungstheoretische Narrative an.« Unternehmen und Verbände trauen der Partei keinen positiven politischen Beitrag zu: »Das spiegelt sich auch im großen Engagement der deutschen Wirtschaft für Vielfalt, Weltoffenheit und Toleranz wider«, sagt IW-Hauptstadtbüroleiter Bergmann.

Knut Bergmann / Matthias Diermeier

 

[1] https://www.iwkoeln.de/fileadmin/user_upload/Studien/Gutachten/PDF/2025/IW-Gutachten_2025-Vielfalt-ist-Zukunft.pdf
 
 

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